PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc
zucken, aber diese Geste hätte seiner Natur wenig entsprochen.
„Ich weiß es nicht, Jim“, sagte er. „Vielleicht. Melness.“ „Ja“, sagte Jim nachdenklich. „Sicher. Wenn jemand das weiß, dann ist es Melness.“
Im Verlauf der nächsten Wochen nahm Jim an verschiedenen Paraden auf dem unterirdischen Exerzierplatz teil. Er fand heraus, daß seine Verpflichtungen bei solchen Angelegenheiten nur darin bestanden, daß er sich mit der entsprechenden Bekleidung vor seine Einheit zu stellen hatte. Sie bestand aus achtundsiebzig Starkianern, einem Unteroffizier, Adok und ihm selbst.
Als er aber an der ersten Parade teilnahm, bedeutete es für ihn einen Schock, den riesigen unterirdischen Raum vollständig, Reihe um Reihe, von leidenschaftslosen, kahlköpfigen, kleinen und grobknochigen Männern ausgefüllt zu sehen, die die Starkianer waren. Jim hatte angenommen, daß die Thronwelt als Planet von voller Größe eine große Menge von Dienern aller Arten beherbergte, unter denen die Zahl der Starkianer einen gewissen Prozentsatz ausmachte. Bis er es mit eigenen Augen sah, war es ihm jedoch nicht klar gewesen, wie viele Starkianer es gab. Nach einer kurzen anschließenden Berechnung auf der Grundlage dessen, was Adok ihm über die Größe des Exerzierplatzes gesagt hatte, kam er zu der Schätzung, daß er in dem Gelände mindestens zwanzigtausend bewaffnete Männer gesehen hatte.
Wenn Adoks Worte tatsächlich zutrafen, daß jeder Starkianer vier oder fünf Einheiten von achtzig Soldaten von den Kolonie-Welten entsprach, dann waren die Starkianer, die er gesehen hatte, militärisch in etwa einer Dreiviertelmillion Männern ebenbürtig. Und Adok hatte ihm gesagt, daß dieser Exerzierplatz nur einer von fünfzig war, die unterirdisch über die Thronwelt verteilt waren.
Es war vielleicht nicht so sehr überraschend, daß die Hochgeborenen der Thronwelt sich jeder Bedrohung gewachsen fühlten, die von einer Kolonie-Welt oder einer Verbindung von Kolonie-Welten ausgehen könnte.
Jim fand heraus, daß neben den Paraden seine Pflichten auf eine Trainingssitzung mit Adok beschränkt waren, die alle zwei Tage unter Benutzung der Waffen der zweiten Klasse in der Sporthalle stattfanden.
Die Silberbänder, die die Bewaffnung zweiter Klasse darstellten, waren noch immer nicht als Waffen in Betrieb genommen worden, aber in der Sporthalle wurden sie in ihrer Eigenschaft als Kraftverstärker aktiviert. Daher bestanden die Übungen, die er auf Anweisung von Adok auszuführen hatte, nur aus Laufen, Springen und der Überwindung verschiedener Hindernisse mit der Unterstützung der Kraftverstärker. Diese Übungen dauerten auf Anweisung Adoks beim ersten Mal nur ungefähr zwölf Minuten. Anschließend brachte er Jim behutsam, fast zärtlich in sein Quartier zurück und ließ ihn sich auf das Polster legen, das dort als Bett diente. Währenddessen nahm Adok sanft die Silberbänder ab.
„Jetzt mußt du mindestens drei Stunden lang ruhen“, sagte Adok ihm.
„Warum?“ fragte Jim und sah neugierig zu der gedrungenen Gestalt hoch, die über ihm stand.
„Weil sich der Körper nicht sofort an den Effekt gewöhnt, den diese Kraftverstärker ausüben“, sagte Adok. „Denke daran, daß deine Muskeln zu schnelleren Bewegungen gezwungen worden sind, als das von Natur aus für sie vorgesehen war. Du meinst vielleicht jetzt, du fühlst dich steif und müde, aber das ist noch gar nichts gegen das Gefühl, das du in drei Stunden spüren wirst. Die beste Methode, um den Muskelkater und die Müdigkeit, die sich beim ersten Gebrauch des Kraft Verstärkers einstellen, so gering wie möglich zu halten, besteht in völliger Ruhe für drei Stunden nach der Übung. Mit der Zeit wirst du durch den Gebrauch abgehärtet werden, und dein Körper wird sich daran gewöhnen, zu für ihn unnatürlich schnellen Reflexen gezwungen zu werden. Dann wirst du keine Auswirkungen mehr spüren, wenn du dich nicht wirklich überanstrengst, und dann brauchst du dich nicht mehr nach jeder Übung auszuruhen.“
Jim hielt sein Gesicht ausdruckslos, und Adok verschwand, nachdem er vorher aufmerksamerweise das Licht des Raumes verdunkelt hatte. In der düsteren Beleuchtung sah Jim nachdenklich an die weiße Decke über seinem Kopf.
Er spürte in seinen Muskeln keinerlei Ermüdung oder Schmerzen, aber die Hauptwirkung würde sich laut Adok erst in drei Stunden einstellen. Er wartete deshalb gewissenhaft diese drei Stunden lang, bevor er sich von dem Bett
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