Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
die Myrmidons geht es doch nicht.«
    »Weshalb genau wir hier sind, ist nicht deine Sorge«, wies ihn Dr. Velasquez zurecht.
    »Aber ich habe erklären können, was ich meine«, sagte Diego. »Er braucht einfach all diese … diese Rollenspiele nicht zu spielen.«
    »Verstanden«, sagte Dr. Velasquez und schüttelte dann den Kopf. »Tut mir leid, das war eine automatische Reaktion. Du hast recht. Und wir werden darüber gründlich nachdenken müssen. Weshalb ist er hier? Warte, weshalb ist er wirklich hier?«
    »Aus deiner Sicht wollte er unsere Gruppe in der Allianz wegen der Probleme mit den Myrmidons besänftigen.« Diego lächelte. »Um uns zu helfen, unser Gesicht zu wahren. Vielleicht, um einige Bündnisse etwas aufzupolieren. Ist dir jetzt klar geworden, dass ihn das nicht mehr als eine räudige Katze in Santiago interessiert?«
    »Du fängst an, scharfsinnig zu werden, junger Mann«, sagte Dr. Velasquez. »Ich bin stolz auf dich.«
    »Seltsamerweise bin ich etwas beunruhigt«, erklärte Diego. »Je mehr ich nämlich mit Parker zusammenarbeite, die ich inzwischen respektiere, wenn nicht sogar mag, umso mehr fange ich an, mir Sorgen zu machen. Und das betrifft den anderen Teil der Beziehung. Hast du dich je wirklich über Vernons Beziehung zu Frauen informiert?«
    »Was für Beziehungen?«, fragte Dr. Velasquez. »Nach allem, was unser Geheimdienst uns berichtet, hat er wiederholt die Gelegenheit zu Beziehungen sowohl zu Männern als auch zu Frauen ungenutzt verstreichen lassen. Man ist allgemein der Ansicht, dass er heterosexuell, aber ziemlich desinteressiert ist.«
    »Dennoch glaube ich, dass er Parker wirklich mag«, sagte Diego. »Aber nicht, weil sie eine Frau ist, ich denke vielmehr, es liegt daran, dass er in ihr ein Abbild seiner eigenen Kultur sieht.«
    »Er ist der reichste Mann der Welt«, schnaubte Dr. Velasquez. »Sie gehört nicht zu seinem Kulturkreis.«
    »Er ist dieser lupenreine amerikanische Typ des reichen Selfmademan«, widersprach Diego. »Der Typ, der seinen Status nicht dem sozialen Aufstieg verdankt. Leute wie er wollen einfach reich und mächtig sein und haben nicht das geringste Interesse daran, sich die Ansichten oder die Verhaltensweisen einer höheren Schicht zuzulegen. Überleg dir doch einmal, wo er herkommt. Aufgewachsen ist er in einem Vorort im konservativen Teil seines Landes. Und über seine Schulzeit weiß man, dass er ein Streber war, die Amerikaner würden ihn als einen ›Geek‹ bezeichnen. Wenn wir die sexuelle Komponente dieser Beziehung betrachten wollen, wäre Parker in seiner Schulzeit eine Freundin mit sehr hohem Status gewesen. Sie war Cheerleader.«
    »Wie konnten wir das übersehen?«, fragte Dr. Velasquez und hielt sich die Hand über die Augen.
    »Außerdem haben sie einen recht ähnlichen kulturellen Hintergrund«, fuhr Diego fort. »Frage dich doch einmal, mit wie vielen Leuten aus ähnlichem kulturellen Hintergrund er regelmäßig zu tun hat. Ich meine Leute, die diesem Hintergrund noch genügend verbunden sind, um ihn … widerzuspiegeln. Wenn er Leuten aus militärischen Kreisen begegnet, sind das meist Admirale, deren Kultur, egal woher sie kommen, auf dieser Station ihrer Karriere einfach ›Navy‹ ist. Parker ist vielleicht seit Langem der einzige Mensch, mit dem er wirklich Gemeinsamkeiten hat. Ich behaupte, dass das eine echte Beziehung ist. Eine freundschaftliche Beziehung, und diese Freundschaft wurzelt tief in ihrer gemeinsamen Kultur. Und was diesen Begriff angeht, habe ich etwas Verständnisprobleme. Parker selbst hat mich verdeckt gewarnt, dass ich da in eine Falle tappen könnte. ›Sie verstehen Freundschaft nicht‹, hat sie gesagt.«
    »Das ist der Grund, weshalb sie an der Konferenz teilnimmt«, sagte Dr. Velasquez. »Sie ist eine Art Prüfstein.«
    »Da bin ich wieder anderer Meinung, Papa«, widersprach Diego.
    »Wenn du weiterhin immer recht hast und alle anderen unrecht, wird dir das nicht guttun.« Dr. Velasquez lächelte. »Warum?«
    »Obwohl Vernon mit Leichtigkeit arrangieren könnte, dass Parker auf die Troy zurückversetzt wird, wo er selbst sein Quartier hat, hat er das nicht getan. Andererseits hat er dafür gesorgt, dass sie für diese Konferenz eingeteilt wird. Ganz im Ernst, Papa, glaubst du wirklich, dass er das Gefühl hatte, für die Konferenz einen ›Prüfstein‹ zu brauchen? Er kommt mit der Präsidentin der Vereinigten Staaten zusammen, und zwar dann, wenn er, Tyler Vernon, dafür in seinem Terminkalender Platz

Weitere Kostenlose Bücher