Planeten 05 - Saturn
ist gut. Das ist sogar sehr gut.«
»Dann wäre das geklärt«, sagte Eberly. »Sie werden zusammen mit Cardenas Bestimmungen für die Handhabung von Nanomaschinen ausarbeiten.«
Jaansen nickte begeistert. »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
»Mir gefällt es trotzdem nicht«, sagte Morgenthau mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. »Es ist einfach zu gefährlich.«
»Nicht, wenn es uns gelingt, sie unter Kontrolle zu halten«, sagte Eberly.
Jaansen erhob sich. »Wie ich schon sagte, es ist ein zweischneidiges Schwert. Cardenas ist aber die Top-Expertin.
Wir können froh sein, sie bei uns zu haben.«
»Das gefällt mir nicht«, sagte Morgenthau, nachdem der Ingenieur verschwunden war. »Nanomaschinen sind gefährlich… böse.«
»Sie sind Werkzeuge«, erwiderte Eberly. »Werkzeuge, die uns noch nützlich sein könnten.«
»Aber…«
»Kein aber!«, sagte Eberly ziemlich schroff. »Mein Entschluss steht fest. Dr. Cardenas wird uns willkommen sein, solange sie gemäß unserer Bestimmungen arbeitet.«
»Ich werde das erst mit meinen Vorgesetzten in Amsterdam besprechen müssen«, sagte Morgenthau mit einem skeptischen, fast ängstlichen Blick.
Eberly schaute sie finster an. »Die Heiligen Jünger haben mich damit beauftragt, die Dinge hier in die Hand zu nehmen.
Ich werde mir nicht von einem Komitee aus alten Knackern auf der Erde dreinreden lassen.«
»Diese alten Knacker haben mich damit beauftragt, Sie zu unterstützen«, sagte Morgenthau. »Und besonders darauf zu achten, dass Sie nicht vom rechten Weg abkommen.«
Eberly lehnte sich auf dem Bürosruhl zurück. So ist das also.
Sie ist der Kanal nach Amsterdam. Sie ist hier, um mich zu kontrollieren.
»Wie dem auch sei, ich habe mich entschieden«, sagte er bemüht ruhig zu Morgenthau. »Dr. Cardenas wird in drei Monaten zu uns stoßen, und weder Amsterdam noch Atlanta oder sonst jemand vermag irgendetwas daran zu ändern.«
Sie wirkte alles andere als erfreut. »Sie werden immer noch Wilmot davon überzeugen müssen, dass er Ihnen den Einsatz von Nanotechnik im Habitat erlaubt.«
Eberly schaute sie für einen Moment stumm an. »Ja, dann werde ich das mal tun«, sagte er.
Vertraulicher Bericht
NUR ZUR EINSICHTNAHME
An:
M. Eberly
Von:
Dr. Morgenthau
Betreff:
Überwachung der Wohnquartiere
Ich habe das Problem der Installation von Überwachungskameras in allen Wohnräumen des Habitats mit H. Jaansen vom Engineering erörtert. Er informierte mich darüber, dass Mikrokameras, die nicht größer als ein Stecknadelkopf sind, für die Sonden entwickelt worden seien, die Planetenwissenschaftler zum Titan schicken wollen. Solche Kameras werden auch von der medizinischen Abteilung für Internistische Untersuchungen verwendet. Sie können mit den bestehenden Anlagen in großer Stückzahl hergestellt werden.
Jaansen schlägt vor, dass die medizinische Abteilung ein Programm auflegt, jedes Apartment im Habitat mit einem Breitband-Desinfektionsmittel oder Aerosol-Antibiotikum einzusprühen, und zwar unter dem Vorwand, den Ausbruch von durch die Luft übertragenen Krankheiten zu verhindern.
Die Kameras würden während der Sprüh-Prozedur in jedem Apartment installiert werden.
Dieses Programm wird die Mitarbeit von nachgeordnetem Personal aus den Abteilungen Medizin, Instandhaltung, Engineering und Sicherheit erfordern. Darüber hinaus ist ein signifikanter Zeitraum für die Durchführung zu veranschlagen.
Falls Sie in der Lage sind, geeignetes Personal für dieses Programm zu rekrutieren, schlage ich vor, dass wir so bald wie möglich mit der Aktion ›Sprüh und Späh‹ beginnen.
Außerdem hat Vyborg erfolgreich das Kommunikationsnetz angezapft und zeichnet nun routinemäßig Telefongespräche und die Programmierung der Videos auf, die die Leute sich zu Hause anschauen. Die Masse der Daten ist enorm, wie Sie sich sicher vorstellen können. Vyborg benötigt nun noch Angaben von Ihnen, wer auf einer regelmäßigen Basis überwacht werden soll. Er wird außerdem Personal und/oder automatisierte Ausrüstung brauchen, um besagte Überwachung durchzuführen.
268 Tage nach dem Start
»Und hier bauen wir den größten Teil des Obstes an«, sagte Holly, während sie und Kris Cardenas gemächlich durch die langen, geraden Baumreihen des Obstgartens spazierten: Orangen zur Linken, Zitronen zur Rechten. Grapefruit und Limonen hatten sie bereits hinter sich, und sie näherten sich nun Äpfeln, Birnen und Pfirsichen. Die Bäume standen Spalier wie bei
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