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Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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ihres Kopfes sofort. Himmel, ihr platzte gleich der Schädel. Der Schmerz war so stark, dass sich ihre Sicht änderte. Alles schien sich zu verlangsamen, merkwürdig. Unbemerkt von ihren Reisegefährten, die geschäftig zwischen den Gleitern ihrer kleinen Flotte hin und her gingen, gelangte sie ins Bad. Die Reste ihrer Kleidung landeten auf dem Boden und sie stieg sofort in die Dusche. Sie könnte später noch in ihren Kaschgar gehüllt in ihre Koje gelangen und sich rasch umziehen, dann würde sie, tatata, wieder wie neu sein, ganz die perfekte Prinzessin.
    Eiskalt lief das Wasser an ihr herab und die Schmerzen in ihren Knochen schwanden, die Hitze wich einem sanften Glühen. Wenn sie jetzt noch ein klein wenig durchhielt, dann war es geschafft und sie hätte noch eine ganze Woche, um für den Hochzeitsmarathon fit zu werden. Bitte, ihr Götter, nur noch zwei Stündchen.
    Eine Stunde später erschien sie wieder im Blickfeld der anderen, ruhig, schön und sehr hoheitlich hergerichtet, alles ohne Hilfe, es ging doch. Jon lächelte und kam auf sie zu. Er wirkte erleichter, als er sie so sah, sprichwörtlich abgekühlt.
    „ Liebste, geht es dir besser? Hat das Nickerchen geholfen?“
    Aaah, seine Stimme, die Schwingungen fuhren ihr direkt in den Bauch und noch tiefer. Die Hitze meldete sich zurück, aber sie hielt sie mit aller Gewalt im Zaum. Nur noch ein wenig.
    „ Alles in Ordnung. Ich habe mir wohl was eingefangen, lass uns schnell machen, ich weiß nicht, wie lange die Abkühlung anhält.“ Jon nickte und drückte ihre Hand.
    So schnell als möglich machte sich der Tross auf, sein Ziel zu erreichen, den Sitz der Telsin in den Ausläufern des Maxxaloxx-Massivs. Die Straßen der kleinen Stadt, deren Name ihr entfallen war, waren voll von Menschen. Begeisterte Rufe, wie auch schon in den anderen Städten, die sie besucht hatten. Blumen regneten auf sie herab und Marina lächelte, was das Zeug hielt. Dabei hoffte sie, dass es natürlich wirkte und nicht durchgeknallt. Sie drückte Jons Hand, vermied aber seinen Blick, denn sie wollte die Sorge darin nicht sehen. Marina fühlte selbst das Glühen, das immer stärker wurde, die Muskeln, die sich zusammenzogen. Ihr Zahnfleisch tat weh, als risse man an ihren Zähnen. Mühsam hielt sie durch, lachte, winkte. Als sie endlich, endlich in Sichtweite des Hauses von Nikat Ma, Oberons Neffen und Anführer der Telsin, waren, merkte sie, wie ihre Beherrschung nachließ. Verzweifelt klammerte sie sich an Jon. Der reagierte allerdings anders, als erhofft. Er zuckte schmerzerfüllt zusammen und sah fassungslos auf seine blutende Hand. Schweiß tropfte von Marinas Stirn, sie konnte sich nicht erklären, woher das Blut auf einmal kam. Die Menge schrie kollektiv auf. Weitere rote Rosen erblühten auf dem Weiß seines Hemdes, an der Schulter und im Brustbereich. Sie hatte so etwas schon einmal gesehen, in einem Video von der Erde, in dem sich die Menschen mit Schusswaffen verletzten. Sie schossen auf ihren Geliebten, ihren Mann, den Vater ihrer Kinder. Irrationale Wut floss durch sie hindurch. Fast schien ihr die Haut zu eng. Ihre Nasenflügel blähten sich auf. Warum auch immer, sie konnte riechen, aus welcher Richtung die Schüsse gekommen waren. Da sah sie ihn, von der erhöhten Position aus, da der Minigleiter sie ein wenig über die Menge gehoben hatte. Es war der Kerl mit den Silberaugen, von dem Marcos gesprochen hatte. Marina wies in seine Richtung und mehrere Wachen schossen los, doch sie würden ihn nicht zu fassen kriegen. Wutschnaubend sah Marina sich um. Jon, er war jetzt wichtiger, als Rache zu nehmen. Leise stöhnend lag er zusammengesunken auf dem Boden des Gleiters. Die Menge schrie nicht mehr, sondern machte Platz, damit man Jon in das Haus von Nikat Ma bringen konnte. Marina hielt seine Hand und redete leise auf ihn ein. Er war bei Bewusstsein und ließ sie nicht aus den Augen. Mittlerweile war sein Hemd und ihr Elimata blutverschmiert und er atmete schwer. Sie wünschte, Elexia wäre hier, oder sie wäre schon eine ausgebildete Ärztin.
    „ Ich liebe dich Prinzessin.“ Seine Worte waren klar, obwohl sie sehen konnte, wie er sich anstrengen musste. Tränen, sie konnte sie nicht zurückhalten, liefen ihr über die Wangen.
    „ Ich dich auch Drache. Schon dich jetzt. Wir werden Hilfe holen. So drückst du dich nicht davor, aus mir eine ehrbare Frau zu machen.“
    Jon versuchte ein Grinsen, scheiterte aber kläglich. Da fing ihre hyperempfindliche Nase einen Geruch

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