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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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brach keuchend über dem Mikrophon zusammen.
    »McLane!« keuchte sie dicht neben dem Metallgitter des Mikrophons. »Sie müssen die Leitstelle unter allen Umständen außer Gefecht setzen. Sie haben keine Sekunde zu verlieren. Sie werden sicher von ihnen angepeilt.«
    McLanes Stimme, begleitet mit krachendem Donner, kam aus den mißhandelten Lautsprechern.
    »Ich weiß. Ich habe die Entfernung, aber ich brauche einen zweiten Meßpunkt. Niemand weiß, wo diese Station ist. Ich kann unmöglich diese gesamte Strecke absuchen!«
    »Hören Sie ...«, sagte Lydia. Die Schwerkraft ließ nach, und sie klammerte sich an einer Leiste ihres Kommandopultes fest. »Ich habe die Signale ebenfalls angemessen. Sie sind sogar im Hyperraum zu hören. Ich gebe Ihnen die Koordinaten durch.«
    »Ausgezeichnet«, schrie McLane.
    Der Offizier für Raumüberwachung raffte sich auf, stolperte aus seinem Sessel und brachte Lydia den breiten Streifen mit den aufgezeichneten Koordinaten.
    »Hören Sie mit?« rief Lydia.
    Eine wilde Hoffnung ergriff sie jetzt; vielleicht konnte McLane die Leitstation vernichten und nachher die HYDRA-Leute abholen ...
    »Wir hören und schneiden mit«, versicherte McLane. »Bitte sprechen Sie.«
    Lydia holte tief Atem; ihre Lungen schmerzten.
    Dann las sie langsam und mit überbetonter Deutlichkeit die Zahlenkolonnen ab. Ein erneuter Stoß der Schwerkraft ergriff sie und warf sie in eine Ecke des Kommandopultes. Glas zerbrach klirrend. Aus dem Unterschiff drangen undeutliche Geräusche.
    Das Ende der HYDRA schien in unmittelbare Nähe gerückt zu sein.
     
    *
     
    »Atan!« sagte McLane kurz und laut.
    »Cliff?« Atan sah nicht auf, sondern hielt die Finger abwartend über den Schaltern und Knöpfen.
    »Bandmitschnitt!«
    »Läuft.«
    »Kode ist überflüssig«, sagte die verzerrte Stimme Lydia van Dykes aus den Lautsprechern. »Wir haben die Verzögerung ausgerechnet, der die Signale hier im Hyperraum unterworfen sind. Die Koordinaten:
    Kubus Eins/Süd 008
    Vier M hoch sieben ... Strich 196 ... acht Gamma Punkt Zwei ... Ypsilon. Haben Sie verstanden? ORION ... haben Sie verstanden?«
    Cliff fühlte förmlich, wie die Energie dahinschwand. Auf Atans Pult drehten sich die beiden Trommeln und speicherten jeden Impuls. Die Stimme General van Dykes wurde schwächer und schwächer.
    »Ich gebe Ihnen den dienstlichen Befehl, McLane ... züglich den feindlichen ... Leitstand ... zugreifen ...«
    »Ich hole Sie heraus, General!« schrie McLane.
    Dann riß die Funkverbindung ab.
    McLane blieb eine volle Sekunde lang stehen, reglos und in tiefem Nachdenken versunken. Dann gab er Helga das Mikrophon und drehte sich um. Mit zwei langen Schritten war er in seinem Kommandosessel und drehte einen Hebel hart bis zum Anschlag herum.
    »Hasso!« rief er kurz.
    Der weißhaarige Raumingenieur blickte von dem Schirm des Videophons auf Cliff herunter.
    »Ja?«
    »Maschinen auf Vollast. Fertigmachen zum Hyperraumsprung. Schwerefeldgeneratoren anwerfen!«
    Tamara Jagellovsk reagierte unheimlich schnell.
    Sie hielt sich mit einer Hand an einer Strebe fest schwang sich herum und riß mit der Rechten die HM 4 aus der Gürtelhalterung. Die Spitze des Projektors wies auf das Mittelstück von McLanes Kommandopult.
    Tamara sagte leise, mit schneidender Stimme:
    »Commander – wenn Sie es fertigbringen, Kurs auf die HYDRA zu nehmen, schmelze ich den Leitstand zusammen.«
    Langsam erhob sich McLane. Seiner Kehle entrang sich ein keuchender Laut; mit zusammengekniffenen Augen kam er langsam auf Tamara zu.
    »Wollen Sie mich daran hindern, die HYDRA-Besatzung zu retten, Sie ...«
    Tamara nickte ausdruckslos.
    »Genau das werde ich tun«, versprach sie kalt.
    »Ich gehe in den Hyperraum«, sagte McLane mit zusammengepreßten Zähnen. »Und Sie werden mich nicht daran hindern können, Leutnant Jagellovsk.«
    »Ich warne Sie, Commander«, sagte Tamara ruhig. »Ich habe nicht die geringsten Skrupel, durchzuführen, was ich angedroht habe.«
    McLane schüttelte fassungslos und verblüfft den Kopf.
    »Sind Sie wahnsinnig geworden?« flüsterte er heiser.
    »Nein«, erwiderte Tamara. »Ich nicht.«
    Er stand vor ihr, die Fäuste geballt und musterte sie voller Wut. Dennoch, in einem Winkel seiner Überlegungen, mußte er sie bewundern – Furcht schien sie nicht zu kennen, weder vor ihm noch vor echten Gefahren. Laut fragte er:
    »Sie wissen, was geschieht, wenn Sie meinen Leitstand zusammenschmelzen?«
    Die übrigen Besatzungsmitglieder schwiegen und

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