Planetenkrieg - Das letzte Tor
Kinnmuskeln anspannten.
»Schnappen Sie sich Ihre Sachen und gehen Sie in Ihre Quartiere. Wir haben bis morgen Früh dienstfrei. Also, ja, wenn Ihre Väter Zeit haben, dürfen Sie sie besuchen.« Er hielt inne und sah in die Ferne. »Verdammt.«
»Sir?«, fragte Barnett.
»Etwa die Hälfte von dem, was ich gerade gesagt habe, hat sich in Luft aufgelöst«, sagte DiNote. »Verdammt.«
»Sir?«, fragte Dana nach ein paar Augenblicken.
»Die Quartiere bleiben wie zugeteilt«, sagte DiNote. »Die Einsätze haben sich etwas verändert. Und wir haben nicht dienstfrei. Um 19:00 ist ein Empfang. Sämtliches Personal wird teilnehmen.«
»Oh … Mist «, murmelte Barnett.
»Als Dienstkleidung ist Paradeuniform oder Smoking vorgeschrieben«, fügte DiNote hinzu.
»Sir, dann übernehme ich jetzt«, sagte Barnett.
»Bitte, tun Sie das.« DiNote griff nach seiner Gravtasche. »Ich gehe jetzt in mein Quartier. Da wir morgen nicht fliegen, werde ich meinen alten Freund Johnny besuchen. Chief, die Einheit gehört jetzt Ihnen.«
»Roger, Sir«, bestätigte Barnett. »Thermo, Mutant, ich empfehle eine Dusche. Haben Sie Paradeuniformen?«
»Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich sie brauchen würde«, sagte Thermo. »Aber, yeah. Und sie ist auch in Schuss.«
»Das würde ich auch empfehlen«, meinte Barnett. »Um achtzehnhundert ist Vorinspektion. Endgültige Inspektion achtzehn-dreißig. Für die männlichen Angehörigen der Einheit werden das Thermo und Mutant übernehmen. Abschließende, wirklich allerletzte Inspektion um achtzehn-fünfzig durch mich . Haben die Jüngeren hier jemals Paradeuniform getragen?«
»Nur einmal«, sagte Benito. »Und bei der Anprobe. Aber wir wissen, wie man sich passend kleidet, Chief.«
»In dem Punkt zumindest sind Sie die Nummer eins, Beni.« Dana grinste.
»Wenn Sie Hilfe brauchen … Quipu , stehe ich gerne zur Verfügung«, sagte Benito.
»Wie man sich korrekt kleidet, würdest du nicht einmal dann wissen, wenn dich ein Pariser Hofberater ausstatten würde«, feixte Palencia.
»Weitermachen«, sagte Dana.
»Ja, ganz wie Engineer’s Mate Parker gesagt hat«, sagte Barnett. »Und nur für den Fall, dass es irgendwelche Unklarheiten gibt, ich möchte bei keinem von Ihnen beim Empfang ein blaues Auge sehen. Sonst erleben Sie am eigenen Leib, woher ich meinen Ruf in den Bars auf der Troy habe. Also, wir sehen uns um achtzehnhundert.«
»Dana«, sagte Barnett und nahm sie in die Arme, als sie ihr Quartier erreicht hatten.
»Freut mich echt, Sie zu sehen, Chief.« Dana hatte das erste Mal seit einer Ewigkeit das Gefühl, sich entspannen zu können.
»Wie war’s denn?«, fragte Barnett, als sie sie schließlich losließ.
»Was uns nicht umbringt, macht uns stärker«, sagte Dana.
»Und was macht Ihr PTBS ?«
»Ist wesentlich besser geworden«, sagte Dana. »Jedes Mal, wenn ich eine schlechte Nacht habe, teile ich meine Abteilung für ein Dschungelballspiel mit den Paschtunen ein.«
»Sie spielen Dschungelball mit Paschtunen? «
»Nullball können die nicht.« Dana ließ sich auf der Pritsche nieder. »Dschungelball kapieren sie gerade noch. Und besonders gut spielen sie es nicht.«
»Und sonst?«, fragte Barnett. »Ich habe von den ›Stellungnahmen‹ gehört.«
»Die sind bloß lästig. Da die Befehlskette sie weiterleiten muss, ist das das eigentliche Lästige daran. Sagen wir mal so, mein Kommandierender ist die Dinger ziemlich leid.«
»Ist das derselbe Scheiß, den wir bekommen?«, fragte Barnett. »›Die sind so gemein zu meinem lieben Jungen?‹«
»Sie haben ja ihre Väter gesehen. So ist die ganze Einheit.«
»Eine ganze Einheit potenzieller Prinzen?«
»Ja, könnte man sagen.« Dana nickte. »Die warten alle bloß darauf, dass man sie zum Admiral befördert. Ja, es war schlimm. Man hält mir immer wieder Vorträge, dass ich nicht ›mit deren Kultur arbeite‹. Und ich kümmere mich nicht darum. Um mir ein Disziplinarverfahren anzuhängen, müssten die mir nämlich befehlen , dass ich meine Typen nicht dazu bringe, ihre Vögel in Schuss zu halten. Und das wird niemand befehlen. Solange ich denen also im Nacken sitze, arbeiten sie so, wie ich es will. Inzwischen bin ich immerhin so weit, dass ich sie hie und da, na ja, sagen wir fünf Minuten, aus den Augen lassen kann!«
»Du großer Gott.« Barnett schüttelte den Kopf. »Das muss ja echt chaotisch sein.«
»Nein, eigentlich nicht«, widersprach Dana. »Es ist einfach so, dass ich mich ganz gut auf die
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