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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ist er mit dem Kopf aufgeschlagen. Er ist vielleicht ohnmächtig geworden ‒ zu niedriger Blutdruck oder ein leichter Schlaganfall. Er war immerhin schon hoch betagt.«
    »Gab es Anzeichen eines Schlaganfalls?«
    »Nein, aber ein leichter Schlaganfall hinterlässt auch keine Spuren, die auf den ersten Blick sichtbar wären. Wir müssen gezielt danach suchen, und selbst dann würden wir vielleicht nichts finden. Wir sind hier schließlich nicht in New York oder Tokio, müssen Sie wissen. Wir haben keine entsprechend qualifizierten Pathologen.«
    »Ich verstehe.«
    »Es ist eine große Tragödie. Ein großer Verlust.«
    »Sie sind sich aber sicher, dass es ein Unfall war?«, fragte Holly.
    Yaňez wirkte im ersten Moment erschrocken. »Ja. Natürlich.
    Was sollte es sonst sein?«
    »Ich weiß nicht.«

    Der Arzt schaute zu Holly auf. »Er war mein Freund. Wenn Fremdeinwirkungen als Todesursache vorgelegen hätten, dann wäre ich darauf gestoßen, das versichere ich Ihnen. Es war ein Unfall. Unglücklich und bedauerlich. Aber eben nur ein Unfall, nicht mehr.«
    Je mehr der Doktor dies beteuerte, desto stärker wurden jedoch Hollys Zweifel, dass es sich wirklich um einen Unfall gehandelt hatte. Aber das ist doch verrückt, sagte sie sich. Was sollte es sonst sein außer einem Unfall? Wer hätte Don Diego denn umbringen sollen?
    Trotzdem hörte sie sich fragen: »Dürfte ich einmal den Autopsiebericht sehen?«
    »Er besteht überwiegend aus medizinischer Terminologie«, sagte Yaňez. »Und Fotos von der Leiche.«
    »Ich habe gar keine Fotos von Don Diego«, sagte Holly.
    »Kein Andenken.«
    »Die Bilder eines toten Menschen sind aber nicht sehr erbaulich.«
    »Das ist mir egal. Ich würde sie gern sehen.«
    Der Doktor seufzte schwer. »Na schön. Ich werde Ihnen den Zugangscode geben, und dann können Sie Einsicht in die kompletten Aufzeichnungen nehmen.«
    »Danke«, sagte Holly.
    » Da nada «, erwiderte Yaňez automatisch.
    Eberly vermochte seine Wut kaum zu zügeln. Er stand mit rotem Kopf hinter dem Schreibtisch in seinem Apartment und knurrte Vyborg und Kananga an. »Mord!«, zeterte Eberly. »Ihr konntet es nicht abwarten, bis ich den alten Mann entfernt hatte. Also habt ihr euch entschlossen, ihn zu ermorden.«

    »Es weiß doch niemand davon«, flüsterte Vyborg. »Er ist begraben und vergessen.«
    » Ich weiß aber davon!«, blaffte Eberly. »Es ist meine Pflicht, dieses Verbrechen Wilmot zu melden. Was wollt ihr machen, wenn ich das versuche? Mich auch umbringen?«
    »Nein, niemals«, sagte Kananga.
    »Mörder. Meine engsten Freunde und Mitarbeiter sind Mörder.«
    »Er war schließlich kein wahrer Gläubiger«, sagte Vyborg.
    »Nur ein gestrauchelter Katholik.«
    »Und das rechtfertigt einen Mord?«
    »Ich dachte, es sei auch in Ihrem Sinne, den alten Knacker loszuwerden«, sagte Kananga. »Das hat Sammi mir jedenfalls so gesagt.«
    »Sie waren doch damit einverstanden, dass er beseitigt werden sollte«, verteidigte Vyborg sich. »Ich dachte, dass…«
    »Sie dachten ! Sie hatten beschlossen, auf eigene Faust zu handeln, ohne sich mit mir abzusprechen. Ohne sich zu fragen, wie Ihre Aktion sich auf meinen Master-Plan auswirken würde. Sie sollen nicht denken. Ich will, dass Sie meine Befehle befolgen. Sie sollen gehorchen!«
    »Ja, wir haben verstanden«, sagte Vyborg, »aber…«
    »Kein aber!«, schrie Eberly. »Entweder gehören Sie zu meinem Team oder nicht. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht.
    Entweder Sie befolgen meine Befehle aufs Wort, oder wir sind geschiedene Leute.«
    Kananga schaute Vyborg an. Ich brauche ihnen nicht zu sagen, dass ich sie sofort Wilmot melden werde, falls sie mich im Stich lassen, sagte Eberly sich. Das ist den beiden völlig klar.

    »Nun?«, sagte er. »Treffen Sie Ihre Wahl.«
    »Ich werde natürlich bei Ihnen bleiben«, sagte Vyborg. »Es tut mir Leid, dass ich so… voreilig gehandelt habe.«
    »Und Sie, Oberst?«
    Kananga fiel es offensichtlich schwer, klein beizugeben, doch dann schluckte er sichtlich und sagte: »Ich stehe jederzeit zu Ihren Diensten, Sir.«
    Eberly gestattete sich ein sparsames Lächeln. »Also gut.
    Vergessen wir den Vorfall. Vyborg, ich will, dass Sie sich in Geduld üben und abwarten, bis ich Berkowitz auf meine Art beseitige.«
    »Das werde ich.«
    »Sobald das bewerkstelligt ist, werden Sie die völlige Kontrolle über die Kommunikationsabteilung übernehmen.
    Und Sie, mein lieber Oberst«, sagte er an Kananga gewandt,
    »werden mein

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