Planetenkrieg - Das letzte Tor
nicht so. Er ist nur unberechenbar. Ich glaube, der schert sich schon lange nicht mehr darum, was die Leute von ihm denken. Früher hat er im Haupthangar der Troy Golf gespielt. Da muss einem schon ziemlich egal sein, was die Leute denken. Es sieht nämlich verdammt verrückt aus.«
»Und verrückt ist er doch nicht, oder?«, fragte Velasquez.
»Glaube ich nicht.« Dana schüttelte den Kopf. »So ziemlich der netteste Typ, dem ich je begegnet bin. Der würde einem sein letztes Hemd schenken, wenn er es sich nicht leisten könnte, einem ein ganzes Land zu schenken. Als klar wurde, dass seine Firma Mist gebaut hatte oder zumindest an der Kette von Pannen beteiligt war, die dazu geführt hat, dass wir ein Boot verloren haben, kam er zu unserer Staffel runter und hat praktisch geweint. Ich weiß das, weil ich gerade Wache hatte. Ich meine, das ist dem Mann wirklich nahegegangen . Das war keine Show. Ich glaube, er hat so viel Macht, so viel Geld, und das Einzige, was er nicht hat sind … sind Freunde? Die meisten echten Freunde, die er einmal hatte, sind inzwischen tot. Wir haben nie … wir haben bloß ein paar Worte gewechselt, mich hat das jetzt auch überrascht. Aber es war echt. Er tut nichts bloß der Show wegen. Ich versuche immer noch, mir einen Reim darauf zu machen.«
»Okay«, sagte Velasquez.
»Wir sind jetzt aus dem Schrottgürtel raus.« Dana richtete sich auf. »Von hier an geht es mit einem g zum Tor weiter. Ich komm jetzt allein klar. Sie können ruhig nach vorne gehen und mit Ihrem alten Herrn reden.«
Da Vernon offenkundig entschlossen war, die Dreiundzwanzig zu benutzen, hatten die Südamerikaner, die sich für fast genauso wichtig hielten, alle beschlossen, dass die Dreiundzwanzig der angemessene Shuttle sei.
»Danke«, sagte Velasquez.
»De nada.«
»… und da habe ich versucht, Vakuum zu atmen und mir gedacht: ›Eine Art moralischer Sieg ist dieser Abgang ja, aber die Methode ist … beschissen .‹ Ist das übersetzt worden?«
»Ja«, sagte Dr. Barreiro und lachte.
»Und zwar sehr klar und deutlich«, fügte Dr. Werden hinzu. »Das war mutig. Ich weiß nicht, ob ich bereit gewesen wäre, ohne Anzug da hinaufzufliegen.«
»Na ja«, meinte Tyler mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Kein anderer hätte das gekonnt. Gott sei Dank haben wir Leute wie Engineer Trainee Velasquez, die mutig in den Weltraum hinausziehen. Ich hoffe, Ihre Eltern sind sehr stolz auf Sie, junger Mann.«
»Das bin ich, Sir«, sagte Dr. Velasquez.
»Ist er Ihr Sohn?«, Tyler grinste. »Wie zum Teufel ist das denn passiert?«
»Dr. Palencias Sohn ist der Engineer’s Mate auf dem anderen Boot«, erläuterte Dr. Barreiro. »Und General Benitos Sohn ist der andere … Coxswain?«
»Ich wollte nichts Negatives über die Pilotenkünste Ihres Sohnes sagen, General«, erklärte Tyler hastig. »Wenn Sie umsteigen wollen … wir könnten wahrscheinlich an der Troy Halt machen. In der richtigen Position wäre sie.«
»Aber nein, Sir«, sagte General Benito. »Mein Sohn hat … ziemlich genau dasselbe wie Sie über … Engineer’s Mate Parker gesagt.«
»Dann kennt er seinen Coxswain.« Tyler nickte. »Sie hat diesen ganz speziellen Kniff raus. Ich war bei ihrem Einflug in den Haupthangar dabei. Viele sagen, das sei Glück gewesen. Aber so viel Glück hat niemand . Das war Genie. Ich habe damals beschlossen, dass ich sie als Pilot für die Starfire engagiere, sobald sie ihren Navy-Dienst hinter sich hat. Sofern ihr Reaktionsvermögen dann noch genauso gut ist wie jetzt.«
»Dass sie hübsch ist, ist ja kein Nachteil, oder?«, meinte Dr. Barreiro lächelnd.
»Was? Oh … äh. Nein. Gar nicht …« Tyler hielt inne und wirkte plötzlich verwirrt. »Okay, um das einmal ganz klar zu sagen. Sie ist etwa so alt wie meine Tochter und sieht etwa genauso gut aus. Und … wow . In der Weise hatte ich bisher überhaupt nicht über sie nachgedacht . Jetzt, wo Sie mich darauf hinweisen … war das eigentlich … irgendwie blöd.«
»Falls ich Ihnen zu nahegetreten bin, Mister Vernon …«, sagte Dr. Barreiro eilig.
»O nein …«, widersprach Tyler, immer noch mit etwas verwirrter Miene. »Nein, gar nicht. Nur, dass mir ihr Aussehen bisher überhaupt nicht aufgefallen ist. Eigentlich naiv, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, und auch ein bisschen dumm. Sie haben recht. Die Frau ist scharf. Aber ich hörte, kurz bevor Sie gelandet sind, dass Sie und Ihre Kollegen … sind Sie ihr schon einmal begegnet? Der Typ aus dem State
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