Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Stipendiatin war, nahm sie die Behandlung selbst vor. Ausdrücken und ein Tupfer Betadine, und die geringe Menge Eiter war weg, so dass sie die Stelle mit einem Pflaster schützen konnte. Erstaunlicherweise schien die Frau überhaupt keinen Schmerz zu empfinden. Normalerweise waren derartige Infektionen wenigstens leicht empfindlich. Und jetzt erinnerte sie sich. Sie hatte vor zwei Tagen eine identische Verletzung behandelt. An derselben Stelle, dieselbe Größe und auch keinerlei Schmerz. Das war einer jener Zufälle, wie man sie bei einer Million kranker Affen findet.
»So, das wär’s. Ich habe Ihnen ein Rezept für ein Antibiotikum ausgestellt, und die Schwester wird Ihnen eine Tube antibiotischer Salbe und etwas Verbandsmaterial geben. Wenn es sich in fünf Tagen nicht gibt, kommen Sie wieder hierher, dann sehen wir uns die Sache gründlicher an. Wenn die Entzündung sich ausweitet oder schmerzhaft wird, kommen Sie sofort.«
Es bestand eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass es sich um den Biss einer braunen Weberspinne handelte, und das könnte ein Problem geben. Oder eine Fasciitis. Tatsächlich konnte es sich um dreihundertsechsundachtzig unterschiedliche Krankheiten handeln, von denen viele lebensbedrohend waren. Ein versierter Hypochonder konnte sie wahrscheinlich lückenlos aufzählen. Aber keine davon war wahrscheinlich. Und die meisten würden sich auch behandeln lassen.
»Danke, Doktor«, sagte die Frau.
»Noch einmal, gerne geschehen.« Dixie kritzelte auf das Krankenblatt, was sie verordnet hatte. »Und wir sind fertig. Verstehen Sie das bitte nicht falsch, aber ich hoffe nicht, Sie in nächster Zeit wiederzusehen. Und Ihnen geht es vermutlich genauso.« Sie lächelte, um zu zeigen, dass das ein Witz sein sollte, und verließ das Zimmer.
Zwei Stunden später nahm sie sich ein Patientenblatt, wünschte sich, sie könnte jetzt Pause machen und joggen und hielt dann inne.
Männlich. Dreiundzwanzig. Afroamerikaner. Ein Meter sechsundsiebzig. Sechzig Kilo. Leichtes Fieber, ansonsten normale Vitalfunktionen. Leichte Verletzung am inneren linken Handgelenk. Keine Anzeichen einer äußeren Einwirkung. Rötung, Hinweis auf Infektion. Keine Schmerzen.
Okay, drei Verletzungen ohne Schmerzen in drei Tagen waren seltsam. Drei an exakt derselben Stelle? Das Wort »Epidemie« kam ihr in den Sinn, aber sie verdrängte es gleich wieder. Das Problem war … sie wusste nicht mehr, womit sie es zu tun hatte. Es gab Hunderte von Infektionen und Parasiten, die ähnliche Symptome hervorrufen konnten, aber mit Ausnahme der braunen Weberspinne kamen die meisten davon nur in den Tropen vor. Oder waren sexueller Natur, wie die Syphilis. Und obwohl einige davon nur an bestimmten Körperteilen auftraten, Syphilis beispielsweise, befiel keine davon die Unterseite des linken Handgelenks. Sie sah noch einmal hin. Ja, es war das linke Handgelenk.
Sie trat langsam ins Zimmer.
»Hallo«, sagte Dixie ebenso vorsichtig. »Ich bin Doktor Pfau. Sie haben sich keine Verletzung zugezogen, die diese Infektion ausgelöst haben könnte?«
Dixie trat in den Warteraum und sah sich um. Er war wie üblich überfüllt.
»Hallo!«, sagte sie laut, um das Geschnatter, die Diskussionen und die schreienden Kinder zu übertönen. »Mein Name ist Doktor Pfau und ich möchte, dass Sie mir bitte zuhören! Vielen Dank. Wie viele Leute sind hier, weil sie eine kleine Entzündung an der Innenseite des linken Handgelenks haben? Würden diejenigen bitte die Hand heben, damit ich sie sehen kann?«
Sieben Leute, einige von ihnen sichtlich überrascht, hoben die linke Hand.
»Danke. Wir werden uns gleich um Sie …«
»Doktor.« Eine der Schwestern, ging auf sie zu und sagte mit leiser Stimme: »Wir brauchen Sie auf der Sechs.«
Dixie nickte den Wartenden zu und trat wieder in den Flur hinaus.
»Vierzig Grad Fieber«, berichtete die Schwester. »Atembeschwerden. Redet zusammenhanglos. Hat Schmerzen.«
Dixie nahm das Patientenblatt und überflog es, während sie das Zimmer betrat. Niedriger Blutdruck für einen jungen Mann seines körperlichen Zustands. Er sah nach »prekären Wohnverhältnissen« aus, und solche Leute hatten normalerweise hohen Blutdruck. Der Puls war in Ordnung.
»Wir müssen einen intravenösen Zugang legen«, entschied Dixie nach dem ersten Blick auf den Patienten. Was die Schwester nicht erwähnt hatte, waren seine gelben Augen und seine gelbe Hautfarbe. Der Mann befand sich wahrscheinlich im Endstadium einer
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