Planeten 05 - Saturn
ich austauschen müssen? Sein Blick fiel sofort auf Berkowitz, den übergewichtigen Leiter der Kommunikations-Abteilung. Ich habe Vyborg seine Stelle versprochen, sagte Eberly sich.
Zumal Berkowitz mir gegenüber nie loyal wäre; wie sollte ich einem Juden vertrauen, der sein ganzes Leben in der Medienbranche verbracht hat.
Schließlich flaute der Sturm im Wasserglas wegen der Hooligans ab. Natürlich ohne eine Entscheidung. Bei dieser Art von Diskussion kommt nie ein Ergebnis heraus, sagte Eberly sich, nur heiße Luft. Trotzdem sollte ich die Hooligans im Hinterkopf behalten. Vielleicht könnten sie mir noch einmal nützlich werden.
Wilmot strich sich über den Bart und sagte: »Damit liegen die Berichte der Abteilungen alle vor. Gibt es noch unerledigte Punkte, mit denen wir uns befassen müssen?«
Niemand regte sich, nur dass ein paar Leute auf die Tür zu schielen schienen, durch die man den Konferenzraum verlassen konnte.
»Noch irgendwelche Fragen? Wenn nicht…«
»Ich hätte noch einen Vorschlag, Sir«, sagte Eberly und hob die Hand.
Aller Blicke richteten sich auf ihn.
»Schießen Sie los«, sagte Wilmot mit einem Ausdruck leichter Überraschung.
»Ich finde, wir sollten in Erwägung ziehen, die Kleidung zu vereinheitlichen.«
»Vereinheitlichen?«
»Sie meinen, alle sollten Uniformen tragen?«
Eberly lächelte sie geduldig an. »Nein, keine Uniformen.
Natürlich nicht. Aber ich habe festgestellt, dass große Unterschiede in Kleidungsstil eine gewisse… nun, Reibung verursachen. Wir erheben den Anspruch, dass alle Menschen hier gleich seien, und doch protzen ein paar Leute mit teurer Kleidung. Und mit Schmuck.«
»Das ist doch jedem selbst überlassen«, sagte Andrea Maronella. Sie selbst trug eine kastanienfarbene Bluse und einen dunkelgrünen Rock, wie Eberly feststellte, dazu Schmuck in Form von ein paar Armbändern, Ohrringen und einer Perlenhalskette.
»Es führt sehr wohl zu Reibungen«, wiederholte Eberly.
»Zum Beispiel bei diesen Sport-Fans. Sie tragen die Farben ihrer Lieblingsmannschaft, nicht wahr?«
Oberst Kananga nickte.
Und nun meldete ausgerechnet Berkowitz sich zu Wort: »Wissen Sie, manche Leute im Büro sind angezogen wie Top-Manager, während die Techniker zum Teil aussehen, als ob sie aus der Gosse kämen.«
Alle lachten.
»Aber haben sie nicht das Recht, sich so zu kleiden, wie sie wollen?«, erwiderte Maronella. »Solange die Arbeit nicht darunter leidet.«
»Ihre Arbeit leidet darunter«, sagte Eberly dezidiert, »wenn es zu Neid und Missgunst führt.«
»Diese Hooligans tragen die Farben ihres Teams doch nur, um die Fans anderer Mannschaften zu provozieren«, sagte Kananga.
»Wenn wir Vorgaben für eine Kleiderordnung machten«, sagte Eberly sachlich und ruhig, »wäre das in meinen Augen eine große Hilfe. Keine verbindlichen Vorschriften, nur Richtlinien dafür, was als angemessen gilt.«
»Wir könnten Beratungsstellen einrichten«, sagte der Leiter des medizinischen Dienstes, ein Psychologe.
»Und eine Typberatung anbieten.«
Sie befassten sich noch für über eine halbe Stunde mit dem Thema. Dann brachte Wilmot es zur Abstimmung, und das Gremium beschloss, Richtlinien für eine freiwillige Kleiderordnung am Arbeitsplatz zu erlassen. Eberly dankte ihnen höflich für diese Entscheidung.
Das war der erste Schritt, sagte er sich.
Memorandum
An:
das gesamte Personal
Von:
Malcolm Eberly Abteilungsleiter Human
Resources
Betreff:
Kleiderordnung
Im Bemühen, die Spannungen zu verringern, die auf Grund unterschiedlicher Bekleidung entstehen, wird die folgende Kleiderordnung vorgeschlagen. Diese Kleiderordnung ist nicht verbindlich, jedoch wird die freiwillige Befolgung helfen, Reibungen zu verhindern, die durch Unterschiede in Kleidungsstil, Preis, Accessoires etc. entstehen.
1. Das gesamte Personal ist verpflichtet, Namensschilder an der Kleidung zu befestigen. Diese Schilder tragen den Namen, die berufliche Position, ein Foto jüngeren Datums sowie elektronisch gespeicherte Hintergrunddaten aus dem Dossier, das in der Human-Resources-Abteilung gespeichert ist. Im Notfall erleichtern diese Daten dem medizinischen und/oder Rettungsdienst die Arbeit.
2. Die vorgeschlagene Kleiderordnung sieht folgenderm aus: a. Büroarbeiter sollten ein Gewand und eine Hose in gedeckten Farben tragen, wobei persönliche Verzierungen (z. B. Schmuck, Tätowierung, Haarteile etc.) auf ein Minimum zu beschränken sind.
b. Laborarbeiter sollten sich wie in (a) kleiden,
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