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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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hörte ich mich mit schriller Stimme fragen.
    »In geologischen Zeiträumen«, sagte Mickey. »Ach so.«
    »Seit den letzten fünfhundert Millionen Jahren hat die Oberfläche der Venus sich praktisch nicht verändert«, fuhr Greenbaum fort. »Wir wissen das durch die Zählung von Meteoriteneinschlägen. Unter der Oberfläche staut sich die Wärme des Planeten. Sie vermag nicht durch die Kruste zu brechen und zu entweichen.«
    »Auf der Erde«, sagte Mickey, »wird die innere Wärme des Planeten durch Vulkane, heiße Quellen und dergleichen abgeführt.«
    »Wasser dient auf der Erde als Schmierstoff«, sagte Greenbaum und musterte mich intensiv, als ob er sich davon überzeugen wollte, dass ich ihn auch verstand. »Auf der
    Venus gibt es kein flüssiges Wasser; dafür ist es dort zu heiß.«
    »Kein flüssiges Wasser«, nahm Mickey die Vorlage auf, »bedeutet keine Schmierung für die Platten. Sie fressen sich sozusagen fest und blockieren.«
    »Ich verstehe«, nuschelte ich und nickte.
    »Seit fünfhundert Millionen Jahren«, sagte Greenbaum, »staut die Hitze sich unter der Oberfläche der Venus. Sie muss sich einfach ein Ventil suchen!«
    »Früher oder später«, übernahm Mickey die Regie, »wird auf der Venus eine riesige Explosion stattfinden. Überall werden Vulkane ausbrechen. Die Kruste wird schmelzen und absinken. Neues Krustenmaterial wird emporquellen.«
    »Es wird wundervoll werden!«, keckerte Greenbaum freudig erregt.
    »Und das wird vielleicht geschehen, während ich unten auf der Oberfläche bin?« fragte ich in plötzlicher Furcht, dass sie womöglich recht hatten.
    »Aber nein«, sagte Mickey, um mich zu beruhigen. »Wir sprechen über geologische Zeiträume, nicht in menschlichen Maßstäben.«
    »Aber Sie sagten doch ...«
    Greenbaums anfängliche freudige Erregung schlug in eine düstere Stimmung um.
    »Leider werden wir nie das Glück haben, dieses Phänomen zu beobachten, wenn wir am Ort des Geschehens sind. So großzügig sind die Götter nicht.«
    »Ich würde das nicht als Glück bezeichnen«, sagte ich. »Wenn plötzlich die ganze Oberfläche und überall Vulkane ausbrechen und solche Sachen.«
    »Machen Sie sich deshalb keine Sorgen, Van«, sagte Mickey. »In den paar Tagen, die Sie unter den Wolken sind, wird es schon nicht passieren.«
    »Wieso regt ihr euch dann so auf?«, fragte ich.
    »Weil nämlich nicht alle Wissenschaftler mit Professor Greenbaum konform gehen«, sagte Abdullah im tiefsten Bass.
    »Die meisten Planetenwissenschaftler teilen nicht unsre Ansicht«, gab Mickey zu.
    »Verdammte Narren«, grummelte Greenbaum.
    Nun verstand ich nur noch Bahnhof. »Aber wenn diese Katastrophe überhaupt nicht eintritt, worüber echauffiert ihr euch so?«
    »Seismische Messungen«, sagte Greenbaum und schaute mich wieder an. »Das ist es, was wir brauchen.«
    »Die entscheidende Frage ist, ob die Venus eine dicke Kruste hat oder eine dünne«, erklärte Mickey.
    Allmählich kam mir der ganze Diskurs absurd vor, aber ich verkniff mir einen entsprechenden Kommentar und hörte weiter zu.
    »Wenn die Kruste dünn ist, dann ist der Ausbruch eher wahrscheinlich. Wenn sie dick ist, dann irren wir uns, und die anderen haben recht.«
    »Kann man die Krustenstärke denn nicht mit Robotsonden messen?«, fragte ich.
    »Wir führen seit Jahren solche Messungen durch, aber die Ergebnisse sind nicht schlüssig«, erwiderte Mickey.
    »Dann schickt mehr Sonden runter«, sagte ich. Einfacher ging’s doch wirklich nicht!
    Sie beide drehten sich zu Abdullah um. Der schüttelte den Kopf. »Unsre Behörde hat nicht die Genehmigung, auch nur einen Penny für Studien der Venus auszugeben oder für irgendetwas anderes, das in keinem direkten Zusammenhang mit den Umweltproblemen der Erde steht.«
    »Aber private Spender«, sagte ich. »So viel wird es doch wohl nicht kosten, ein paar Sonden dorthin zu schicken.«
    »Wir suchen schon die ganze Zeit nach Geldgebern«, sagte Mickey. »Aber das ist nicht leicht, zumal die meisten Experten auf diesem Gebiet glauben, dass wir uns irren.«
    »Aus diesem Grund ist Ihre Mission ein Gottesgeschenk«, sagte Greenbaum mit missionarischem Eifer. »Sie könnten Dutzende seismischer Sonden zur Venus befördern – Hunderte gar! Und einen Wissenschaftler, der sie einsetzt. Und noch jede Menge andere Ausrüstung.«
    »Aber mein Raumschiff hat nicht die nötige Kapazität«, sagte ich nachdrücklich.
    Vielleicht war ›flehentlich‹ die zutreffendere Bezeichnung.
    »Eine solche

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