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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Öffnungen der Regenrohre stieg; hinzu kam ein Gestank vom Fluss nach gammeligem Teer und stehendem Wasser. Auch gab es Kochgerüche, scharf und allzu würzig, von den Imbissständen der Einwanderer in den Marktpassagen und Hauptstraßen. Verkäufer schrien ihre Angebote hinaus, aber die Kochgerüche schrien lauter. Tarnrezepte. Heftig gepfeffert und mit Geschmacksverstärker, kräftig gewürzt, Pasten, Marinaden. Gerichte, die Ersatz für Hähnchen, Schwein und Rind überdecken sollten. In Wahrheit nicht einmal das, denn diese Stände arbeiteten sogar ohne Hähnchen-, Schweine- oder Rindfleischersatz.
    Die Gebäude in South Site waren überkrustet von Rost oder feucht vom Zitronensickerwasser. Einige zeigten vage Anklänge an ihre Herkunft aus der ersten Generation, handgemalte Schilder. Verwitterte und abblätternde Anstriche, die ihre Farben verloren, bevor sie sich selbst gänzlich im Seewind verlieren konnten. Schwirrer umkreisten chinesische Lampions und nackte Glühbirnen. Die Straßen waren so eng und überfüllt, dass Falk seinen Mantel bis oben zuknöpfte und die Hände in den Taschen vergrub.
    Er hatte von seinem Hotel aus ein Taxi genommen. Die Stadt hatte einen tristen und düsteren Eindruck gemacht. Rauch von dem Unfall in Letts hatte im Nordwesten einen gewaltigen Amboss aus Dunkelheit geformt und Shaverton sämtlicher Farbe beraubt. In der Luft lag ein körniger Dunst. Selbst die majestätischen Glasmasten sahen aus, als wären sie mit einem Sandstrahl bearbeitet worden, sodass sie im düsteren Schein des Nachmittags nur noch matt glänzten.
    Falk mochte South Site nicht besonders. Die Möglichkeit, Opfer einer kriminellen Handlung oder eines Unglücks zu werden, erschien hoch. Aber der Ort hatte zumindest etwas Farbe. Farbige Lampen und Laternen, farbenfrohe Markisen, Tabletts aus Edelstahl mit lebhaft gefärbten Nahrungsmitteln, leuchtend gefärbte Flammen aus den Imbissbuden, gefärbtes Tuch, farbige Düfte in der Luft.
    Er schritt an Drahtkörben voller leuchtend gefärbter Gummischuhe am Rand des Ramschmarkts vorbei, gefolgt von weiteren Behältern mit billigem Spielzeug, preisreduzierten Sportkappen, Mopps und Besen, Küchengeräten. An jedem Behälter hing an einer Drahtschlinge ein handgeschriebenes Preisschild. Modische Sonnenbrillen hingen wie Früchte an Wäscheleinen herunter, deren papierene Preisschilder im Wind zuckten. Männer, die Tabletts umgehängt hatten wie die Girls in einer Bar, boten Handys ohne Verpackung oder Gebrauchsanleitung feil.
    Frau Grün wartete vor den Stufen ihrer Schlafkapsel auf ihn. Sie hatte kein Zimmer, in das sie ihn hätte hineinbitten können, keinen Platz, um sich dort hinzusetzen und zu reden. Sie sagte, sie wüsste etwas, wo sie hingehen könnten.
    Sie trug tatsächlich ihren grünen Litexpullover, aber allmählich sah er in ihr doch die Frau namens Noma.
    »Wie geht’s Ihnen?«, fragte sie fröhlich, während sie über den Markt schlenderten.
    »Mir geht’s prächtig«, erwiderte er. Sie hatte sich den Pocket-PC unter ihren Pullover gesteckt und tastete immer wieder danach, um sich davon zu überzeugen, dass er nicht irgendwohin entschwunden war.
    Sie nahm ihn zu einem ProFood-Imbiss an der Westecke des Marktplatzes mit. Dort bestellte sie zwei Flaschen NoKal-Cola, weil sie anhand der Siegel an den Verschlüssen feststellen konnten, ob es sich um wieder aufgefüllte Flaschen handelte. Falk besorgte sich eine Faust voll Servietten von einem Spender sowie einige Strohhalme, einzeln verpackt in Papierhülsen. Sie bestellte für sich etwas zu essen. Es war ein Franchise-Laden. Sie hatten immer noch das alte Bill-Berry-Astronut-Logo auf den Servietten und nicht das schicke moderne mit Booster Rooster.
    Sie ließen sich an einem Tisch im Hintergrund nieder, weit entfernt von den anderen. Auf der Kunststofffläche des Tischs zeigten sich klebrige Ringe. Sie bot ihm von ihrem Essen an, eine öldichte Tüte mit etwas, das wie gebratenes Fleisch auf Spießen aussah. Er schüttelte den Kopf.
    »Das Essen hier ist eigentlich gar nicht schlecht«, sagte sie.
    »Das gilt auch für Base-Jumping, aber ich probier’s deshalb trotzdem nicht.«
    Sie knabberte einen Brocken von einem Spieß ab.
    »Ich glaube, da ist ’n beträchtlicher Anteil wiederaufbereiteter Schwirrer mit drin«, fügte sie hinzu.
    »Da greife ich doch wirklich lieber zum Base-Jumping«, sagte er.
    Sie grinste und kaute.
    »Also, worum geht’s?«
    »Nicht so eilig! Können wir nicht einfach unseren

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