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Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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auf. Der Geruch war so untypisch für Mariot, dass er geradezu aus dem überwältigenden Gemisch aus Blut und Verzweiflung herausstach. Es roch beinahe, wie die Schüsse, die auf Jon abgegeben worden waren. Das konnte nur bedeuten, dass sich eine solche Waffe hier im Haus befand. Abrupt ließ sie Jons Hand los. Sie fokussierte den Geruch und folgte ihm, wie einem Band. Tja und sieh mal einer an, wer da mit bestürztem Gesicht hockte und den tiefbesorgten Rat gab?
    Isim Belk. Jetzt knurrte sie richtig und es war ihr scheißegal, dass alle es hören konnten. Übergangslos griff sie sich den Kerl, überrascht von der Kraft, die sie plötzlich durchströmte.
    Marina erkannte kaum ihre eigene Stimme wieder, als sie leise ihren Verdacht aussprach. Es rieb und kratzte in ihrer Kehle und mit jedem Wort klang die nur mühsam beherrschte Wut durch.
    „ Du hast oder hattest diese Erdenwaffe in deinem Besitz, ich kann sie an dir riechen. Bitte mach mir die Freude es zu leugnen, damit ich es aus dir herausprügeln kann.“ Alle merkten es, alle begriffen, dass Gewalt in der Luft lag, aber sie verstanden nicht, warum sich die zarte, freundliche Prinzessin mitten in diesem Tornado der Brutalität befand. Belk verlor alle Farbe und seine käsigen Lippen schnappten nur noch nach Luft. Kein hübscher Anblick. Ups, vielleicht sollte sie ihn mal atmen lassen, denn jetzt wurde er zunehmend blau, sehr unschön zum Käse. Als sie ihre Hand wegnahm, betrachtete sie sie interessiert, sah aus, wie immer, aber sie war nicht, wie immer. Man hatte versucht ihren Mann zu töten, das hatte was mit ihr gemacht und es war gut.
    Plektron näherte sich vorsichtig, kluger Mann, aber er hatte nichts zu befürchten.
    „ Mylady, wir müssen ihn zum Grab Nekatims in die heilige Höhle Hagar Rim bringen. Solange Lady Elexia nicht hier ist, kann ich nicht garantieren, dass er sonst überlebt. Wenn er sich in der Höhle wandeln kann, dann sollte er genesen, aber es muss schnell geschehen.“
    Er hatte recht, tief in ihrem Innern wusste sie es und sie würde ihn begleiten. Marina sah sich um. Alle warteten angstvoll auf ihre nächste Aktion.
    „ Sie haben recht Plektron. Wir schaffen ihn da rauf. Bestimmen sie vier Männer, die ihn bewachen und schicken sie ihn mit seiner Eskorte voraus. Ich werde ihm gleich folgen, denn ich gehe mit in diese Höhle, ich weiß, dass ich es kann.“
    Sie wischte seinen Einwand ungeduldig beiseite, denn sie wusste es wirklich, es war wie ein Urwissen, eingebettet in ihre Gene, die sich seit sie hier war kontinuierlich verschoben.
    Zufrieden sah sie zu, wie ihre Anweisungen eiligst ausgeführt wurden und Oberon Ma sich Jons Konvoi anschloss. Ihr Liebster war in guten Händen. Ihr Bruder kam herein, hinter sich her zog er den Kadaver des Kerls, der auf Jon geschossen hatte und jetzt erkannte Marina ihn auch. Es war Kane, Bekat Eramats Mann für alle Fälle. Ein kleiner schwarzer Pfeil steckte in seinem Nacken. Marina trat näher und nahm seinen schwindenden Geruch in sich auf. Schon eine feine Sache, so ein Hypergeruchssinn. An ihm nahm sie den schwachen Duft wahr, den sie mit Isim Belk verband. Also eine Allianz, warum auch immer, vielleicht würden sie es nie erfahren, obwohl sie es sich denken konnte. Am liebsten würde sie den Schleimscheißer umbringen, aber sie brauchten ein durch ein ordentliches Gericht verfügtes Todesurteil, damit er nicht zum Märtyrer wurde. Ihre Gedanken rasten. Ihnen lief die Zeit davon.
    „ Plektron, verhaften sie Isim Belk, er hat die Waffe besorgt, oder zumindest in Händen gehalten. Er stand in Kontakt mit diesem Mann hier, der schon an der Verschwörung gegen meinen Vater beteiligt war. Mein Bruder wurde von ihm mit Magie belegt, er wird es euch erzählen. Lasst ihn nicht unbeaufsichtigt. Ich will nicht, dass er seiner Strafe entgeht.“
    Nikat Ma trat vor, an seiner Seite die drei Anführer der Clans.
    „ Wir werden das erledigen meine Königin. Plektron sollte euch begleiten, damit unser Herrscher bald wieder genesen ist. Bitte rettet ihn. Er ist unsere Hoffnung auf eine Zukunft.“
    Wie in einer einzigen Bewegung sanken sie alle auf die Knie und erwiesen ihr Ehre.
    Dies war ihr Volk und sie würde es schützen, mit Jon zusammen. Die Drachen waren wieder da und sie würden sich nicht aufhalten lassen.
    „ Ich danke euch allen. Wenn wir das hier überstehen, hat Mariot und sein Volk nichts zu fürchten. Wir stehen zusammen, kämpfen zusammen und leben zusammen. Der Drache schützt alle,

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