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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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ihr einen bitteren Blick zu.
    »Wenn er überleben sollte«, schloß Miß Jagellovsk. Sie verließ den Kommandoraum, um den Kaffee zu holen.
    »Und was jetzt, Cliff McLane?« fragte Helga Legrelle.
    Ich weiß es nicht, dachte Cliff erbittert. Aber ich muß den Anschein geben, ich wüßte es. Fieberhaft begann er zu überlegen.
    Sie tauchten auf.
    Vor ihnen stand jene künstliche Sonne. Man sah sie mit bloßem Auge. Allerdings ungehindert durch eine Lufthülle voller Staub, in der Größe des Zentralfeuers, wenn man es von einem Punkt zwischen Mars- und Jupiterbahn betrachtete. Weit entfernt, aber mit einer weißen Aura.
    »Ich berechne den Kurs des brennenden Planeten«, sagte Atan und setzte sich zurecht. Nach einigen Minuten warf er den Schreibstift hin und fluchte erbittert.
    »Diese verdammte Nova ... sie hat nicht reagiert. Die Masse und der kinetische Impuls waren und sind zu groß. Kurs des Planeten unverändert. Zielpunkt: Marsbahn.«
    Tamara hatte die leeren Tassen wieder weggeräumt und stand zwischen den Pulten von Helga und Cliff. Sie wagte einen Einwand.
    »Woher wissen Sie das so genau, Atan? Wenn der Planet aus dem Kurs gewichen ist, so muß er ja nicht geradezu Haken schlagen.«
    Atan sah Tamara mit einem Blick an, der vieles ausdrückte; der Astrogator erinnerte sich ihrer Antworten und erwiderte lediglich:
    »Halten Sie mich auch für einen Idioten?«
    »Nein«, sagte Tamara. »Wieso?«
    »Ich habe schon mehr Bahnberechnungen in meinem Leben angestellt, als Sie jemals Planeten sehen werden.«
    »Du siehst also keinerlei Veränderung, Atan?« fragte Cliff ruhig.
    Atan schüttelte seinen schmalen, dunklen Kopf. Er zog die Brauen hoch und deutete auf den Schirm vor Cliffs Pult.
    »Nichts.«
    »Helga?« fragte Cliff.
    »Was brauchst du?«
    »Eine Verbindung zur Erdaußenstation IV. Versuche den Astronomen zu erreichen, der mir die Zahlen und die Möglichkeiten ausrechnen wollte, Antimaterie zu erzeugen. Klar?«
    »Jawohl, Chef.«
    »Gut«, sagte er. »Ich verlasse mich auf dich.«
    Das Schiff schwebte mit mäßiger Geschwindigkeit in einer Warteposition. Innerhalb von rund sechzig Minuten würde sich der dahinrasende Planet an der Stelle befinden, an der jetzt der silberschimmernde, hochmoderne Diskus stand.
    Mario de Monti drehte sich langsam um und sah Cliff alarmiert ins Gesicht.
    »Chef, wie lange willst du ...«, fragte er.
    McLane wandte ihm ein zerfurchtes Gesicht zu; der Commander war bleich, und seine Stirn war von Schweiß bedeckt.
    »Bitte, Mario, sei still. Ich überlege.«
    Unbeirrt fuhr Mario fort:
    »Wie lange willst du hier noch zusehen? Begreife endlich, daß unser Einsatz zwar für mich erfolgreich war, der Sache aber nicht gedient hat! Der Planet rast weiter auf das Sonnensystem zu.
    Wir werden uns etwas Neues einfallen lassen müssen, Cliff!«
    »Helga?« fragte McLane und nickte Mario de Monti zu. »Hast du die Verbindung bekommen?«
    Helga drehte sich um und deutete auf ein Lichtband.
    »Ich spreche mit Earth Outer Station, aber der Wissenschaftler hat sich noch nicht gemeldet. Sie suchen ihn.«
    »In Ordnung«, erwiderte McLane. »Mach bitte weiter. Ich werde jetzt unser gesamtes Arsenal einsetzen. Bomben, Werfer und Magnetbarrieren. Sehen wir weiter. Aber ... es wird unseren Energiehaushalt sehr strapazieren!«
    »Warum wenden Sie diese Waffen an, wenn Sie selbst skeptisch sind?« fragte Tamara Jagellovsk und betrachtete nachdenklich den kleinen Stützpunkt auf dem runden Schirm.
    »Soll ich untätig zusehen, wie der Planet weiterjagt?«
    Er zog seinen Notizblock zu sich heran und nahm den Schreibstift in die Finger.
    »Oder haben Sie eine bessere Lösung vorzuschlagen, Tamara?« fragte er aggressiv.
    Sie senkte den Kopf. »Nein.«
    »Ich leider auch nicht, Cliff«, sagte Hasso von seinem Schirm herunter.
    »Dann laßt mich einmal überlegen«, sagte Cliff halblaut und nachdenklich. »Wir haben keine andere Möglichkeit – wir müssen es riskieren.«
    De Monti kam langsam näher und blieb dicht neben Cliff stehen, dann legte er eine Hand auf die Schulter des Commanders.
    »Wie soll das denn vor sich gehen, Cliff?« fragte er überrascht.
    »Warte«, erwiderte Cliff. »Und paß auf. Hasso – du ebenfalls!«
    »Selbstverständlich!« antwortete der Raumingenieur ruhig.
    McLane zeichnete zuerst einen dicken Punkt, der von einem dünnen Kreis umgeben war. Der brennende Planet mit seiner leuchtenden Aura aus Wasserstoff. Dann zog Commander McLane diagonal über die Fläche einen

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