Planet der Finsternis
sich Jean gegenüber und begann ohne große Umschweife zu reden.
„Die Bewohner des Pluto sind Nebelwesen und leben hier in diesen unter der eisigen Oberfläche liegenden Räumen. Für sie ist die atmosphärelose, eisige Welt des Pluto ebenfalls unbewohnbar, und ihr Leben begann nach ihren geschichtlichen Forschungen unter der Oberfläche. Nun ist jedoch ihnen der Lebensraum, den sie sich geschaffen haben, zu klein geworden, und es ist dringend notwendig, daß sie langsam dazu übergehen müssen, Kolonien auf der Oberfläche anzulegen. Unter entsprechenden Gebäuden natürlich, die ihnen genügend Schutz vor den Umwelteinflüssen bieten. Vor Jahren schon wollten sie an dieses Problem herangehen, aber es gelang ihnen nicht, es zu lösen. Bis schließlich wir von der Inter-SOLAR nach hier beordert wurden und sie auf uns aufmerksam wurden. Sie haben einen Großteil der Oberfläche des Pluto unter Kontrolle und können die Dinge, die sich darauf abspielen, verfolgen. Und dann sahen sie, wie unser Kuppelgebäude errichtet wurde, und es wurde ihnen klar, daß so etwas ihnen möglich machen würde, auf dem Pluto zu leben. Sie wußten aber nicht, wie sie mit uns in Verbindung treten sollten, bis ihnen eines Tages der Zufall zu Hilfe kam: Ray verunglückte, und es gelang ihnen auf einem uns unverständlichen Wege, ihn vor dem Tod zu retten. Er war der erste Mensch, mit dem sie in Verbindung traten. Sie wollten aber noch mehr Menschen zu ihrer Hilfe haben, und Jonny war der nächste, den sie mit jenem Tele-Magnetstrahl holten. Ich folgte nach. Auf dem Wege der Telepathie verständigten sie sich mit uns und unterrichteten uns von ihrer Absicht. Ich muß noch bemerken, daß es sich um äußerst friedliebende Wesen handelt. Sie kennen die Begriffe des Hasses und des Krieges nicht. Sie hatten nie mit derartigen Dingen zu tun. Doch weiter: Sie brauchten unsere Hilfe, und wir waren natürlich gerne bereit, ihnen bei ihrem Projekt zur Seite zu stehen. Sie waren mehr als erfreut darüber und zeigten sich sehr dankbar. Dann jedoch machten sie uns darauf aufmerksam, daß die gan7e Sache einen Nachteil hat: Seit mehreren Jahren beobachten sie die fremden, für das menschliche Auge unsichtbaren Schiffe, die in regelmäßigen Abständen auf diesem Planeten niedergehen. Auf ihren Beobachtungsschirmen stellten sie seit einiger Zeit einen verstärkten Einflug dieser unbekannten Flugobjekte fest. Und da entdeckten sie eine Parallele zur Geschichte! – Vor vielen hundert Jahren war die Rasse – die sich Reslex nennt – schon einmal dabei gewesen, die Oberfläche ihres Planeten anzusiedeln. Die Mutigen, die es wagten, sich für einige Stunden in die Eiswelt zu begeben, berichteten nach ihrer Rückkehr, daß sie eigenartige formlose Schatten wahrgenommen und fremde Gedanken aufgefangen hätten. Einige erzählten sogar davon, seltsam formlose Körper gesehen zu haben, die sich über die starren Eismassen des Pluto bewegt hätten. Man wagte dann später nicht mehr, sich auf die Oberfläche zu begeben. Die Reslex hatten eine Scheu davor. Sie hatten Angst vor dem Unbekannten, das sie nicht verstanden. Und die jetzigen Reslex haben diese Furcht übernommen. Sie erklären den Einflug der fremden Raumkörper damit, daß wir eine Kuppelstation errichtet haben, auf die die Fremden aufmerksam geworden sind. Sie nehmen sogar fest an, daß sie im Laufe der Zeit von ihnen zerstört werden wird; denn ihrer Meinung nach wollen jene unbekannten Fremden nicht, daß Pluto Leben trägt. Von ihnen – den Reslex – scheinen sie noch nichts zu ahnen. Obwohl die Reslex fürchten, die Fremden seien ihnen nicht freundlich gesinnt, spielen sie jedoch weiterhin mit dem Gedanken, sich auf der Oberfläche anzusiedeln; denn die Bevölkerungsdichte in diesen unterirdischen Räumen wächst von Stunde zu Stunde. Sie brauchen neuen Lebensraum! Man hätte uns schon längst zurückgeschickt, damit wir mit Glenn Dorley und dann mit der Inter-SOLAR Rücksprache hielten, ob es möglich ist, den Reslex Material zum Bau ihrer Unterkünfte, die auf Pluto errichtet werden sollen, zu überlassen. Ich glaube selbst, daß die Inter-SOLAR dieses Projekt mit allen Kräften unterstützen wird, denn es ist unsere erste Begegnung mit den Wesen einer anderen Welt. Außerdem wäre ein Tauschhandel mit ihnen möglich. Sich dir die Wände an, Jean –“ Pearcy Jackson unterbrach sich zum erstenmal und ließ seine rechte Hand in Kreisbewegungen herumgehen. „Sämtliche Wände bestehen aus
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