Planet der Finsternis
Fremden schwebten.
Auf Jean Meloir stürzte die Erkenntnis zu! Das war doch genau die Erscheinung, die Kenneth Wilson beschrieben hatte!
Jean warf einen schrägen Blick auf Frank. Der Robot nickte ihm beruhigend zu.
„Es wird alles gut werden, Herr!“ Die Elektronenaugen erstrahlten in einem tiefen Rot.
„Hoffen wir es, Frank“, seufzte Jean und atmete einige Male tief durch. Sein Blick ging wieder zu den Fremden, die in jenem violettschwarzen Schein glühten. Und über ihnen wanderten jene geheimnisvollen Strahlen, von denen Kenneth gesprochen hatte.
Alles weitere kam dann ganz plötzlich!
Jäh senkten sich die Strahlen bis auf den Boden herab; die drei unbekannten, formlosen Wesen wurden von einem mächtigen Sog gepackt und nach oben gerissen! Vor den Augen des entsetzten Jean und den beobachtenden Blicken des Robots entschwanden sie in den frostklaren Himmel des Pluto. Die drei Strahlen erloschen.
Im gleichen Augenblick vernahm Jean die Stimme Franks.
„Das unbekannte Etwas entfernt sich ebenfalls! Ich glaube nun auch zu wissen, um was es sich handelt. Wahrscheinlich um einen Flugkörper.“ Frank hob seinen Blick und trat hinter dem schützenden Felsblock hervor. Er ließ seine Blicke umherschweifen. „Es ist keine Gefahr mehr, Herr. Gehen wir an das Fahrzeug heran, vielleicht sind wenigstens die Sauerstoff-Flaschen noch ganz.“
Er wartete, bis Jean heran war, und ging dann gemeinsam mit dem Menschen auf das zerstörte Fahrzeug zu. Jean schüttelte schweigend den Kopf. Er sah auf den ersten Blick, daß der Schlepper unbrauchbar war. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, versuchte Frank die noch glühenden, verbogenen Metallteile zur Seite zu räumen, die ihm den Weg zur Kabine, in der die Sauerstoff-Flaschen lagerten, versperrten.
„Im übrigen, Herr“, sagte er unvermittelt, während er gerade eine besonders schwere, völlig deformierte Platte zur Seite schleuderte, „mir fällt gerade die Pointe ein, die ich Ihnen noch nicht sagen konnte. Wir waren dabei, als McLean fragte, warum der Direktor der Fabrik immer über seine Augengläser blickte, statt hindurchzusehen. Ja’, meinte da der Gefragte, ‚der ist so sparsam, der will seine Brillengläser schonen!’“
Trotz des Ernstes der Lage schlich sich ein verstohlenes Lächeln in die Miene Jeans. Er beneidete den Robot, der in solchen Momenten ruhig und gelassen einen Witz erzählen konnte, während der fast völlig zerstörte Kettenschlepper vor ihnen lag und vielleicht nicht einmal mehr eine der notwendigen Sauerstoff-Flaschen erhalten geblieben war.
Jeane hatte jedenfalls wenig Hoffnung. Sein Pessimismus wurde auch gleich darauf bestätigt, als Frank zwei dicht aneinander hängende Flaschen herauszog, die zur Hälfte von der Hitze zerstört worden waren. Frank warf sie zur Seite und zog eine andere hervor. Prüfend blickten seine glühenden Augen darüber hinweg.
„Sie muß noch unversehrt sein“, sagte er, während er sie an Jean weiterreichte.
Jean stellte die Plastikflasche neben sich auf die Erde.
„Ja, Frank, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als zur Station zurückzukehren. Ich muß umgehend Kenneth Meldung davon machen, was geschehen ist. Auch Glenn Dorley muß es wissen, ihm kam alle Augenblicke dasselbe geschehen; vielleicht befindet er sich schon jetzt in der gleichen Lage wie wir.“ Er streckte abwesend die Hand aus, als ihm Frank eine weitere erhaltene Sauerstoff-Flasche reichte.
„Es ist die letzte, Herr –“ und dann ganz plötzlich ein Schrei in Jeans Kopfhörern: „Treten Sie zur Seite, Herr!“
Aber die Reaktion Jean Meloirs erfolgte nicht schnell genug! Mit schreckgeweiteten Augen sah er, wie der helle Strahl mit unvergleichlicher Macht auf ihn zustürzte! Selbst der hervorspringende Frank, dessen kraftvollen Handgriff er durch den Anzugstoff verspürte, vermochte ihn nicht zurückzureißen! Im Gegenteil, der Robot wurde selbst von dem Strudel erfaßt, der ihn unaufhaltsam hochzog!
Ein seltsames Prickeln durchflutete den Körper Jeans. Alles an ihm schien abgefallen zu sein. Er war nicht mehr Herr seines eigenen Körpers. Nur sein Geist schien noch frei und unabhängig von dem Geschehen zu sein.
Immer weiter wurde er von dem Strahl hochgezogen …
Und in dem Moment, als er seine schweren Augenlider hob, fühlte er den Blick Pearcy Jacksons auf sich gerichtet!
5. Kapitel
Als in den Lautsprechern ein ungewöhnlicher Krach erklang und gleich darauf eine Totenstille folgte, wußte Kenneth
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