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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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drüben im Osten. Der Besuch von Marblehead auf dieser Exkursion war eine der beleidigendsten Zeitverschwendungen gewesen, die Lex Falk je hatte erdulden müssen, und es war darüber hinaus auch noch ein deprimierendes Loch. Er war sich jedoch ziemlich gewiss, dass er im Augenblick als Gegenleistung dafür, dass man ihn dorthin verfrachten würde, bereit wäre zu töten.
    Er brütete über Karten von der Umgebung in etwas größerem Maßstab, die er auf einen Leuchtkasten gelegt hatte, und studierte die Anlage der Station, von Eyeburn Slope, des Feldsystems, des Depots, des Abzweigs sowie der Kreuzung des Highway. Im Osten lag ein offener Tagebau in den Ausläufern der Berge, und ein weiterer, kleinerer genau nördlich davon. Abseits der Hauptsiedlung gab es einzelne Gehöfte sowie Wohngebäude, isolierte private Grundstücke, privat erworbenes Land, die alle Teil der größeren Gemeinde waren.
    Er holte seine Funktionsbrille hervor. Es erschien vernünftig, die Karten aufzuzeichnen, damit sie auf der sicheren Seite wären. Wieder einmal hatte er schwer mit den vielen Funktionen zu kämpfen. Bloom war nicht da, der ihm hätte zeigen können, wie man sie benutzte. Auf sich selbst gestellt, nur mit den zivilen Modellen vertraut, fummelte Falk ganz schön herum. Warum war es so schwer, die Snapshot-Einstellung zu wählen?
    Die Funktionsbrille hatte jemand anderem gehört. Darüber hatte er zuvor nie weiter nachgedacht. Er hatte sie an Deck des Kängurus gefunden, wo sie liegengeblieben oder, wahrscheinlicher, hingefallen war. Sie hatte einem anderen Mitglied des Kilo-Teams gehört, oder einem Mitglied der Bordcrew. Ihm fiel ein, dass er bei der ersten Nutzung alle möglichen gespeicherten Schnappschüsse und sonstigen Krempel hatte verschieben müssen, die Überreste des vorherigen Nutzers.
    Da war er wieder. Der ganze Krempel, den er beiseite geschoben hatte. Als er schließlich die Einstellung fand, öffnete sie die bisher gespeicherten Bilder. Dutzende von Bildern: ungestellte Aufnahmen von SOMD-Kumpels, die herumalberten, lachten, einander zuprosteten, mit Waffen posierten, während sie böse und verdrossen dreinschauten, in Gruppen auf Partys. Er entdeckte die Aufschrift des Ordners. Nutzername Smitts, Lemar. Lemar Smitts war Mitglied von Kilo Drei, und Kilo Drei war eindeutig an Bord gewesen, als Cicero den Vogel zurück zur Wetterstation gebracht hatte, weil Martinz nämlich gleichfalls ein Mitglied von Drei gewesen war.
    Erneut sah Falk sich die Schnappschüsse an. Da war Martinz, Bierersatz in der Hand. Da waren Valdes und Goran, Caudel, der mit seinem Klopfer richtig tough aussah, Jay und Clodell. Da war Bigmouse, und da war Preben, lachend im Sonnenschein, ein Lachen, das Falk bisher noch nicht gesehen hatte. Da waren Stabler und Bloom.
    Sein eigenes Gesicht, und doch nicht sein eigenes Gesicht. Nestor Bloom und Karin Stabler irgendwo in einer Bar, glücklich zusammen, für die Kamera posierend. Blooms Arm um Stablers Schultern, beide am Leben. Der Anblick Stablers schmerzte. Sein Magen verkrampfte sich.
    Falk musste schwer schlucken, weil er spürte, wie sich Blooms unterirdischer Schmerz regte. Er schaltete zum nächsten Bild weiter, zum nächsten, dann zu dem danach.
    Unter den Schnappschüssen war auch ein Videofile. Vierzig Sekunden lang. Falk schaltete auf › Play ‹.
    Das Innere der Kängurukabine, der Ausblick gesättigt mit Tageslicht, weil der Standpunkt tief unten lag, auf dem Deck, und die Kamera hoch zum Seitenfenster und einer der offenen Seitenluken blickte, alles blendend hell. Rothkoeske Flächen weißen Lichts. Null Rütteln. Der Nutzer regte sich nicht und der Vogel auch nicht. Der Vogel befand sich am Boden. Zwei Gestalten kamen durch die Luke in die Kabine, hockten sich hin, sprachen miteinander. Sie verschafften einem eine bessere Vorstellung davon, wo der Nutzer lag: unten auf dem Kabinenboden, seitlich auf dem Rücken.
    Der Clip zeigte nichts. Vierzig Sekunden lang überbelichtetes Nichts, während dem nichts geschah. Das Bild war völlig unscharf und die Aufnahmequalität der Umgebungsgeräusche miserabel. Die hockenden Gestalten, Silhouetten, sprachen etwa zwanzig Sekunden miteinander, standen dann auf, wandten sich zur Kamera hin, kamen auf die Linse zu. Dann gab es eine rasche, verwirrende Bewegung, und die Wiedergabe endete.
    Falk wählte › Erase ‹, um den Clip zu löschen und in den Orkus zu befördern, aber es war irgendwas drangewesen. Er spielte ihn erneut ab. Diesmal

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