Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
hatte eine Straßenbahn nach Equestrian genommen und war den Rest des Wegs zu Fuß gegangen. Er nahm an, dass sie dasselbe getan hatte, weil es draußen keine Spur von einem Fahrzeug zu sehen gab. Sie führte ihn den ganzen höhlenartigen Schuppen hinab, wobei ihre Schritte leise Echos erzeugten. Als sie an den riesigen Landefahrzeugen vorübergingen, reckte er den Hals, um sie zu bewundern.
    »Also, das Ding in Letts«, sagte er im Konversationston.
    »Ja. Etwas anderes.«
    »Was hast du davon gehört?«
    »’selbe wie alle. Meteoreinschlag.«
    »Ich kann mir nicht helfen, aber mir fällt auf, dass du nicht so fröhlich bist wie sonst«, bemerkte er.
    Sie erübrigte ihm einen raschen Blick. Ihm fiel auf, dass sie an den chirurgisch eingesetzten Steckerverbindungen an ihrer Kehle herumgekratzt hatte.
    »Da geht was vor sich«, sagte sie. »Deswegen bist du hauptsächlich hier.«
    »Hab ich was getan, weshalb du sauer auf mich bist, Cleesh?«
    »Ja. Du bist Lex Falk und ich bin ich.«
    »Was?«, fragte er.
    Sie hielt inne und drehte sich zu ihm um. Ein kurzes Gefühl, das schwer einzuordnen war, glitt über ihr Gesicht, so etwas wie ein Wechsel zwischen Wolken und Sonne.
    Sie überraschte ihn, weil sie zu ihm kam und ihn umarmte. Ihre Masse verschluckte ihn quasi.
    »Entschuldige bitte«, sagte sie. »Das war zickig. Ich hab’s nicht so gemeint. Ich hatte ein paar Rückschläge zu verkraften. Ein paar Hiebe in die Magengrube meines Egos.«
    »Du?«
    »Mich aufzuziehen wird’s nicht bringen, Falk. Alles war schön und großartig, als ich eine allmächtige Stimme in einer kreisenden Dose war. Das Leben unter Schwerkraft ist bescheiden.«
    »Ist ’ne Sache der Gewöhnung«, sagte er, wobei er insgeheim hoffte, dass sie ihn bald losließe. Allerdings wollte er sich nicht von sich aus zurückziehen. »Alles wird bald wieder voll in Ordnung sein. Du wirst sehen.«
    »Nein«, sagte sie. »Du bist völlig im Freek ® durch das Kreisen. Du bist völlig im Freek ® . Ich habe viele Möglichkeiten für immer und ewig in den Wind geschossen, und das höhlt dein Ego hinter dem Hitzeschild ganz schön aus.«
    Sie entließ ihn aus der bärenhaften Umarmung und lächelte auf ihn hinab.
    »Ich nehm’s dir nicht übel, dass du du bist, und sieh mal – du ziehst voll Nutzen aus meinem Rückschlag.«
    »Wie?«
    »Wirst sehen.«
    Sie setzten sich wieder in Bewegung.
    »Übrigens, Letts. Es war kein Einschlag.«
    »Wissen wir«, sagte sie.
    »Wer: wir?«
    »Der Einschlag ist bloß ’ne Tarngeschichte.«
    »Wer: wir?«, wiederholte er.
    Unter großen Bildfenstern in der Rückwand des Museumsblocks erhob sich eine Aussichtsplattform, die man errichtet hatte, damit Besucher in die anatomisch aufgeteilte Hülle des dritten Landefahrzeugs hinabspähen konnten. Bari Apfel wartete dort auf sie. Er trug einen dunklen Anzug, den Anzug eines Chefs, unter einem braunen Litexmantel.
    »Hallo Falk«, sagte er und schüttelte ihm die Hand.
    »Also, was ist das?«, fragte Falk. »Legitime GEO-Kiste oder etwas nebenbei?«
    »Kann’s nicht beides sein?«, fragte Apfel.
    »Weiß nicht«, erwiderte Falk. »Geht das?«
    Apfel behielt sein Lächeln bei und zuckte leicht die Achseln, als wolle er sagen: »Sehen wir mal.«
    »Geoplanitia Enabling Operator hat mich kurzzeitig auf der Gehaltsliste«, sagte er. »Gegenstand meines Vertrags ist Firmenimage.«
    »Das haben Sie mir bereits gesagt«, meinte Falk.
    »Mein Aufgabenbereich ist breit gefächert, und ein Teil davon ist absichtlich schwammig gehalten. Bestimmte Aspekte meiner Funktion stehen nicht drin, damit sie sich im Fall eines Rückschlags leichter abstreiten lassen.«
    Falk kicherte.
    »Mir gefällt, wie ihr so redet«, sagte er.
    »Kann ich mir vorstellen«, meinte Apfel. »Wir wählen unsere Worte genauso sorgfältig wie ihr Medienfiffis.«
    Er richtete den Blick auf das dritte Landefahrzeug.
    »Die Kehrseite des Jobs ist«, sagte er, »dass ich eine unbestimmte Vertragsnummer bin, die am unspezifischen Ende der GEO-Buchhaltung begraben ist. Meine Arbeitsanweisungen sind spektakulär nebulös, und GEO kann mich im Interesse der Firmenintegrität jeden Augenblick feuern und verleugnen.«
    Er warf Falk ein flüchtiges Lächeln zu.
    »Die positive Seite sind die Ressourcen.«
    »Schwarze Kasse?«
    »Eigentlich grau. Aber umfangreich. Natürlich ist das persönliche Honorar gewaltig und weitaus größer als alles, was ein Vertragspartner meiner Größenordnung wert sein sollte. Aber das

Weitere Kostenlose Bücher