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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ausgesprochen.
    »Aber wenn der Kapitän dir noch einmal Blut spendet«, fuhr Marguerite fort, »wird er vielleicht sterben.«
    »Der nicht«, sagte ich heftig. »Der Hass erhält ihn am Leben, wenn schon nichts anderes.«
    »Ja? Glaubst du das wirklich.«
    Ich hatte wieder einen Nerv getroffen. »Ich will damit sagen, dass er nicht sterben wird, nur um mir das Leben zu retten.«
    »Glaubst du das wirklich?«, wiederholte sie, diesmal etwas leiser.
    »Natürlich«, sagte ich. »Das würde doch auch keinen Sinn ergeben. Ich würde mich jedenfalls nicht für ihn opfern.«
    »Nein«, sagte Marguerite fast flüsternd, »das würdest du wohl nicht.«
    »Wieso sollte ich auch?«, knurrte ich. »Du bist eifersüchtig auf ihn.«
    »Eifersüchtig? Auf ihn?«
    »Ja.«
    »Ja, ich bin eifersüchtig auf ihn«, brach es aus mir heraus. »Er hat dich, und das macht mich wütend. Richtig wütend.«
    »Würde es deine Meinung ändern, wenn ich dir sage, dass er mich gar nicht hat?«
    »Ich würde es dir nicht glauben«, sagte ich.
    »Es stimmt aber.«
    »Du lügst.«
    »Wieso sollte ich lügen?«
    Darüber musste ich kurz nachdenken. »Ich weiß nicht«, sagte ich schließlich. »Sag’s du mir.«
    »Ich schlafe nicht mit ihm«, sagte Marguerite. »Ich habe nie mit ihm geschlafen. Er hat auch nie von mir verlangt, dass ich mit ihm schlafe.«
    »Aber ...«
    »Er hat sich vielleicht zu meiner Mutter hingezogen gefühlt, vor vielen Jahren. Ich erinnere ihn natürlich an sie. Aber er ist heute ein anderer Mensch. Dein Vater hat ihn verändert.«
    »Meine Mutter hat er auch geliebt«, sagte ich unwirsch. »Das hat er jedenfalls gesagt.«
    »Mir hat er aber gesagt, dein Vater hätte sie umgebracht.«
    »Er ist ein Lügner!«
    »Nein«, sagte Marguerite. »Er mag sich irren, aber er lügt nicht. Er ist davon überzeugt, dass dein Vater deine Mutter umgebracht hat.«
    »Ich will das nicht hören.«
    »Er glaubt, dass dein Vater deine Mutter hat ermorden lassen«, sagte Marguerite hart.
    Ich hielt das nicht mehr aus. Ich machte auf dem Absatz kehrt und floh aus der Krankenstation.
    Während ich weglief, hallten ihre Worte im Bewusstsein nach: Ich schlafe nicht mit ihm.
    Ich habe nie mit ihm geschlafen. Er hat auch nie von mir verlangt, dass ich mit ihm schlafe.

PHANTASIE
     
    Ich wusste, dass es ein Traum war, während ich träumte.
    Marguerite und ich liebten uns langsam und lustvoll am Strand einer einsamen Insel unter einem großen aufgehenden tropischen Mond. Ich spürte die warme Brise vom Ozean, hörte das leise Rauschen der Brandung am Korallenriff, das die Lagune umringte.
    Es gab außer uns niemanden auf der Insel, niemanden auf der ganzen weiten Welt. Nur wir beide, nur dieser zeitlose Ort, diese Oase der Zärtlichkeit und Leidenschaft.
    Aus weiter Ferne hörte ich eine Stimme meinen Namen rufen. Zuerst war es kaum ein Flüstern, doch dann wurde es dringlicher, lauter, fordernder. Schließlich wurde ich mir bewusst, dass es Marguerite war, die mir etwas ins Ohr flüsterte. Ihr warmer Atem fächelte über meine nackte Haut.
    »Er hat sie umgebracht«, wisperte sie so leise, dass ich sie kaum verstand. »Er hat deine Mutter umgebracht. Er hat sie ermordet.«
    »Aber wieso?«, flehte ich sie um eine Antwort an. »Wie konnte er das überhaupt tun?
    Weshalb hätte er das tun sollen?«
    »Du kennst das Gefühl der Eifersucht. Du hast den Zorn gefühlt, der in dir wühlte.«
    »Ja«, gestand ich. »Ich kenne es. Ich habe es gefühlt.«
    »Er hat die Macht, diesem Zorn ein Ventil zu schaffen. Er hat die Macht, Menschen zu vernichten.«
    Und plötzlich stand Fuchs über uns und knurrte:
    »Ich werde dich töten! Genauso, wie ich Bahadur und all die anderen getötet habe!«
    Marguerite war verschwunden. Unsre tropische Insel war ebenfalls verschwunden. Wir standen auf der höllischen Oberfläche der Venus, standen mit nichts als den Overalls am Leib auf dem glühenden Gestein, atmeten die giftige Luft und kämpften gegen den Tod.

NODONS GESCHICHTE
     
    Ich schreckte aus dem Schlaf und setzte mich ruckartig auf wie ein Kastenteufel, der aus der Kiste schnellt. Ich war schweißgebadet, und der Overall war klitschnass.
    Die Digitaluhr, die in die Trennwand am Fuß der Koje integriert war, sagte mir dass, es Zeit für eine weitere Schicht an den Pumpen war. Ich schob die Trennwand zurück und sah, dass die anderen Besatzungsmitglieder sich auch schon für den Dienst fertigmachten. Sie ignorierten mich geflissentlich und drehten mir den Rücken

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