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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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sich. Ich muss auf der Erde ein Kampfsporttraining absolviert haben.
    Kananga richtete sich stöhnend auf den Knien auf. Holly versetzt ihm noch einen Tritt, dann ließ sie von ihm ab. So schnell sie konnte rannte sie die schräge Betonwand des Bewässerungskanals entlang, wobei sie zum Teil durchs Wasser lief und versuchte, sich möglichst schnell möglichst weit von Kananga zu entfernen.
    Als Eberly das Verwaltungsgebäude erreichte, war seine Nervosität zum größten Teil verflogen. Kananga hat sie getötet. Das geht auf seine Kappe, nicht auf meine. Niemand weiß, dass ich ihm Holly zugeführt habe. Nicht einmal Morgenthau weiß es. Falls Kananga erwischt wird, werde ich alles bestreiten.
    Er betrat die Human-Resources-Abteilung und ging an den vier klerikalen Gestalten vorbei, die an Schreibtischen saßen.
    Die Tür zu Morgenthaus Büro war geschlossen; er schob sie auf, ohne vorher anzuklopfen.
    Sie schaute verärgert vom Schreibtisch auf. Als sie aber sah, dass Eberly die Störung verursacht hatte, setzte sie ein Lächeln für ihn auf.
    Er schaute sich um, bevor er die Tür wieder zuschob und sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch setzte. Das war einmal mein Büro, sagte er sich und stellte fest, dass Morgenthau die Wände mit Holo-Kopien von Monets Kirchengemälden verziert hatte.
    »Sie haben etwas über Wilmot herausgefunden?«, fragte er ohne eine Begrüßung. Er musste Morgenthau zu verstehen geben, wer hier der Häuptling war. Sonst würde sie vielleicht noch ihre Verbindung zu den Heiligen Jüngern spielen lassen und versuchen, ihm Vorschriften zu machen.
    »Etwas, das ihn vernichten kann«, sagte Morgenthau mit einem diabolischen Grinsen.
    Eberly zog zweifelnd die Augenbrauen hoch. »Wirklich?«
    »Wirklich.« Morgenthau projizierte eine Liste von Titeln auf eine freie Stelle an der Wand. Jedem Titel war ein Bild beigefügt.
    Eberly starrte mit offenem Mund auf die Bilder.
    »So ein Schmutz«, sagte Morgenthau. »Er schaut diese ekelhaften Videos jeden Abend an, bevor er zu Bett geht.«
    »Sind Sie sicher?«
    Sie nickte mit grimmigem Gesicht. »Jeden Abend. Ich habe alle Kamera-Aufzeichnungen.«
    Eberly brach in Gelächter aus. »Wir haben ihn!«, krähte er.
    »Wir haben Wilmot in der Hand.« Und dann ballte er die Hände so fest zur Faust, dass es schmerzte.
    »Ich habe vielleicht eine Prellung.« Kananga hatte sich auf dem Sofa in Vyborgs Apartment ausgestreckt und ließ die langen Beine über den Rand des Möbels baumeln. Er hatte hämmernde Kopfschmerzen, und das Gesicht war stark angeschwollen.
    Vyborg brachte dem Oberst ein nasses Handtuch. Er musste sich auf die Lippen beißen, um den verdammten Idioten nicht lauthals zu verfluchen. Lässt sich von einem kleinen Mädchen zusammenschlagen und sie entwischen! Nun weiß sie doch mit Sicherheit, dass Rivera ermordet wurde. Er sagte aber nichts. In der miesen Stimmung, in der Kananga ist, kommt er vielleicht noch auf die Idee, mich zu erwürgen, wenn ich ihm sage, was ich wirklich von ihm halte.
    »Wohin ist sie verschwunden? Wo ist sie jetzt?«, fragte Vyborg mit leiser, zischender Stimme. »Das ist im Moment die dringlichste Frage.«
    »Du musst Eberly Bescheid sagen.«
    »Muss ich das? Wieso nicht du? Du bist doch derjenige, der sie hat entkommen lassen.«
    »Du sagst es ihm«, sagte Kananga mit einem harten und entschlossenen Gesichtsausdruck.
    Vyborg versuchte nicht mehr, den Zorn und die Abscheu zu verbergen, die er verspürte. Er stieß angewidert die Luft aus und rief: »Telefon! Verbinde mich mit Dr. Eberly, wo auch immer er ist. Notfall-Priorität.«
    Innerhalb von zehn Sekunden erschien Eberlys Gesicht in der Luft überm Kaffeetisch. Er lächelte glücklich. Vyborg sah sofort, dass er in Morgenthaus Büro war.
    »Ich freue mich, dass Sie anrufen«, sagte Eberly. »Ich habe nämlich wichtige Neuigkeiten für euch beide.«
    »Ich habe leider auch Neuigkeiten«, sagte Vyborg. »Schlechte Neuigkeiten.«
    Eberlys Lächeln verflog. Morgenthau hinter ihm wirkte plötzlich besorgt.
    Es hat keinen Sinn, es hinauszuzögern, beschloss Vyborg.
    Sag ihm, was Sache ist. »Holly Lane ist entkommen.«

    »Entkommen? Wie meinen Sie das?«
    »Anscheinend ist sie eine Kampfsport-Expertin. Sie ist unserem guten Obersten hier entkommen«, sagte Vyborg mit einer Geste in Richtung Kananga, der noch immer fix und fertig auf dem Sofa lag, »und wir haben keine Ahnung, wo sie steckt.«
    Eberly starrte auf die dreidimensionale Abbildung, die die Hälfte von

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