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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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zugewiesen. Habe etwas Unerwartetes und ziemlich Erstaunliches entdeckt. Setze die Operation nach eigenem Gutdünken fort. Benötige keine Hilfe.
    Sienar lächelte. Das würde Tarkin ohne Zweifel unverzüglich mit der größten Streitmacht in Marsch setzen, die er aufbringen konnte, doch bis zu seinem Eintreffen konnten noch Tage vergehen. Und bis dahin würde Sienar seine sämtlichen Pläne ausprobiert und seine Truppen nach eigenem Ermessen eingesetzt haben.
    Und schließlich gab es ja auch immer noch Ke Daivs Reserveplan.
    Wenn sie damit Erfolg hätten, würde ihnen dieser Plan ein funktionstüchtiges sekotanisches Raumschiff eintragen, einen lebenden - und überaus verängstigten - Piloten und vielleicht sogar zwei Jedi-Ritter, obwohl Sienar hoffte, der Konfrontation mit ihnen aus dem Weg gehen zu können.
    Er wusste sehr gut, wozu die Jedi fähig waren.

Achtunddreißig

    Anakin sah mit großem Widerwillen zu, wie Vagno ihre sämtlichen Saatpartner in dieselbe tiefe Grube warf. Die Nacht hatte sich über das Gewölbe gesenkt, und das einzige Licht kam von Laternen, die von den Helfern der Gestalter gehalten wurden oder an in den Aschenboden gerammten Stangen hingen, und von den Feuern, die in einiger Entfernung rings um das Tal entzündet worden waren.
    »Manche der Gruben sind riesig«, wandte sich Anakin an Obi-Wan. »Ich frage mich, was dort hergestellt wird.«
    »Ich glaube nicht, dass dort überhaupt irgendetwas hergestellt wird, so lange Kunden in der Nähe sind«, erwiderte Obi-Wan. Ihr Schmied hatte gesagt »bevor sie mit den großen Sachen anfangen«. Was für große Sachen?
    Vagnos Helfer versammelten sich um den Rand ihrer Grube, die etwa zwanzig Meter im Durchmesser maß. Jeder der Helfer dieser Kolonne trug eine lange, scharfe Klinge am Ende eines Metallstabs, die an eine Sense erinnerte.
    Die Carapods luden ihr Brennmaterial - den Abfall der oberen Tampasi - über den Saatpartnern ab, und Vagno wies seine Kolonne an, die Haufen zu glätten und die Lücken mit ihren langen Stangen zu schließen. Anschließend inspizierte er die Grube, drehte sich in ihrer Mitte zu Anakin und Obi-Wan um, streckte den Daumen in die Höhe und grinste breit, während er geschickt über den Gipfel des Abfallhaufens kletterte. »Hier brauchen wir Pellets, und hier auch«, beschied er seinen Männern, worauf diese kleine rote Pellets in die Grube schütteten, jedes so rund und glatt wie die Schale einer Protanuss.
    »Eure Saatkugeln sind jetzt still«, sagte Vagno nachdenklich. »Der schicksalhafte Augenblick.« »Wie viele überleben?«, fragte Anakin mit trockener Kehle. Er spürte immer noch den Nachhall der unterschiedlichen Gerüche oder Stimmen seiner Saatpartner im Kopf, bleibende Spuren ihrer Bedürftigkeit, ihrer Zuneigung.
    »Die meisten. Mach dir keine Sorgen. Wir verteilen die Hitze gleichmäßig. Hier ist es viel besser als draußen in der Tampasi. Und vergiss nicht - es ist die Natur von Sekot.«
    Anakin hatte inständig gehofft, Vagno würde »alle« sagen. Der Junge ging neben Obi-Wan in die Hocke und spielte mit einem kurzen verdorrten Zweig. Vagno kam auf ihn zu, blickte auf ihn herab und bedeutete ihm, den trockenen Zweig in die Grube zu werfen. »Das ist unsere Art«, sagte er. »Der Boden muss sauber sein.«
    Rings um das Tal beobachteten andere Kunden - Anakin zählte drei, jeder einen halben Kilometer oder mehr vom Nächsten entfernt -, wie ihre Saatpartner mit Brennmaterial überhäuft wurden.
    »Wie viele neue Kunden?«, fragte Anakin.
    »Drei, wie es scheint«, antwortete Obi-Wan. »Ich sehe drei weitere aktive Gruben.«
    »Stimmt«, sagte Anakin. »Ich bin so nervös.«
    »Das ist die Verbindung mit den Saatkugeln«, erwiderte Obi-Wan. »Gib gut Acht.«
    »Worauf?«
    »Sie werden gleich transformiert. Niemand hier weiß, was sie dabei fühlen - aber du und ich, wir werden es vielleicht bald erfahren.«
    »Oh«, machte Anakin. Er würgte einen Kloß im Hals hinunter und erhob sich wieder. Dann klopfte er seine Hose und den Saum der Tunika ab.
    Vagno beendete seine Inspektion. Er richtete das Licht seiner Laterne nach oben und Anakin erkannte ein rundes Gebilde, einem dicken Reifen ähnlich, das sich von der Höhe des Gewölbes herabsenkte. Die Carapods dort oben ließen den Reifen an dicken Ranken langsam nach unten gleiten. Als er sich über die Grube senkte, entfalteten sich an der Unterseite Gliedmaßen und zeigten eine Reihe unterschiedlicher Werkzeuge, von denen manche offenbar natürlichen

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