Planetenkrieg - Das letzte Tor
Rolle als Kontrollfreak verstehe. Und stressig ist es nur, wenn ich das einmal nicht bin.«
»Hey«, sagte Barnett. »Ich hab doch gewusst , dass es einen Grund gibt, weshalb ich Sie mag.«
»Nicht dass die faul wären«, sagte Dana. »Es ist wesentlich komplizierter. Ich meine … wirklich wesentlich komplizierter. Und ein Gutes hat das Ganze auch. Jetzt sind Sie für die verantwortlich.«
»Na großartig! Vielen Dank!«
»Heute Abend wird es keine Schwierigkeiten geben«, meinte Dana. »Wenn man denen sagt, dass sie sich für einen Ball rausputzen sollen, ziehen sie los wie die Feuerwehr. Ganz besonders Palencia. Ich nehme an, ich werde neben ihm richtig schäbig aussehen.«
»Ist das ein Problem?«, fragte Barnett.
»Nee, ich tret ihm bloß beim Dschungelball wieder in den Hintern«, sagte Dana. »Es ist nur so, dass die heute Abend so was wie ein Heimspiel haben. Und ich nicht.«
»Ich werde auf Sie aufpassen«, versprach Barnett.
»Ich denke, es wird … interessant werden.« Dana grinste.
15
»Also, keine Probleme mit den Uniformen der Unteroffiziersdienstgrade«, sagte Barnett.
Der einzige Ort, der genügend groß für die Vorinspektion war, war eine der Shuttle-Buchten. Auf der Station gab es noch einen weiteren großen Raum, aber der wurde gerade für den Empfang vorbereitet.
Die prunkvollen Paradeuniformen der drei Südamerikaner wirkten völlig deplatziert.
Die Paradeuniform der Allianz für männliche Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgrade basierte in etwa auf einem Frack.
Alle drei Uniformen waren prächtig, aber Palencias wirkte auf subtile Weise besonders elegant. Dana hätte nicht sagen können, weshalb das so war, aber sie sah an ihm einfach besser aus als an Velasquez.
»Wo in aller Welt haben Sie die her?«, fragte Barnett und musterte die Uniform. »Das ist doch keine Standarduniform.«
»Horsh and Wilhelm, Chief Barnett«, erwiderte Palencia.
»Kenne ich nicht«, sagte Barnett.
»Autsch«, entfuhr es Thermo. Er trug eine standardmäßige Paradeuniform. »Was mussten Sie denn dafür springen lassen?«
»Sechstausend Dollar, Engineer’s Mate«, erwiderte Palencia.
»Du großer Gott.« Barnett schüttelte den Kopf. »Okay, wir sollen als Erste eintreffen. Normalerweise lässt man uns bei solchen Anlässen als Letzte rein. Aber in diesem Fall sollen sämtliche rangniedrigeren Personen vor dem Eintreffen der Prominenz an Ort und Stelle sein. Lasst uns also, da wir jetzt ja angemessen gekleidet sind, unsere vorgeschriebenen Plätze einnehmen.«
Der Empfangsraum sah aus, als würde man ihn normalerweise als Lager benutzen. Wenigstens vermutete Dana das. Man hatte die Wände mit Tüchern verhängt, und auf dem Boden lagen Teppiche. Aber er machte trotzdem immer noch den Eindruck eines Lagerraums. Kleine Tische – sie wirkten zu zierlich und waren vermutlich antik – waren im Raum verteilt, anscheinend, um Blumen daraufstellen zu können. Entlang der Wände waren Stühle verteilt, die hintere Wand dominierte eine gewaltige Bar aus schönem Holz. Eine Gruppe Kellner in weißen Jacken war in der Nähe der Bar versammelt, in einer Ecke stimmte ein Streichquartett seine Instrumente.
»All das nach Wolf zu bringen, von Granadica ganz zu schweigen, muss ein größeres Logistikprojekt gewesen sein«, flüsterte Dana.
»Ja«, sagte Barnett. »Apollo lässt sich die Chose was kosten.«
»Hallo!«
Das kam von einem kleinen Mann mit schütter werdendem blondem Haar, der einen sehr hübschen Anzug trug. Dana verstand nicht viel von Anzügen, aber gute Qualität erkannte sie trotzdem.
»Und Sie sind …?«
»Chief Barnett mit sechs Begleitern«, erwiderte Barnett.
»Ah, gut«, sagte der Mann. »Ich bin Carmen Mansour, Vizepräsident für Empfänge und Protokollangelegenheiten der Apollo Corporation. Sie sind, glaube ich, das, was man als Unteroffizierdienstgrade bezeichnet?«
»Ja«, bestätigte Barnett mit einem dünnen Lächeln.
»Wenn ich Sie vielleicht bitten dürfte, sich zu verteilen?«, sagte Mansour. »Vielleicht zwei drüben bei dem Tisch mit dem Paradiesvogel darauf? Zwei weitere in der Nähe der Bar. Zwei andere bei dem violetten Dendrobium. Männer und Frauen so gut es geht gemischt?«
»Okay …?«, sagte Barnett. »Und wir tun das, weil …?«
»Weil es eine Art Anker schafft, wenn dann die wichtigeren Gäste eintreffen.« Mansour lächelte. »Tut mir leid, aber so ist es eben. Leute neigen dazu, Gruppen zu bilden. Wenn man die Personen am Anfang verteilt, wird das
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