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Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)

Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)

Titel: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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CNN-Gebäude abzufackeln. In der ganzen Geschichte steckt ein Hauch Stockholm-Syndrom, das schwöre ich. Mit den Terroristen sind die genauso umgegangen. In dem Fall war ihr Vorwand, dass diese aus einer unterdrückten Kultur kamen. Aber aufgrund der Art und Weise, wie sie die Horvath behandeln, komme ich zu dem Schluss, dass es sich um eine Art automatische Unterwerfung in der zeitgenössischen liberalen städtischen Kultur handelt. Tja, gegen diese These würden die sich lautstark verwahren, aber nicht gegen eine Gruppe, die sie tatsächlich als gefährlich ansehen.«

    »Ich verstehe schon, was Sie meinen«, sagte Colonel Driver. »Aber trotzdem begreife ich das nicht.«
    »Ich kapiere es auch nicht.« Tyler blickte jetzt auf. »Nicht emotional. Intellektuell kann ich es nachvollziehen, aber verstehen  – nein. Aber die verstehen mich auch nicht. Und Sie übrigens auch nicht. Der Unterschied ist, dass ich wenigstens versuche, die zu verstehen. Sie hingegen betrachten meine Motive so, als wären es ihre eigenen. Ich bin reich, weil ich raffgierig bin. Ich besitze Macht, also muss ich herrschsüchtig sein. Kontrolle, vielleicht. Herrschsucht als Selbstzweck, nein. Die denken, die Leute bei MGM denken, dass ich einen Mehrheitsanteil gekauft habe, um die kreative Kultur bei MGM zu verändern und sie auf die Linie meiner persönlichen Politik zu bringen.«
    »Das hatte ich auch gedacht«, gab Colonel Driver zu.
    »Heh«, lachte Tyler. »Ich habe MGM als ein weiteres Experiment gekauft. Und ich bin daran interessiert, Kulturen zu verändern. Bloß nicht die unsere.«

11
    Wie das meistens der Fall ist, fing es auch diesmal mit den Ärzten an der vordersten Front an.
    Dixie Ellen Pfau war siebenundzwanzig und Forschungsstipendiatin an der Mayo-Klinik in Rochester, Minnesota. Sie hatte grüne Augen und langes braunes Haar, das sie zu einem strengen Knoten gebunden trug, und war, ehe sie das Forschungsstipendium bekommen hatte, vom täglichen Jogging gertenschlank gewesen.
    Dixies Vater bezog eine Invalidenrente von der einzigen Arbeit, die er je gehabt hatte. Er war vorzeitig von der Schule abgegangen und hatte seitdem ausschließlich in einer 3M-Fabrik gearbeitet. Wenn Dixies Mutter gerade einen Job hatte, arbeitete sie im Einzelhandel. Gewöhnlich in Lebensmittelläden an der Kasse oder als Verkäuferin in irgendwelchen Tante-Emma-Läden. Dixie hatte zwei Brüder und eine Schwester, die alle jünger als sie waren. Ihre Schwester hatte bereits drei Kinder. Immer wenn ihre Kolleginnen und Kollegen von ihren Familien erzählten, wechselte sie das Thema und nutzte ihren Terminkalender, der die letzten paar Jahre ständig randvoll gewesen war, als Vorwand dafür, dass sie seit drei Jahren nicht mehr mit jemandem aus ihrer Familie geredet hatte.
    Sie hatte ihren Abschluss an der Rocori Senior High School in Stearns County, Minnesota, gemacht, als Klassensprecherin
die Rede bei der Abschlussfeier gehalten und war zu dem Zeitpunkt erstaunlicherweise nicht schwanger gewesen; dies an einer Schule, wo die Schwangerschaftsrate unter den Teenagern bei siebzehn Prozent und die Rate derer, die die Schule ohne Abschluss verließen, bei dreißig Prozent lag.
    Der Abschluss an der Rocori SHS und ein Prädikatsexamen hatten für die Aufnahme in ein Spitzencollege nicht ausgereicht, wohl aber für ein Stipendium an der University of Minnesota, wo sie cum laude in Mikrobiologie abgeschlossen hatte. Anschließend war sie in die medizinische Fakultät eingetreten und schaffte es auch dort noch, jeden Tag sechs Meilen zu laufen.
    Für eine Forschungsstipendiatin an der Mayo musste das tägliche Jogging freilich hinter dem schlichten Überleben zurücktreten. Die Mayo war ein Diagnosezentrum von Weltruf. Und die Ausbildung in der Diagnose dort war sehr einfach: Man stellte bis zu sechsunddreißig Stunden am Stück Diagnosen. Da sie sich in ihrem ersten Jahr befand, bekam sie die »leichten« Fälle. Eine Stipendiatin kam erst dann an die richtig interessanten Fälle heran, wenn sie sich in der Free Clinic bewährt hatte.
    Andererseits würde sie sich nach dem Ende ihrer dreijährigen Tätigkeit und nachdem ihre Lizenz die entsprechenden Stempel und Siegel bekommen hatte, aussuchen können, wo und wie sie künftig arbeiten wollte. Vielleicht würde sie eines Tages sogar einmal ausschlafen können.
    Freitag war ihr leichter Tag. Sie traf um sechs Uhr morgens in dem weitläufigen Mayo-Komplex ein, schlüpfte in ihren Overall und begann ihre

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