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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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auf der erdzugewandten Seite des Mondes. Im Unterschied zu ihm ist die Merkuroberfläche komplexer gegliedert.

Auf dem Merkurfoto der Raumsonde Messenger ist rechts oben das Caloris Basin an seiner kreisförmigen, etwas helleren Struktur deutlich zu erkennen
.
    (c) NASA (Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington)

Schrecklich höllisch-schöne Welt
Die Venus – Morgen- oder Abendstern
    Kein anderes Gestirn strahlt am Morgenhimmel lange vor Sonnenaufgang und am Abendhimmel lange nach Sonnenuntergang so hell wie die Venus. Der zweite Planet des Sonnensystems kann mit einer scheinbaren Helligkeit von –4,5 m heller werden als alle anderen Himmelsobjekte, außer Sonne und Mond – die Venus kann sogar Schatten werfen. Dieser helle, aber liebliche Glanz hat schon unsere Vorfahren fasziniert, weshalb sie diesem Planeten den Namen der Göttin der Liebe und Schönheit gaben.
Mondähnliche Venusphasen und ein seltsamer Lauf
    Beim Blick durchs Fernrohr wird der Betrachter aber enttäuscht: Statt einer mit Paradiesgärten bedeckten jungfräulichen Oberfläche zeigt die Venus nur Phasen wie der Mond. Wir können diese Phasen sehen, da die Venus innerhalb der Erdbahn um die Sonne wandert und wir daher gegen das Sonnenlicht blicken – anders als beim Mars und den äußeren Planeten, wo wir sozusagen die Sonne im Rücken haben. Im Gegensatz zum Mond können wir die Venus in voller Phase nicht beobachten, weil sie dann von uns aus gesehen hinter der Sonne steht; und die Neu-Venus ist aus demselben Grund wie der Neumond nicht zu erkennen: Der Planet steht dann zwischen Erde und Sonne und wendet uns die unbeleuchtete Nachthälfte zu. So bleibt es nur bei den Phasen zunehmende und abnehmende Venus.
    Es sei denn, die Venus zieht direkt vor der Sonne vorüber. Dann allerdings zeigt sie sich wegen der großen Entfernung nur als schwarzer, in mehreren Stunden westwärts über die Sonnenscheibe wandernder Punkt. Die Astronomen nennen diesen Vorgang einen „Venustransit“ (dasselbe kann auch beim Merkur beobachtet werden). Es ist ein seltenes Himmelsschauspiel, von dem es in 130 Jahren nur zwei gibt. Das letzte ereignete sich am 8. Juni 2004, das nächste wird 2012 stattfinden.
    Steckbrief Venus
Name:
Göttin der Liebe und der Schönheit
Mittlere Entfernung von
der Sonne:
108,2 Mio.km
Umlaufzeit:
224,701 Tage
Rotationszeit:
243 Tage, 27 Minuten
Durchmesser:
12 104km
Schwerkraft (Erde = 1):
0,91
Atmosphäre:
96,5% Kohlendioxid/
3,5% Stickstoff
Oberflächentemperatur:
ca. 470 °C
Ein höllisches Treibhaus
    Früher nahmen Astronomen und damit auch viele Science-Fiction-Autoren an, dass die dichte Atmosphäre der Venus aus Wasserdampfwolken besteht, die sich über einer Dschungelwelt mit Sauriern abregnen. Heute weiß man jedoch, dass die Venusatmosphäre vor allem aus 80km hoch gestaffeltem Kohlendioxid zusammengesetzt ist.
    Drei Wolkenschichten untergliedern die Atmosphäre. Die unterste ist am dichtesten und enthält große Schwefelsäuretröpfchen. Sie sind in der mittleren Schicht weniger häufig und in der obersten nur sehr klein. Nahe der Oberfläche bewegt sich die Atmosphäre sehr langsam in Drehrichtung des Planeten mit. Im wolkigen Teil blasen heftige Winde in westlicher Richtung. Hier umrunden die Wolken die Venus einmal in vier Erdentagen.
    Am Boden, wo ein Druck wie in 900m Meerestiefe herrscht, geht Schwefelsäureregen nieder, und das bei höllischen Temperaturen von 464°C. Denn die Venusatmosphäre wirkt wie ein gigantisches Treibhaus: Licht und Wärme können zwar hinein, aber nicht wieder raus. Unter diesen höllischen Bedingungen funktionieren auf der Venus gelandete Raumsonden nur kurz – russische Sonden übermittelten z.B. kaum eine Stunde lang Daten.

Lange rätselten Astronomen darüber, ob es unter der dichten Venusatmosphäre vielleicht sogar Leben geben könnte. Heute weiß man aber, dass die Bedingungen auf der Venus so extrem sind, dass Leben auf diesem Planeten keine Chance hat
.
    (c) NASA (NSSDC)

Vulkane und Hochländer unter dichten Wolken
Die Venus und ihre besonderen Vulkane
    Schon die für einen Besuch der Venus heranzuziehenden Karten und Radaraufnahmen zeigen, dass die Oberflächengestalt der Venus vor allem durch vulkanische Prozesse geformt wurde und teilweise auch noch wird. So ist denn auch die heutige Venusoberfläche erst eine halbe Milliarde Jahre alt. Vulkanische Formen überziehen den Planeten, während Aufschlagspuren in Form von Kratern in der

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