Planetenkrieg - Das letzte Tor
Ansicht meines Ressorts, dass die gesamte Personalgruppe für das Versagen verantwortlich ist. Dazu kommen Personalprobleme, die gerade noch untersucht werden. Der allgemeine Tenor sämtlicher betroffenen Ressorts ebenso wie die ersten Erkenntnisse aus den inzwischen stattgefundenen Konferenzen gehen jedoch dahin, dass die Hundertdreiundvierzigste in ihrer augenblicklichen Zusammensetzung die ›Allianz-Standards‹ gemäß Allianz-Vertrag nicht erfüllt, und dass die betreffenden Länder deshalb den Allianz-Vertrag verletzen.«
»WAS?«, brauste Dr. Barreiro auf.
»Eigentlich hatte ich vor, dieses vorläufige Ergebnis erst bei einer der späteren Sitzungen zur Sprache zu bringen«, sagte Admiral Duvall. »Aber in Anbetracht des Ranges der hier vertretenen Personen habe ich den eindeutigen Auftrag erhalten, diese ersten Erkenntnisse jetzt vorzutragen. Es läuft darauf hinaus, meine Herren Außenminister, dass Ihre persönliche Einmischung und die Einmischung Ihrer Regierungen in normale Militärangelegenheiten die einsatzkonforme Eignung des von Ihren Ländern der Allianz zur Verfügung gestellten Personals und Materials beeinträchtigt haben. Demzufolge erfüllen sie die ›Allianz-Standards‹ nicht, und demzufolge sind Ihre Länder, solange diese Punkte nicht bereinigt sind, nicht für die Mitgliedschaft in der Allianz qualifiziert.«
»Wir haben das Staatsvermögen unserer Länder geopfert …«, sagte Dr. Werden benommen.
»Das spielt keine Rolle«, sagte Tyler. »Das steht nicht einmal im Kleingedruckten. Was Sie liefern, ist ohne Belang. Es muss brauchbar sein. Ihre Einheiten müssen kampffähig sein. Und das sind sie nicht. Sie erfüllen den Standard nicht.«
Tyler seufzte und beugte sich vor.
»Gentlemen, Sie vertreten bestimmte Länder«, sagte er. »Der Allianz obliegt es, einen großen Teil der Welt zu verteidigen. Konkret gesagt, die ganze Erde und unser Son nensystem. In einem sehr realen Krieg, bei dem wir gewaltige Verluste erleiden.«
»Was Mister Vernon damit sagt«, erklärte Admiral Duvall, »und was der Secretary of State in informellen Gesprächen ebenfalls sagen wird, ist, dass es hier in keiner Weise um Diplomatie geht. Vielmehr geht es darum, die Welt zu schützen. Und wenn Sie die Standards nicht erfüllen, dann erfüllen Sie die Standards nicht. Wir müssen Ihnen vertrauen können, dass Sie zur Stelle sind, wenn wir Sie brauchen. Und wie Mister Vernon erklärt hat, dieses Vertrauen haben Sie enttäuscht. Ja, die Allianz stützt sich in erster Linie auf die USA und die Länder der angelsächsischen Welt. Wir mögen Sie, ganz allgemein gesprochen, einfach, ›weil Sie anscheinend nette Leute sind‹. Aber wenn Sie uns in einer Weltraumschlacht nicht den Rücken freihalten können – und Ihre Leute haben bewiesen, dass sie das nicht können –, dann werden wir das nicht einfach auf sich beruhen lassen.«
»Wir haben diese Shuttles bezahlt! «, erregte sich Dr. Barreiro.
»Und das Geld werden wir zurückzahlen«, sagte Admiral Duvall. »Abzüglich zu vereinbarender Kosten für die infolge unterbliebener Wartung notwendigen Reparaturen. Und die werden nicht unerheblich sein. Wir werden versuchen herauszurechnen, wie viel davon Apollo zu vertreten hat. Und dabei werden wir großzügig sein, und der amerikanische Steuerzahler wird dafür aufkommen.«
»Seien Sie gerne auch auf unsere Kosten großzügig«, sagte Tyler. »Ich werde meinen Leuten sagen, dass sie nicht kleinlich sein sollen.«
»Danke.« Duvall nickte. »Aber die Shuttles werden einer anderen Gruppe überstellt werden. Einer, die imstande ist, sie zu warten und mit ihnen zu kämpfen. Einer, der wir vertrauen können.«
»Und das, meine Herren, würde ich gerne vermeiden«, sagte Tyler.
»Bis dahin ist noch ein weiter Weg, Mister Vernon«, erklärte Admiral Duvall. »Offen gesagt, der Minister hat bereits gedroht, wenn er aus dem State Department noch eine einzige ›Bitte um Stellungnahme‹ über EM Parker bekommt, würde er einen Felsen auf Buenos Aires werfen und den Rangora die Schuld geben. Das war jetzt ein Scherz. Ich hoffe, Sie verstehen, Dr. Barreiro.«
»Ein ziemlich geschmackloser!«, giftete der Außenminister.
»Ich weiß nicht, wie sich das in Ordnung bringen lässt, aber seltsamerweise möchte ich das gerne«, sagte Tyler.
»Warum?«, fragte Dr. Palencia. »Die Meinung, die Sie von uns und unseren Söhnen haben, ist doch ganz offensichtlich.«
»Tatsächlich?«, sagte Tyler. »Ich sage es noch einmal
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