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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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»Aber trotzdem danke. Ich habe noch viel nachzuarbeiten.«
    Er nickte zerknirscht. »Ich habe Sie von ihrer Arbeit abgehalten, was?«

    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Holly. »Es war ein schöner Nachmittag.«
    Sie machte im Tunnel kehrt und ging in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Gaeta holte sie schnell ein.
    »Vielleicht möchten Sie morgen mit mir zu Abend essen?«, schlug er vor.
    Hollys Miene hellte sich wieder auf. »Morgen? Sicher, wieso nicht.«
    »Großartig«, sagte er und lächelte sie an.
    Im Apartment angekommen zog Gaeta sich aus, duschte und befand, dass der Epilationseffekt noch so weit vorhielt, dass eine Rasur im Moment nicht erforderlich war. Während er sich mit einem Auge auf die Digitaluhr neben dem Bett ankleidete, wies er das Telefon an, eine Nachricht an Wendell Sloane in Selene zu schicken. »Mr. Sloane«, sagte er leicht unbehaglich wegen der formalen Anrede. »Status-Bericht betreffend Ms.
    Lane. Keine besonderen Vorkommnisse. Sie arbeitet noch immer in der Personalabteilung. Sie scheint keinerlei persönliche Bindungen zu haben; keinen festen Freund und auch sonst ein kaum ausgeprägtes Sozialleben. Ich habe heute mit ihr zu Mittag gegessen. Sie ist wirklich eine patente junge Dame: Sehr intelligent und sehr engagiert. Sie scheint mit ihrer Arbeit hier im Habitat glücklich zu sein. Sagen Sie ihrer Schwester, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht, was sie betrifft. Aber ich werde sie wunschgemäß trotzdem im Auge behalten. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass es hier keine Probleme gibt.«
    Das müsste die Großkopferten in Selene für eine Weile zufrieden stellen. Ohne ihre Unterstützung wird dieser ganze Titan-Stunt den Bach runtergehen. Die Astro Corporation war nämlich der größte Geldgeber für Manuel Gaeta und sein Team.
    Sammi Vyborg saß steif am Schreibtisch und schaute durch die offene Tür des winzigen Büros ins größere Büro auf der anderen Seite des Gangs. Es gehörte seinem unmittelbaren Vorgesetzten, Diego Romero.
    Vyborg schaute auf die Digitaluhr in der Ecke des Schreibtischs, die unablässig Zahlen abspulte. Es ist doch jeden Tag das Gleiche, sagte Vyborg sich missmutig. Den Morgen bringt er damit zu, Betriebsamkeit vorzutäuschen, und dann macht er den ganzen Nachmittag blau. Ich sitze hier vor einem Berg Arbeit, und er macht sich nachmittags einen schönen Lenz. Er ist der zweite Mann in der Abteilung und arbeitet nur halbtags ‒ wenn's hoch kommt.
    Mach dich nicht verrückt, ermahnte Vyborg sich. Mach dich locker. Es wird Zeit, diesen inkompetenten, faulen Hund gegen den Direktor auszuspielen. Mit ein bisschen Glück bringe ich sie beide zu Fall.
    Romero trat auf den Gang hinaus und schloss die Bürotür hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er, dass Vyborg ihn beobachtete.
    »Buenos tardes «, sagte er mit einem Lächeln und einer leichten Verbeugung.
    Vyborg erwiderte das Lächeln säuerlich.
    Als Romero gegangen war, stand Vyborg vom Schreibtisch auf und ging den Gang entlang zum Büro des Leiters der Kommunikations-Abteilung, Zeke Berkowitz. Er klopfte einmal an die halb offene Tür, sodass sie in der Schiene klapperte.
    »Herein«, rief Berkowitz. Als Vyborg die Tür aufschob und ins Büro trat, lächelte Berkowitz und sagte: »Ach, Sammi. Was kann ich für Sie tun?«
    Leutselig war die treffende Bezeichnung für Berkowitz. Der Mann schaute auf eine lange und erfolgreiche Karriere im Videonachrichten-Business zurück ‒ zuerst als Lokalreporter, dann als Moderator und schließlich als globaler Manager. Er hatte sich nie Feinde gemacht, obwohl im Haifischbecken der Medien viele Leute versucht hatten, an seinem Stuhl zu sägen, ihn durch hinterhältige Intrigen zu Fall zu bringen und ihn sogar zum Rücktritt zu zwingen. Er hatte all das mit einem Lächeln und einem feinsinnigen Spruch über christliche Nächstenliebe überlebt, garniert mit selbstironischem jüdischem Humor.
    Als er dann das vorgeschriebene Rentenalter erreicht hatte, wechselte der noch immer jugendliche Berkowitz in den akademischen Bereich und führte eine neue Generation angehender Journalisten und Public Relations-Experten in die harte Realität der Kommunikationsbranche ein. Es war auf einer internationalen Konferenz gewesen, wo er James Wilmot kennen gelernt hatte, den berühmten Anthropologen; die beiden Männer waren sofort Freunde geworden, obwohl sie auf verschiedenen Seiten des Atlantiks lebten und arbeiteten.
    Jahre später hatte Wilmot

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