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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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fliegt ihnen hier bald alles um die Ohren. Wenn sie nicht noch den Rest ihrer Ressourcen verlieren wollen oder ein Volksaufstand ihnen das Genick brechen soll, legen sie jetzt die Karten auf den Tisch.“ Die drei tauschten einen langen Blick. Zu ihrem Erstaunen ergriff Bluri Enofi das Wort.
    „ Wir werden sie gerne zu gegebener Zeit aufklären, aber lassen sie sich gesagt sein, dass wir hier nichts tun, was wir nicht mit unserer althergebrachten Lebensweise vereinbaren können. Morgen sollten wir an dieser Stelle weitermachen, ich versichere ihnen, es wird alles seinen gerechten Gang gehen.“ Oh, daran hatte sie keinen Zweifel, aber heute Nacht würden sie sich selbst einen Überblick verschaffen. Sie hatte vor einem der Gebäude mehr Wachposten ausgemacht, als vor allen anderen. Das musste etwas zu bedeuten haben, bei dem Personalmangel, der hier offensichtlich herrschte. Doch sie gab sich hoheitlich und scheinbar zufrieden. Diese Wichser, als würde sie sich so leicht austricksen lassen. Ihr wollt mir was zeigen, falsch gedacht, diese Königin zeigte selber, den Stinkefinger.

    Teti war mittlerweile voll in seiner Ammenrolle aufgegangen. Das Kind war endlich wach. Verschüchtert, misstrauisch und panisch. Er gab sich alle Mühe nicht bedrohlich zu wirken, was ihm wohl auch ein Stück weit gelang, weil er jetzt zumindest ihren Namen kannte: Kitari. Das bedeutete in seiner Sprache, der verbotenen Sprache der Paras Morgenröte. Sie musste sehr optimistische Erzeuger gehabt haben. Ihre riesigen grünen Augen ließen ihn nicht los, während sie den Apfel verspeiste, den er ihr vorsichtig auf die Bettdecke gelegt hatte. Den Göttern sei dank, sie hatte noch alle Zähne. Ihre schwarzen Haare waren wohl rasiert worden, aber man sah schon wieder Flaum. Die Wangen waren hohl und die Lippen trocken und farblos. Er seufzte innerlich. Ein verlorenes Kind, zu jung, um sich zu wehren zu können und zu alt, um noch beschützt zu werden. Die Paras konnten ihre Kinder selten länger, als vier Jahre behalten, dann galt das Gesetz des Stärkeren und die Kleinen waren auf sich selbst gestellt, wie er damals auch. Teti erinnerte sich nur noch an den ständigen Kampf um Essen, Wasser, Unterkunft. Man konnte locker davon ausgehen, dass es mittlerweile noch schlimmer um die Paras stand. Scheiße, er würde sie niemals hier lassen können, Matina würde ihn aufschlitzen, wenn sie das jemals raus bekäme und das würde sie, so sicher, wie die Sonne am Horizont aufging. Also würde er Kitari mitnehmen, wie auch immer er das schaffen sollte. Seit Marcos und Isene die Räumlichkeiten ihres Gastgebers verlassen und ihn mit Kitari und zwei Leibwachen zurückgelassen hatten, glaubte er ersticken zu müssen. Hier war seine Nemesis, er hatte gehofft, seine Heimat nicht wiedersehen zu müssen, zumindest in diesem Leben nicht. Er hasste alles hier. Warum hatte er sich überreden lassen, wo er hier doch Gefahr lief, den Verstand zu verlieren. Solche Angst hatte er seit Jahren nicht gespürt. Kelvin, der Anführer der Garde steckte den Kopf zu ihm herein. Er kannte ihn gut und vertraute ihm, wie sonst nur noch seiner Frau und der Familie Atraxos. Der Hauptmann flüsterte, also stimmte was nicht.
    „ Teti, draußen vor der Tür tut sich was. Hört sich an, als kämen mindestens zwanzig Mann angetrabt. Kann es sein, dass sie es auf das Kind abgesehen haben?“ Teti musste nicht lange überlegen. Es war sonnenklar, dass das Verschwinden eines Paras nicht unbemerkt blieb und ebenso klar waren die Schlussfolgerungen, die ein einigermaßen intelligenter Valerianer hieraus ziehen musste. Die Fremden hatten sie und von denen war nur einer potentiell gefährlich, er, Teti der Valerianer, denn er wusste alles, er konnte Isene stoppen, konnte Ärger machen. Tja und er hatte ihnen die Waffe in die Hand gedrückt, mit seinem verrückten Plan und weil er nicht einfach weitergeflogen war. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Kitari musste verschwinden. Sie war in Schockstarre und schien auf jedes Geräusch zu lauschen. Tatsächlich konnte man es jetzt schon hier drinnen hören, das Unheil nahte in Gestalt von mindestens zwanzig Idioten, lächerlich für ein Kind. Womöglich steckte noch mehr dahinter, denn andernfalls hätten sie ja höflich fragen können. Entschlossen und Kitaris Gegenwehr ignorierend, nahm er sie auf den Arm und trug sie ins Bad. Kelvin zischte er zu,“Laber sie voll, halt sie irgendwie noch eine kleine Weile auf, bevor sie hier reinkommen,

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