Planetenkrieg - Das letzte Tor
commte Palencia.
»War das eine bewusste Beleidigung?«, schrie Dr. Palencia. »Und warum in drei Teufels Namen hat es keiner von euch jungen Idioten für nötig gehalten, Bescheid zu sagen, dass einer der Piloten Parker ist?«
»Vater, offen gestanden wusste ich nicht, wie ich das hätte erklären sollen«, verteidigte sich sein Sohn mit einem Achselzucken. »Ich weiß nicht, weshalb man sie ausgewählt hat. Es könnte eine Beleidigung sein. Aber falls es eine Beleidigung sein sollte, glaube ich nicht, dass Parker davon überhaupt weiß . Sie ist ganz und gar nicht … feinfühlig.«
»Vielleicht will man uns damit aus dem Konzept bringen«, sagte Dr. Barreiro.
»Ich bezweifle, dass es als bewusste Beleidigung gedacht war, meine Herren.« Jorge Herrera hätte auf die Überraschung verzichten können. Diese Gruppe in guter Stimmung zu halten, war ohnehin schon schwierig genug.
»Auf die eine oder andere Art muss es Absicht sein«, überlegte Admiral Benito. »Parker ist Engineer’s Mate. Also haben die, von der Beleidigung einmal abgesehen, auch noch eine unqualifizierte Pilotin geschickt.«
»Vater, in dem Punkt muss ich dir widersprechen«, sagte sein Sohn. »Parker ist ebenso qualifiziert wie jeder andere Pilot in der Staffel. Und in punkto Weltraumflug ist sie sogar qualifizierter als Coxswain Contreras.«
» Colonel Contreras hat eine gewaltige Zurückstufung an Rang und Dienstbezügen und auch Prestige hingenommen, um Shuttle-Pilot zu werden«, erregte sich Admiral Barcena. »Dieses Opfer hat er um seines Landes und seiner Herkunft willen gebracht. Wie können Sie es wagen anzudeuten, dass ein Pilot mit fünftausend Stunden Flugerfahrung nicht ebenso gut wie eine aufgeblasene kleine Schlampe ist? Er hätte der andere Pilot sein müssen. Ich hatte angenommen, dass man ihn für eine so prestigeträchtige Mission auswählt.«
»Wie Sie meinen, General«, erwiderte Benito junior. »Habe ich Starterlaubnis? Wir werden in Washington erwartet.«
»Ja«, sagte der General. »Wir sollten starten.«
»Dario, du bleibst hier«, sagte der Außenminister. »Es gibt einiges zu besprechen.«
»Ich habe meine dienstlichen Pflichten, Minister«, sagte Dario hilflos.
»Benito muss fliegen«, erklärte Dr. Palencia. »Was haben Sie zu tun?«
»Meine Position ist im Flugabteil, Vater«, sagte Dario. Er sah den General verzweifelt an. »Sir, meine Pflichten sind im Flugabteil.«
»Wenn der Außenminister Ihnen befiehlt, hierzubleiben, werden Sie hierbleiben. Das ist ein Befehl .«
»Ja, General.« Parker wird mir dafür den Arsch aufreißen.
»Vierundzwanzig startbereit.«
Einer Eingebung folgend aktivierte Dana die internen Kameras.
»Erstens, Sie werden nicht starten, solange nicht der Arsch Ihres Technikers neben Ihnen auf dem Sessel sitzt«, sagte Dana. »Ganz besonders bei einem Flug durch den Schrottgürtel der Erde. Zweitens, Sie hatten ausdrückliche Anweisung, nur minimalen Kontakt mit den VIPs zuzulassen. Ich sehe hier zwei massive Zuwiderhandlungen gegen die Befehle. Wirklich großartig.«
»Wenn einem ein General den Befehl gibt, sich zu setzen, dann setzt man sich, Dreiundzwanzig.«
»Großer Gott«, murmelte Dana. »Warten Sie.«
»Großer Gott«, murmelte DiNote. »Wie sicher sind Sie sich bezüglich dieses Bootes?«
»Sir, es ist das Boot meiner Abteilung«, commte Dana. »Sonst hätte ich es nicht genommen. Es ist in Ordnung.«
»Kann dieser dämliche Schwachkopf einen Befehl nicht begreifen?«, schnarrte DiNote. »Den röste ich auf kleiner Flamme.«
»Offenbar hat den Befehl General Barcena erteilt, Sir«, commte Dana. »Ich denke, der letzte Befehl eines Vorgesetzten gilt irgendwie, Sir.«
»Die Frage, wer im Einzelnen befugt ist, wem Befehle zu erteilen, und wer nicht, fängt an, kompliziert zu werden. Formal gesehen ist das eine direkte Vorschriftswidrigkeit. Sogar eine offenkundige Vorschriftswidrigkeit. Aber ich werde den Teufel tun und VIPs anpinkeln. Thermo, übernehmen Sie Fernüberwachung von Vierundzwanzig. Ich genehmige den Start ohne den Hintern des Engineer’s Mate neben dem Piloten.«
»Startgenehmigung, aye.«
»Wo zum Teufel bleiben die?«, schimpfte Tyler.
»Sir, wenn Sie gestatten«, sagte Admiral Gina Duvall. Admiral Duvall war klein, fast fünfzig Jahre alt, rothaarig und hatte ins Gesicht eingegrabene Lachfältchen. Die meisten Berufsoffiziere, besonders solche weiblichen Geschlechts, pflegten andere Fältchen zu entwickeln. Aber Duvall war offenbar eine
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