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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Gras sich genau bis zum Rand des Grundstücks erstreckte, allerdings auch schon zwischen dem Haus und den Nebengebäuden wucherte, und das bereits seit mindestens ein paar Wochen. So lange hatte niemand mehr den Außenbereich des Hauses gepflegt oder einen Rasenmäher in Gang gesetzt. Das Haus hockte inmitten der wilden Wiese, als wäre es genau an dieser Stelle aus dem Boden gehoben worden.
    Im Haus rührte sich nichts. Niemand kam heraus und winkte dem schwebenden Raubtier zu, niemand floh aus den Hintertüren und versuchte, in den Wald zu gelangen. Keine Hunde bellten.
    Die Ka-18 flog eine letzte Runde, rotierte ganz, ganz nah auf ihren Zwillingsmotoren, die aufrecht standen wie Sonnenschirme, und dann erfolgte ein abrupter Ausbruch von Energie und Lärm. Sie hämmerte den grasbewachsenen Hang hinab und wandte sich nach Süden, verfolgte ihre eigene Art.
    Sie warteten eine Weile, bis auch das allerletzte Kichern verschwunden war.
    »Du, ich und Preben«, sagte Falk zu Rash. Er wandte sich an Valdes und sagte: »Du kümmerst dich für mich hier um Bigmouse, Mann. Klaro?«
    »Klaro, Mann. Okay, Nes, du hast’s kapiert.«
    »Schaltet eure Codes wieder ein. Wir geben Signal, sobald wir das Haus durchsucht haben«, sagte Falk.
    Valdes nickte.
    »Du hast’s kapiert, Nes. Mouse wird’s bei mir gutgehen.«
    Die drei standen auf und gingen auf das Haus zu. Das Gebäude war so schlicht, so minimalistisch, dass fast etwas Unfertiges daran war.
    Das erste Gebäude, das sie erreichten, war eine zerlegbare Hütte, leer bis auf einige Metallfässer, die einmal abwaschbare Farbe enthalten haben mochten. Die nächste Hütte, gleich daneben, war ein etwas festeres Vorratsgebäude aus einander überlappenden Brettern. Preben drückte die Tür auf.
    Der Schuppen war voller ungenutzter Baumaterialien. Paletten mit teuren, glasierten Dachziegeln, zig Rollen Filzunterlagen sowie eine Rolle kostbarer Teppich, Ersatzpackungen mit Dachziegeln, Farbe, eine Schachtel mit Beleuchtungskörpern. Letztere waren teure Teile aus Messing, das Feinste vom Feinen, Stil frühe Besiedlung, möglicherweise sogar echt. Aufpolierte Antiquitäten, nicht von hier. Rash probierte die Beleuchtung im Schuppen, aber sie funktionierte nicht.
    »Der Bau hier nebenan ist der Generator«, sagte Preben. »Selbsterhaltend, mit Solarzellen. Wahrscheinlich auch Windkraft, aber ich sehe kein Windrad. Ich könnte ihn wieder anwerfen.«
    »Sehen wir zunächst im Haus nach«, sagte Falk.
    Sie gingen um die Seite des Hauptgebäudes. Die Schiebetüren, gegen die Winterkälte geschützt und gegen Eindringlinge gepanzert, waren dennoch unverschlossen. Der Rahmen war mit einer komplizierten Alarmanlage versehen, nagelneu, die noch nie eingeschaltet worden war. Selbst an der Türklinke klebten immer noch Reste der Schutzhülle für den Transport.
    Preben öffnete die Tür. Rash trat als Erster ein, die PAP im Anschlag. Es gab einen Eingangsbereich, einen gefliesten Raum für die Stiefel, dann eine gigantische Küche, offen, die einen bestimmten Lebensstil verkörperte. Die Oberflächen bestanden aus Glas und Emaille, und der Herd war ein nagelneuer Multifunktionsherd. Er war nie benutzt worden. Im Grill befand sich immer noch Verpackungsmaterial. Eine Aussparung war wohl für einen riesigen Kühlschrank gedacht. Kein Wasser, weder heiß noch kalt, strömte aus den hölzernen, von Hand zu bedienenden Wasserhähnen. In der Luft lag ein muffiger Geruch nach Leere und Kälte, aber auch nach Chemikalien, frischer Farbe, Dichtungsmitteln, Spezialmitteln zur Vorbehandlung. Falk wischte mit einer Hand über die gläserne Oberfläche einer schmalen Theke, und ein winziger Rest von Staub blieb daran haften, wie ganz feine Sägespäne.
    Er ging in den dahinter liegenden Flur hinaus, die Koba im Anschlag. Der Flur hatte dreifache Höhe, ein entkernter Raum mit einem getönten Oberlicht, das den blauen Himmel noch blauer machte. Im Erdgeschoss lag weder Teppich noch sonstiger Bodenbelag, zu sehen waren bloß die Dielenbretter und Anschlussstücke. Fußleisten aus Fiberplak, fachmännisch zurechtgeschnitten, wiesen immer noch den roten Stempel des Händlers auf. Um die Abdeckplatten war nach wie vor der rohe Isolierschaum zu sehen, der darauf wartete, zurückgeschnitten zu werden. Im Gegensatz hierzu glänzte das Treppenhaus in voller Pracht, eine große, geschwungene Kehre aus Neo-Neuansiedlungs-Herrlichkeit mit gedrechselten Geländerpfosten. Obere und mittlere Endpfosten zierte jeweils

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