Planetenkrieg - Das letzte Tor
das ist EM Palencia aus meiner Abteilung.«
»Hey.« Tyler streckte die Hand aus. »Ich habe gehört, dass Sie und Ihre Kumpels beim letzten MASSEX verdammt gut abgeschnitten haben. Gut gemacht.«
»Danke, Sir«, sagte Palencia.
»Sie sind der, dessen Dad den argentinischen Außenminister begleitet«, meinte Tyler. »Was hat es damit auf sich? Ich hätte angenommen, dass Sie auf … na ja, der argentinischen Version von Annapolis … wären.«
»Seltsamerweise nennt sich die Anstalt Naval Military School, Sir.« Palencia lächelte. »In Anbetracht unserer beschränkten Raumfahrtfähigkeiten und des Mangels an fundamentaler Erfahrung hat man beschlossen, Personen zu schicken, die für künftige Führungsaufgaben infrage kommen könnten, Sir.«
»Verdammt gute Idee, wer auch immer darauf gekommen ist«, sagte Tyler.
»Vielen Dank, Sir. Mein Vater war in dem Team, das das Programm vorgeschlagen hat.«
»Man hat mir gesagt, dass es vernünftig sei, Offiziere zunächst als Mannschaftsdienstgrade einzusetzen, ehe sie die höheren Weihen bekommen, oder wie man das auch nennt«, sagte Tyler. »Läuft es darauf hinaus?«
»Ja, so ähnlich, Sir.«
»Ist das für Südamerikaner etwas Kulturelles?«, fragte Tyler weiter.
»Also … normalerweise nicht, Sir.«
Weitere Leute trafen ein, und der Raum füllte sich allmählich. Dana fing an, nervös zu werden, als ihr bewusst wurde, wie viele Personen von Rang sich im Raum verteilten. Bei hundert hörte sie zu zählen auf.
Die diversen Commanders, Captains und Admirals versuchten sich offenkundig einen Reim darauf zu machen, weshalb Tyler Vernon bereits anwesend war und sich mit zwei Unteroffizierdienstgraden unterhielt. Und deswegen richteten sich natürlich immer mehr Blicke auf Dana.
Am Eingang wurde es plötzlich unruhig, als der argentinische Außenminister, dicht gefolgt vom chilenischen Außenminister und dem Rest der südamerikanischen Abordnung den Saal betrat.
»Sir«, meldete Granadica. »Die Argentinier und Chilenen sind an Bord gekommen.«
»Ah.« Tyler leerte sein Glas und reichte es Palencia. »Ich muss jetzt Männchen machen. Dana, gehen Sie nicht weg.«
»Das hatte ich nicht vor, Sir«, sagte Dana. »Wuff«, fügte sie hinzu, als er gegangen war.
»Und Sie behaupten immer noch, Sie wären keine Freunde«, feixte Palencia und sah sich um, wo er das Glas loswerden konnte.
»Ich nehm’s«, sagte Granadica. Das Glas schwebte aus seiner Hand und nahm Kurs auf den nächsten Kellner.
»Und … wie hast du … das jetzt gemacht?«, fragte Dana. »Ich meine, klar, mit Grav.«
»Man muss bloß damit umgehen können, Kleines«, sagte Granadica. »Ich muss ja schließlich in dem Fabber alles mit Grav bewegen. Ist doch naheliegend. Wenn ich mich nicht mit Grav-Gleichungen auskennen würde, könnte ich meine Arbeit nicht erledigen. Ich habe denen gesagt , dass ich die ganze Kellnerarbeit bei diesem Empfang erledigen könnte, aber die wollten Typen in weißen Jacken. Die übrigens verdammt schwierig herzustellen waren.«
»Ich nehme an, die Blumen hast du nicht hergestellt?«, sagte Dana.
»Nee«, bestätigte Granadica. »Und das Holz mussten die auch einfliegen. Ich hab dann den Rest erledigt.«
»Das ist ein sehr gutes Replikat.« Palencia strich bewundernd über die Tischplatte.
»Danke«, sagte Granadica. »Ich sagte ja, schwierig. Verglichen mit dem Großteil von dem Zeug in einem Myrmidon war es freilich ein Kinderspiel.«
Dana sah zu der Gruppe hinüber, die sich um Vernon versammelt hatte, und sah dort einen weiteren Glatunkopf im Raum hängen.
»Du führst gleichzeitig zwei Gespräche?«
»Nicht nur zwei, Kleines«, erklärte Granadica. »Ich habe gerade einen Shuttle unter Fernsteuerung unterwegs zur Navy-Werft, zwei weitere dort drüben, streite mich mit der Navy und produziere Teile für den nächsten Fabber, führe mit Vulcan eine Diskussion über Probleme beim Bau von Lud , nehme an einer Besprechung mit den Night Wolves teil, und meine Produktionsstraßen führe ich auch alle. Man nennt das Multitasking«
»Und als ich dich zum Lachen gebracht habe, hat das zu einem Fehler geführt?«, wunderte sich Dana.
»Ich habe gesagt: ›Es hat meinen Humorschaltkreis ausgelöst‹«, sagte Granadica. »Dafür reicht eine schematische Reaktion nicht aus. In den meisten Gesprächen geht es um Aktion und Reaktion.«
»Du hast also tatsächlich mit EM Parker gesprochen und für Gespräche mit dem argentinischen Außenminister ein
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