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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Morgenthaus Büro ausfüllte: Vyborg stand angespannt und offensichtlich zornig da, während Kananga auf dem Sofa lag und sich ein nasses Handtuch auf die Stirn drückte.
    Dann warf er einen Blick auf Morgenthau, deren Ausdruck langsam von Verwirrung zu Verstehen wechselte. Sie setzt das Puzzle zusammen, wurde Eberly sich bewusst. Nun weiß sie, dass ich in den Mordanschlag auf Holly verwickelt bin.
    Eberly schüttelte sich in einer Mischung aus Wut und Furcht.
    »Ich will euch beide in fünf Minuten in meinem Apartment sehen«, brachte er mühsam hervor.
    Holly rannte blindlings den Kanal entlang, bis die Lunge von der Anstrengung schmerzte. Sie blieb stehen, bückte sich und schnaufte schwer. Sie schaute sich um, doch es war niemand hinter ihr. Er verfolgt mich nicht, sagte sie sich erleichtert. Er ist wahrscheinlich bewusstlos nach dem Tritt, den ich ihm versetzt habe. Meine Güte, vielleicht ist er sogar tot. Sie richtete sich auf und ging die Böschung hinauf in den schattigen Garten. Geschieht ihm recht, sagte sie sich. Er hat schließlich versucht, mich umzubringen. Er muss auch Don Diego umgebracht haben. Okay, sagte sie sich. Kananga hat Don Diego getötet. Aber wieso? Sie hatte keine Ahnung. Wem soll ich es sagen? Malcolm?
    Dann wurde sie sich jedoch bewusst, dass Malcolm sie zu diesem Treffen mit Kananga hierher gelotst hatte. Er hatte es überhaupt erst vorgeschlagen. Malcolm wusste, was hier vorging. Er ist ein Teil davon ‒ wovon auch immer ‒, sagte sie sich.
    Ihr war zum Weinen zumute. Malcolm ist in die Ermordung von Don Diego verstrickt. Und er wollte, dass Kananga mich ermordet!
    Wem vermochte sie überhaupt noch zu trauen? An wen vermochte sie sich zu wenden? Ich kann auch nicht in mein Apartment zurück ‒ da warten sie vielleicht schon auf mich.
    Kris! Ich werde Kris anrufen. Oder vielleicht Manny. Sie dachte darüber nach, während sie zwischen den Apfelbäumen am anderen Ende des Gartens hindurchlief. Vor ihr lagen die Reihen der Beerensträucher und dahinter der Abschluss des Habitats.
    Nicht Manny, beschloss sie. Ich werde nicht wie ein hilfloses, kleines Mädchen, das den großen, starken Helden um Schutz bittet, zu ihm laufen. Außerdem würde er mir wahrscheinlich nicht glauben. Anders als Kris. Kris wird mir glauben. Aber ‒ soll ich sie überhaupt in diese Sache verwickeln?
    Sie ging weiter zum Ende des Habitats und sondierte die Optionen. Dabei stellte sie fest, dass sie nicht viele Optionen hatte. Falls Eberly dazugehört ‒ wozu auch immer ‒, dann heißt das, dass Morgenthau und diese Schlange Vyborg auch dazugehören.
    Im Ulmenhain am Ende des Habitats setzte Holly sich müde ins Gras und versuchte nachzudenken. Wie sie den Blick über die grüne Landschaft schweifen ließ, wirkte das Habitat genauso wie an dem Tag, als sie und Kris Cardenas hier Rast gemacht hatten. Aber es war nichts mehr wie zuvor, sagte Holly sich mit einem plötzlichen Gefühl der Leere. Ihre ganze Welt lag in Scherben. Ich wünschte, Pancho wäre hier, gestand sie sich ein. Pancho wüsste, was zu tun ist.
    Holly holte den Palmtop aus der Tasche und betrachtete ihn.
    Es hat keinen Sinn, Pancho anzurufen; es würde fast eine Stunde dauern, bis die Nachricht sie erreichte. Und was sollte ich ihr überhaupt sagen? Hilfe, jemand versucht mich zu ermorden? Was würde das bringen?
    Kris. Ich werde Kris anrufen. »Kris Cardenas«, sagte sie zum Palmtop.
    Doch es tat sich nichts. Holly sah, dass der Monitor dunkel blieb. Das Gerät funktionierte nicht.
    Sie haben mein Telefon deaktiviert! Wieso, fragte sie sich und gab sich auch gleich selbst die Antwort: Weil sie wollen, dass ich einen Festnetzanschluss benutze, damit sie mich lokalisieren können. Sie sind hinter mir her! Sie wollen mich aufspüren und aus dem Verkehr ziehen.
    Zum ersten Mal hatte Holly richtig Angst.

Nanotech-Laboratorium
    »Wir werden am darauf folgenden Tag fliegen, nachdem wir in eine Umlaufbahn um den Saturn gegangen sind«, sagte Gaeta.
    Kris Cardenas, die in ihrem kleinen Büro am Schreibtisch saß, wirkte alles andere als erfreut. »Wieso denn schon so früh? Wieso warten wir nicht noch etwas und sammeln erst noch ein paar Daten?«
    Gaeta lächelte sie an. »Es geht hier nicht um die Wissenschaft, Kris, sondern ums Showgeschäft. Wenn wir sofort loslegen, bekommen wir viel mehr Aufmerksamkeit und ein viel größeres Publikum. Wenn wir warten, bis diese chingado Wissenschaftler alle gewünschten Daten gesammelt haben, sind wir alt und

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