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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Funkzeichen auf, und Cliff hielt die Hebel der Manuellsteuerung in den Händen.
    »Kommandant an Werferstand«, sagte Cliff laut und beherrscht, obwohl jeder seiner Muskeln gespannt war. »Objekt zeichnet klar. Achtung, Mario.«
    »Ich habe das Ziel erfaßt«, erwiderte Mario ruhig.
    Der Bolide bewegte sich schnell in einer geraden Linie. Das Schiff fegte direkt auf ihn zu, und Cliff kalkulierte ein schnelles Ausweichmanöver der Fremden mit in seinen Kurs ein. Würden die Fremden ihre Maschinen einsetzen? Und warum schossen sie nicht?
    Jetzt erfaßten die Linsen des Zentralschirms das Objekt ohne jede Vergrößerung und brachten es klar und deutlich auf die Mattscheibe.
    »Zeit minus zwanzig Sekunden, Mario.«
    Cliff schwieg wieder.
    Seine Blicke bohrten sich in den dunklen Gesteinsbrocken, der direkt auf das Schiff zufegte.
    »Werfergruppe Eins und Zwei fertig!« meldete de Monti.
    »Hasso?«
    »Hier!«
    »In achtzehn Sekunden Schwerefeldabsorber aufschalten. Wir fliegen eine verteufelt enge Kurve oder eine Schlangenlinie. «
    »Maschineneinheiten klar. Schaltbereit!« kam die Stimme Sigbjörnsons.
    »Noch vierzehn Sekunden.«
    Die Körper näherten sich einander in einem Kollisionskurs. Wenn nicht einer von ihnen die Richtung änderte, prallten sie frontal zusammen.
    »Zehn Sekunden.«
    Mario legte die Finger auf die Feuerknöpfe. In seinen beiden Zielgeräten schnitten sich die Linien über dem Bild des Boliden.
    »Fünf Sekunden!«
    Stille breitete sich aus, unwirkliche Stille. Tamara wagte nicht zu atmen.
    »Mario ... Feuer!«
    Mario de Monti drückte auf die Auslöser. Aus den beiden Projektoren an der Oberseite der ORION brachen Feuerstrahlen von beträchtlichem Querschnitt, in gewissen Intervallen. Die drehbaren Sätze der Geschütze schleuderten die Strahlen gegen den Boliden.
    Zuerst funkelte ein kugelförmiges Feuerwerk auf; der Schirm lenkte die Energie ab. Dann riß die Schutzhülle, und es schmolz die mächtige Parabolantenne. Die beiden Körper standen sich jetzt in neuntausend Kilometern Abstand gegenüber, und jede Zehntelsekunde schmolz der Abstand.
    Mario nahm die Energie nicht weg.
    Er zerfetzte den gesamten Boliden, der sich in einer Flut schwarzer Trümmer, greller Entladungen und langer Energiefackeln auflöste. Zuletzt, als Cliff bereits die Hebel der Steuerung anzog, detonierte noch die Energiezentrale in einem der Bruchstücke. Dann zog Cliff den Diskus höher, und dicht über den Fetzen aus glühendem Stein strich der Diskus über den kleinen Feuerkreis hinweg. Die Maschinen heulten auf, als Cliff über eine Seite abkippte und eine enge Kurve flog.
    Die Schwerkraftabsorber begannen zu arbeiten; sie kämpften gegen den verstärkten Andruck.
    »Ich empfange keinerlei Signale mehr«, sagte Helga.
    »Genau das haben wir erwartet«, erwiderte Cliff. »Der Bolide ist zerstört, der brennende Planet wird nicht mehr gesteuert. Vielleicht ändert er seinen Kurs?«
    »Möglich«, sagte Mario, rieb sich die Hände und blieb neben Cliffs Pult stehen. »Möglich, aber unwahrscheinlich. Immerhin! Der Bolide ist zerfetzt.«
    Cliff nickte.
    »Wir müssen zurück und versuchen, den Planeten aufzuhalten, abzudrängen oder zu zerstören. Für keine der drei Möglichkeiten, fürchte ich, ist die ORION VII stark genug.«
    »Hyperraum?«
    Mario hatte gefragt.
    »Ja, bitte. Programmiere einen Kurs, der uns 3,6 Astronomische Einheiten vor den Planeten bringt, und zwar auch vor seine glühende Gasatmosphäre. Zwischen den Planeten und die Erde.«
    »Atan – gib mir bitte die Zahlen für unsere Positionen herüber!« bat Mario und ging zum Eingabeelement des Komputers.
    »Sehr wohl.«
    Binnen weniger Sekunden hatten die zwei Männer die betreffenden Koordinaten ausgerechnet. Die Fahrt des Schiffes war noch genügend hoch, um damit einen Sprung riskieren zu können.
    Dann schwang sich die ORION in das Dunkel des Hyperraumes.
    »Zwanzig Minuten lang bleiben wir drinnen«, sagte de Monti. »Ob uns unser GSD-Leutnant einen Kaffee besorgt? Ich bin heute nacht ohne Frühstück gestartet. Und für Fastenkuren an Bord werde ich nicht bezahlt ... wenn wir schon die Erde retten ...«
    »Machen Sie keine schlechten Scherze, Leutnant«, sagte Tamara und löste das Schloß des Sicherheitsgurtes. »Noch sind wir nicht soweit.«
    »Immerhin«, erwiderte Cliff und lehnte sich zurück, »haben wir einen vielversprechenden Anfang gemacht. Die Leitstelle ist vernichtet.«
    »Wamsler wird es Ihnen danken«, sagte Tamara.
    Helga warf

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