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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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in unserem Budget nicht vorgesehen«, sagte Eberly mit einem Kopfschütteln. »Wilmot würde das Geld nicht bewilligen. Er wäre dazu auch gar nicht imstande. Für so etwas ist einfach kein Geld da.«
    »Vielleicht könnte ein Nachrichtensender als Sponsor auftreten«, regte Kananga an. »Die Rettung war immerhin die Sensation in den Morgennachrichten.«
    »Vielleicht. Ich werde Vyborg bitten, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.« Eberly hielt inne und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Andrerseits könnten wir die ganze Sache vielleicht zu unserem Vorteil nutzen.«
    »Und wie?«
    »Ich weiß es noch nicht. Aber es muss doch einen Weg geben, davon zu profitieren. Wir haben schließlich einen echten Helden in unserer Mitte, diesen Stuntman Gaeta.«
    »Er ist ein Außenseiter. Er wird zur Erde zurückkehren, nachdem er seinen Auftrag ausgeführt hat.«
    »Zur Erde zurückkehren? jemand schickt ein Schiff für ihn?«
    Kananga wirkte erstaunt ob dieser Vorstellung. »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht kann er den Flüchtling mit zurücknehmen.«
    »Vielleicht. Doch in der Zwischenzeit sollten wir nach einer Möglichkeit suchen, ihn zu benutzen. Am besten alle beide.«
    »Und wie?«, fragte Kananga erneut.
    »Helden sind immer wertvoll«, erwiderte Eberly, »wenn man sie zu manipulieren vermag. Ich muss nach einem Weg suchen, Gaeta für unsere Zwecke einzuspannen.«
    Kananga zuckte die Achseln. »Einen Trost haben wir immerhin.«
    Eberly schaute ihn durchdringend an. »Wie meinen Sie das?«
    »Es wird nicht wieder vorkommen. Wir werden keine Flüchtlinge mehr an Bord nehmen. Die Jupiterstation war der letzte Außenposten der Menschen. So weit draußen gibt es niemanden mehr außer uns.«
    Sprach's, drehte sich um und verließ das Apartment. Eberly wurde sich bewusst, dass er Recht hatte. Sie hatten nun schon eine größere Entfernung von der Erde zurückgelegt als je ein Mensch zuvor. Sie hatten die Grenzen des erforschten Raums hinter sich gelassen und stießen ins Unbekannte vor.

    Mit einem Stirnrunzeln kontrollierte Eberly die Vordertür.
    Sie war gut verschlossen. Und doch war Kananga gekommen und gegangen, als ob sie weit offen gestanden hätte.

425 Tage nach dem Start
    Holly wachte langsam aus etwas auf, das ein Traum gewesen zu sein schien.
    Manny war natürlich weg. Er war gegangen, nachdem sie es hier in ihrem Bett miteinander getrieben hatten. Er hatte sie im Liebestaumel benommen und erschöpft zurückgelassen; sie spürte noch die Wärme durch die Berührungen seiner Hände, der Küsse und seines Körpers, der sich an sie geschmiegt hatte.
    Sie schaute lächelnd zur Decke empor. Dann kicherte sie. Ich muss Don Diego unbedingt sagen, was für ein tolles Chili er da gekocht hat. Ein richtiges Aphrodisiakum.
    Ein Blick auf die Digitaluhr auf dem Nachttisch sagte ihr, dass sie eigentlich aufstehen, duschen, sich ankleiden und ins Büro gehen müsse. Trotzdem blieb sie in Gedanken versunken auf den zerknitterten, verschwitzten Laken liegen.
    Doch dann schoss ihr etwas durch den Kopf und riss sie aus ihren Nachbetrachtungen. Malcolm! Was, wenn er es herausfindet? Ich wollte ihn doch nur eifersüchtig machen und seine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Nun wird er mich hassen!
    Das Telefon summte.
    »Kein Bild«, sagte Holly scharf. »Antworten.«
    Malcolms Gesicht erschien in der Luft überm Fußende des Bettes. Sie stieß einen stummen Schrei aus. Er weiß Bescheid!
    Er hat es herausgefunden! Holly setzte sich ruckartig auf und krallte die Finger in die Laken, obwohl sie wusste, dass Eberly sie nicht sehen konnte. Schuldgefühle schlugen in Wellen über ihr zusammen und löschten alle anderen Empfindungen aus.
    »Holly, sind Sie da?«, fragte Eberly und schielte leicht, als ob dadurch ihr Bild in seinem Apartment sich manifestieren würde.
    »Ja, Malcolm«, sagte sie bemüht ruhig. »Ich… bin heute Morgen etwas spät dran.«
    »Noch mal zu diesem Mann, den Gaeta gestern Abend an Bord des Habitats gebracht hat«, sagte Eberly und ignorierte das Zittern in ihrer Stimme. »Er wird so lange im Habitat bleiben, bis jemand sich bereit erklärt, ein Schiff zu schicken und ihn abzuholen.«
    Er weiß es nicht!, sagte sie sich; sie war so erleichtert, dass sie fast wieder in die Kissen gesunken wäre. Mit Mühe und Not vermochte sie Eberlys Projektion mit einem »Ja?« zu antworten.
    »Ich möchte, dass Sie ihn befragen, sobald die Sanitäter die Quarantäne aufgehoben haben. Wir brauchen ein

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