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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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schüttelte seine Bewunderer schließlich ab und ging in Begleitung von Morgenthau, Vyborg und Kananga zu seinem Quartier.
    »Sie haben mich geliebt!«, rief er, als sie sich in seinem spartanischen Apartment befanden. »Habt ihr gesehen, wie sie auf mich reagiert haben? Sie haben mir geradezu aus der Hand gefressen!«
    »Es war brillant«, sagte Vyborg beflissen.
    Morgenthau war weniger begeistert. »Es war ein guter Anfang, aber eben erst ein Anfang.«

    »Wie meinen?«, fragte Eberly mit einem deutlichen Ausdruck der Enttäuschung im Gesicht.
    Morgenthau setzte sich schwer auf die einzige Sitzgelegenheit im Raum. »Es waren nicht viele Leute da.
    Keine dreihundert.«
    Vyborg pflichtete ihr sofort bei. »Weniger als drei Prozent der gesamten Population.«
    »Aber sie waren bei mir«, sagte Eberly. »Ich habe es gespürt.«
    »Drei Prozent sind immerhin schon ein Anfang«, sagte Morgenthau und schaute zu ihm auf.
    »Was ist aber mit den anderen siebenundneunzig Prozent«, fragte Kananga.
    Sie zuckte die Achseln. »Es ist schon so, wie Malcolm in seiner Rede sagte. Sie sind zu bequem und zu gleichgültig, als dass man sie motivieren könnte. Falls es uns gelingt, eine aktive Minderheit zu gewinnen und zu halten, können wir die Mehrheit am kollektiven Nasenring herumführen.«
    »Wie wird wohl Wilmots Reaktion ausfallen?«, fragte Vyborg.
    »Das werden wir noch früh genug erfahren«, sagte Eberly.
    Ein verschmitzter Ausdruck erschien in Morgenthaus Mondgesicht. »Angenommen, er ignoriert uns einfach?«
    »Das ist unmöglich«, sagte Vyborg unwirsch. »Wir haben seine Autorität direkt herausgefordert.«
    »Aber angenommen, er ist sich seiner Position so sicher, dass er uns einfach ignoriert?«, insistierte Morgenthau.
    »Dann werden wir eben solange einen draufsatteln«, sagte Eberly, »bis er mich einfach nicht mehr ignorieren kann.« Er hieb mit der Faust in die offene Handfläche.
    Kananga sagte nichts, aber die Lippen kräuselten sich in einem verstohlenen Lächeln.
    Holly, Cardenas und Manuel Gaeta waren die letzten Besucher im Bistro. Die menschliche Bedienung war schon nach Hause gegangen, und es standen nur noch die Servier-Roboter an der Küchentür. Sie warteten darauf, dass die Leute gingen, sodass sie den letzten Tisch abzuwischen und den Boden zu putzen vermochten.
    »…Ihr größtes Problem ist die Kontamination?«, fragte Cardenas den Stuntman.
    Gaeta warf einen Blick aufs Tablett, das die Bedienung auf ihrem Tisch zurückgelassen hatte: Es lagen nur noch Krümel darauf. Mit dem Essen waren sie längst fertig.
    »Richtig, Kontamination«, sagte Gaeta und unterdrückte ein Gähnen. »Wilmot und die anderen Pfeifen haben Angst, dass ich den Mikroben auf der Oberfläche etwas antun könnte.«
    »Das ist ein wichtiger Aspekt«, sagte Holly.
    »Ja, stimmt.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass ich eine Lösung für Ihr Problem habe«, sagte Cardenas.
    Gaeta machte große Augen. »Und wie?«
    »Ich könnte Nanomaschinen darauf programmieren, alle Rückstände von Schweiß und anderen organischen Substanzen, die Sie mit dem Raumanzug einschleppen, aufzuspalten. Sie werden den Anzug reinigen und die organischen Substanzen in Kohlendioxid und Wasserdampf umwandeln. Kein Schweiß.«
    »Buchstäblich!«, betonte Holly das Wortspiel.
    Gaeta fand das nicht zum Lachen. »Diese Nanomaschinen… ist das die Art, die auch als Gobblers bezeichnet wird?«

    »Ja, manche Leute bezeichnen sie so«, erwiderte Cardenas steif.
    »Dann können sie einen auch töten, nicht wahr?«
    Holly verlagerte ihre Aufmerksamkeit von Gaetas dunklem, skeptischem Gesicht zu Cardenas, die plötzlich zugeknöpft wirkte.
    Für eine Weile sagte Cardenas nichts. »Ja, man vermag Gobblers darauf zu programmieren, Eiweiß zu zersetzen. Oder jede beliebige organische Substanz aus Kohlenstoff-Ketten.«
    »Dann ist das also ziemlich riskant, nicht wahr?«, fragte er.
    Holly sah, dass Cardenas sich beherrschen musste, um nicht die Contenance zu verlieren. »Wenn Sie erst einmal im Anzug stecken, kann er von außen mit Nanomaschinen besprüht werden. Wir vermögen zu berechnen, wie lang es dauert, alle organischen Substanzen auf dem Anzug zu zerstören. Und dann bestrahlen wir den Anzug fürs Doppelte oder Dreifache dieser Zeit mit weichem UV-Licht. Dadurch werden die Nanomaschinen deaktiviert.«
    »Deaktiviert?«, fragte Gaeta. »Sie meinen wohl getötet?«
    »Das sind Maschinen, Manny«, sagte sie. »Sie sind nicht lebendig und können deshalb auch

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