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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Kommunikationskonsole. Ich hatte auch keine andere Wahl. Ich fragte mich, was schmerzlicher war, das lädierte Gesicht oder das lädierte Ego.
    Marguerite kam auch auf die Brücke, postierte sich an der Luke und schaute Fuchs unverwandt an. Falls sie dem Mann Unbehagen verursachte, ließ er sich nichts anmerken. Ich rief die Bedienungsanleitung für das Kommunikationssystem auf und konzentrierte mich auf ihr Studium.
    Es waren noch zwei Leute auf der Brücke, beides stumme und stämmige Asiaten mit finsteren Mienen. Fuchs hatte die ganze Besatzung anscheinend aus dem Orient rekrutiert. Ich fragte mich weshalb. Waren sie loyaler? Bestand bei ihnen eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass sie gegen seine tyrannischen Allüren aufmuckten? Vielleicht waren sie auch bereit, für weniger Geld zu arbeiten. Wahrscheinlich lag es aber daran, dass sie einfach williger und gehorsamer waren.
    Fuchs hatte recht, was das Kommunikationssystem betraf. Wenn man der Bedienungsanleitung glauben wollte, war das System logisch konfiguriert und intuitiv zu bedienen. Der interne Computer machte im Grunde die Arbeit und verfügte über eine Schnittstelle zum Bordcomputer.
    Ich sah auf einem Bildschirm der Konsole, dass Dutzende unbeantworteter Anrufe von der Truax eingegangen waren. Die Kommunikationstechniker dort oben im Orbit versuchten immer wieder, eine Antwort von Fuchs zu bekommen, doch er weigerte sich, mit ihnen zu sprechen. Die Anfragen wurden immer schärfer, denn nun beschwerte sogar der Kapitän der Truax sich schon über Fuchs’ Schweigen.
    Der Bildschirm verschwamm leicht. Ich drückte die Augen zu, und als ich sie wieder öffnete, schien alles in Ordnung zu sein. Aber ich kannte die Symptome nur zu gut. Es
    war das erste Anzeichen, dass ich eine Enzyminjektion ausgelassen hatte. Weitere würden bald folgen.
    Dann hörte ich Fuchs sagen: »Sie sind hier überflüssig. Gehen Sie in Ihr Quartier.«
    Ich schaute vom Bildschirm auf und sah, dass er mit Marguerite sprach, die noch immer in der Luke stand.
    »Sie müssen etwas wegen Mr. Humphries unternehmen«, sagte sie, ohne den Blick von ihm zu wenden.
    Fuchs warf mir einen Blick zu. Sein Stirnrunzeln war tiefer als sonst. »Es gibt nichts, was ich unternehmen könnte«, sagte er.
    »Was ist mit einer Bluttransfusion?«
    »Transfusion? «
    »Wenn wir nicht fähig sind, das Hormon zu produzieren, das die Bildung roter Blutkörperchen stimuliert, dann wird er vielleicht durch Transfusionen von Vollblut am Leben bleiben.«
    Sie erörterten meinen Fall, als sei ich überhaupt nicht anwesend, als sei ich ein Versuchstier oder eine Probe im Labor. Ich fühlte das Gesicht brennen und wusste, dass ich feuerrote Wangen hatte.
    Doch keiner von ihnen schaute mich an.
    Fuchs stieß ein raues Lachen aus. »Glauben Sie im Ernst, dass jemand aus meiner Besatzung die richtige Blutgruppe hat?«
    »Ich vielleicht«, sagte Marguerite. »Oder Sie.«
    Zu meiner Schande wagte ich es nicht, mich umzudrehen und ihn anzusehen. Ich hatte Angst vor ihm, ganz einfach. Ich erwartete, dass er Marguerites Vorschlag mit einem spöttischen Lachen abtäte. Oder dass er zornig würde. Aber ich vernahm nichts außer Stille. Keines der beiden anderen Besatzungsmitglieder gab einen Mucks von sich. Für eine Weile waren die einzigen menschlichen Geräusche auf der Brücke das stete Hintergrundsummen der Energieversorgung und das leise Piepen der Sensorsysteme.
    Marguerite unterbrach das Schweigen. »Ich könnte von der Truax seine medizinischen Daten anfordern.«
    »Nein«, blaffte Fuchs. »Es wird weder zur Truax noch zu sonst jemandem Kontakt aufgenommen.«
    »Aber wieso denn nicht?«, fragte sie. »Sie strahlen Ihr telemetrisches Signal doch auch an die IAA auf der Erde ab. Was spricht dann dagegen ...«
    »Jedes Schiff ist dazu verpflichtet, seinen Status nach Genf zu melden«, unterbrach Fuchs sie. »Aber ich bin nicht dazu verpflichtet, mit irgendjemandem Kontakt aufzunehmen, und ich werde es auch nicht tun. Niemand wird mir das Preisgeld abspenstig machen. Haben Sie mich verstanden? Niemand!«
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst«, protestierte Marguerite.
    »Im Bordcomputer sind vollständige medizinische Dossiers der ganzen Besatzung gespeichert«, erwiderte Fuchs. »Und in der Krankenstation gibt es ein medizinisches Diagnosesystem; es ist zwar nicht auf dem neusten Stand, aber es reicht völlig aus. Wenn Humphries seine Schicht hier auf der Brücke beendet hat, dürfen Sie ihn durch die Scanner schieben, seine

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