Planeten, Sterne, Universum
Krieges
Mittlere Entfernung von
der Sonne:
227,9 Mio.km
Umlaufzeit:
686,980 Tage
Rotationszeit:
24 Stunden, 37 Minuten
Durchmesser:
6794km
Schwerkraft (Erde = 1):
0,83
Atmosphäre:
95,3% Kohlendioxid/
2,7% Stickstoff
Oberflächentemperatur:
–80 °C/+10 °C
Zahl der Monde:
2
Ein Blick auf einen Marsglobus zeigt, dass der Rote Planet deutlich zweigeteilt ist: in eine zum Teil durch relativ tief gelegene vulkanische Ebenen gekennzeichnete Nordhalbkugel und in eine von Hochländern, die von Kratern übersät sind, geprägte Südhalbkugel. Sie gilt deshalb auch als der ältere Teil des Mars. Die Grenze zwischen beiden Bereichen ist gegenüber dem Äquator um etwa 30° geneigt. Die eindrucksvollsten Oberflächenmerkmale liegen in einem Bereich 30° nördlich und südlich des Äquators. Hier findet sich das bedeutendste marsianische Vulkangebiet, die Tharsis-Region mit dem Olympus Mons sowie ein den Planeten quer durchschneidendes Canyonsystem, die Valles Marineris.
Eine Kältewüste
Der Mars hat eine sehr dünne Atmosphäre. Ihr Druck beträgt nur etwa 6 mbar, was weniger ist als 1% des irdischen Luftdrucks. Die Marsatmosphäre besteht vor allem aus Kohlendioxid und erscheint wegen der feinen schwebenden Eisenteilchen rosafarben. In großer Höhe treiben dünne Wolken aus gefrorenem Kohlendioxid und Wassereis. Im Sommer bilden sich an hohen Bergspitzen bisweilen Wolken. Der Mars ist ein kalter, trockener Planet mit einer Durchschnittstemperatur von –63 °C. Es regnet nie, aber durch die Winterwolken kommt es in den Polargebieten zu Bodenfrösten. Ferner gibt es auf dem Mars sehr dynamische Wettersysteme. So wehen im Frühling und Sommer auf der Südhalbkugel warme Winde Richtung Nordhalbkugel. Dabei wirbeln sie Staubwolken auf, die sich bis zu 1000m hoch auftürmen und wochenlang anhalten können. Höhenwinde führen manchmal zu mächtigen Staubstürmen, die monatelang große Gebiete des Planeten überziehen, ihn sogar global einhüllen. Ferner blasen heftige oberflächennahe Winde, die wie Sandstrahler wirken und die Landschaft formen.
Der Mars mit seinen Wüsten und bewölkten Polkappen ist der erdähnlichste Planet des Sonnensystems – und er kann äußerst stürmisch sein. Während der Blick auf den Mars im Juni 2001 (links) noch klar ist, versperrt im September desselben Jahres ein gewaltiger Sturm die Sicht
.
(c) NASA (James Bell (Cornell Univ.)
Ein Götterberg auf dem Mars
Olympus Mons – und der Marsvulkanismus
Als 1971 die US-amerikanische Raumsonde Mariner 9 den Mars erreichte, sah sie erst einmal gar nichts: Auf dem Roten Planeten tobte der größte Staubsturm seit 1953. Er hüllte die Oberfläche derart dicht ein, dass nur noch wenige dunkle Punkte aus der aufgewühlten verdichteten Atmosphäre herausragten. Sie entpuppten sich ein Jahr später als gewaltige Schildvulkane – darunter der höchste des Sonnensystems: der Olympus Mons.
Ein Schildvulkan à la Mars
24km hoch: Mit diesem Superlativ ist Olympus Mons zweifellos der höchste Vulkan im ganzen Sonnensystem. Er gehört mit drei weiteren 18, 14 und 12km hohen Vulkanen zur Tharsis-Region, ist fast dreimal höher als der Mount Everest (8848 m) und übertrifft sogar noch bei Weitem den Vulkankomplex auf den Hawaii-Inseln. Der dortige Mauna Kea ragt „nur“ 10205 m empor – vom Meeresboden aus gemessen!
Hinzu kommt der Durchmesser dieses Mars-Vulkangiganten – 648km – sowie ein Volumen, das 50-mal mehr umfasst als der größte irdische Schildvulkan. Dieser Marsvulkan trägt seinen Namen nach dem Aufenthaltsort der antiken griechischen Götter also durchaus zu Recht.
Die vielen von den Raumsonden gewonnenen Fotos zeigen die unterschiedlichen charakteristischen Strukturen, die diesem Berg sein unverwechselbares faszinierendes Aussehen geben. Da ist zunächst einmal seine fast kreisrunde Form. Sie erinnert an einen überdimensionalen Schild. Vulkane dieser Art sind auf der Erde bestens bekannt, denn 90% aller hier aktiven Vulkane gehören zu diesem Typ. Charakteristisch für einen derartigen Vulkan ist auch die weiträumige Ausdehnung und die flache Hangneigung. Verursacht wird das durch die basische, relativ dünnflüssige Lava, die weite Strecken zurücklegen kann.
Marsvulkane nicht in Ketten
Während die überwiegende Zahl der aktiven 500 bis 1500 irdischen Vulkane sich entlang der Plattengrenzen aufreiht, finden sich die Vulkane auf dem Mars locker verteilt auf der nördlichen Westhalbkugel. Auf dem Mars gibt es keine Plattentektonik
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