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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Mann.«
    »Ach! Ich wusste nicht…«
    »Umso mehr Grund, diese Sache gründlich aufzuklären«, sagte Eberly ernst. »Es darf hier keine Günstlingswirtschaft einreißen.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Ich danke Ihnen, Holly«, sagte er noch einmal.
    Sie ging langsam zur Tür, als ob sie den Abschied von ihm noch etwas hinauszögern wollte. Er lächelte sie an, und dann verließ sie schließlich sein Büro und schloss leise die Tür.
    Eberly starrte aufs Dossier auf dem Wandbildschirm; die falschen Referenzen waren noch immer markiert.
    Idiot, fluchte er stumm,- Vyborg hatte doch überhaupt keine Veranlassung gehabt, seinen Lebenslauf zu frisieren. Sein Ego war indes stärker gewesen als der Verstand.
    Allerdings, sagte Eberly sich, spielt er mir durch einen solchen Fehler auch in die Hände. Dadurch wird er nämlich erpressbar. Soll mir nur recht sein.
    Dann werde ich die Akte mal korrigieren. Und Eberly diktierte die exzellenten Beurteilungen von jedem der Universitätsprofessoren, die unter der Rubrik ›Lebenslauf ‹ erscheinen würden, in den Computer.

28 Tage nach dem Start
    »Kommen Sie«, sagte Manuel Gaeta, »es muss doch einen Weg geben. Es gibt immer einen Weg, Fritz.«
    Friedrich Johann von Helmholtz erhob sich von den Knien und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Trotz des eindrucksvollen Namens war er ein kleiner und schlanker, fast zerbrechlich wirkender Mann. Und der beste Techniker im Sonnensystem, jedenfalls was Gaeta betraf. Im Moment
    ›knirschte es jedoch im Getriebe‹ was das Einvernehmen zwischen ihnen betraf.
    Fritz' Kopf mit dem Bürstenhaarschnitt reichte Gaeta kaum bis zu den Schultern. Wie er neben dem muskulösen Stuntman stand, mutete der Techniker fast wie ein dürres Kind an. Und beide wirkten wiederum klein gegenüber dem wuchtigen, cermetbeschichteten Raumanzug, der leer in der Mitte der Ausrüstungsbucht stand.
    »Natürlich gibt es einen Weg«, sagte Fritz in präzise artikuliertem Englisch. »Sie steigen in den Anzug. Wir versiegeln ihn. Dann durchlaufen wir die Sterilisierungs-Prozedur, auf der Professor Wilmot und Urbain bestehen ‒ einschließlich der Röntgenstrahlen-Dusche. Und dann sind Sie tot.« Gaeta räusperte sich vernehmlich.
    Fritz stand neben dem leeren Anzug; die Arme hatte er resolut vor der schmächtigen Brust verschränkt.
    »Mein Gott, Fritz«, murmelte Gaeta, »diese Astro-Corp-Bonzen haben mir eine halbe Milliarde dafür gezahlt, dass ich als erster Mensch den Fuß auf den Titan setze. Wissen Sie, was sie mit mir anstellen werden, wenn ich es nicht tue? Wenn ich es nicht mal versuche, weil ein paar ängstliche Wissenschaftler sich übertriebene Sorgen wegen ein paar Bakterien machen?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass sie die halbe Milliarde zurückfordern werden«, erwiderte Fritz gleichmütig.
    »Von der wir aber schon einen großen Batzen ausgegeben haben.« Fritz zuckte die Achseln.
    »Sie werden mir die Hölle heiß machen«, sagte Gaeta und runzelte besorgt die Stirn. »Außerdem wird mich niemand mehr für einen Stunt engagieren. Dann bin ich erledigt.«
    »Oder tot«, sagte Fritz mit vollem Ernst.
    »Sie sind wirklich eine große Hilfe, amigo.«
    »Ich bin Techniker. Und nicht Ihr Finanzberater oder Ihr Leibwächter.«
    »Sie sind un fregado, eine seelenlose Maschine, genau das sind Sie.«
    »Indem Sie mich beleidigen, wird Ihr Problem auch nicht gelöst.«
    »Na und? Sie lösen mein Problem doch eh nicht ‒ niemand löst mein Problem!«
    Fritz schürzte für einen Moment die Lippen, was darauf hindeute, dass er nachdachte. »Vielleicht… nein, das würde wahrscheinlich nicht funktionieren.«
    »Vielleicht was?«, fragte Gaeta.
    Fritz hob die Hand, tätschelte den klobigen Anzug am gepanzerten Oberarm und sagte nachdenklich: »Das Problem ist, Sie in den Anzug zu stecken, nachdem er sterilisiert wurde ‒ ohne ihn dabei zu kontaminieren.«
    »Ja. Richtig.«
    »Vielleicht wäre es möglich, Sie in einer Art sterilen Hülle zu verpacken. In einer Plastikhülle, die bereits dekontaminiert wurde.«
    »Meinen Sie?«
    Fritz neigte den Kopf auf die Seite und sagte: »Nur dass wir dann das Problem hätten, Sie in der Hülle zu versiegeln, ohne sie zu kontaminieren.«
    »Das gleiche Problem, als wenn ich gleich in den maldito Anzug steigen würde.« Gaeta stieß eine Kanonade spanischer Flüche aus.
    »Wenn wir es aber außerhalb des Habitats im Weltraum tun würden«, sagte Fritz langsam, als ob er seine Gedanken während des Sprechens

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