Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
sie die Lymphknoten beeinflussten. Sie waren nicht für einen mehr oder weniger zufälligen Körperteil spezifisch. Und in den USA hatte er sie ganz sicher nicht erwartet.
Als er die Zahl der Fälle erfahren hatte, die nicht nur in der Klinik, sondern auch in der Notaufnahme, ja sogar unter den Krankenhausangestellten aufgetreten waren, hatte er die Gesundheitsbehörde angerufen, um einen potenziellen Ausbruch zu melden. Nur um festzustellen, dass die normalerweise von vierzehn Leuten betreute Leitung, besetzt war. Also hatte er drei ihm persönlich bekannte Kollegen angerufen. Deren Leitungen waren ebenfalls besetzt gewesen. Also hatte er sie auf ihren Handys angerufen. Besetzt.
Daraufhin hatte er drei weitere Minuten mit Überseeanrufen verbracht, hatte versucht Kollegen zu erreichen, die mit der WHO zusammenarbeiteten. Aber auch deren Telefone waren ausnahmslos besetzt gewesen.
Dann hatte er eine normale E-Mail abgesandt, das Telefon beiseitegelegt und sich an die Arbeit gemacht.
»Kein Problem«, sagte Dixie. Der Pickel war bereits aufgeplatzt. »Es tut nicht weh.«
»Und deshalb glaube ich an einen Parasiten«, sagte Dr. Johannsen und zog die Kameraoptik des Mikroskops über die Stelle. »Da sind definitiv eine Reihe von Bakterien,
aber ich glaube nicht, dass das das zentrale Problem ist.«
»Ich würde wirklich gerne wissen, wie ich mir den Parasiten eingefangen habe«, sagte Dixie. »Ich nehme an, dass könnte von dieser ersten Patientin stammen.«
»Mhm …«, sagte Dr. Johannsen. »Faszinierend.«
»Müssen Sie es so spannend machen?«, fragte Dixie.
Dr. Johannsen schwang den Monitor herum, damit sie das Bild sehen konnte. Ganz unten an der winzigen Verletzung war etwas, das wie ein Tausendfüßler aussah.
»Und das ist …?«, fragte Dixie. Sie hatte als Medizinstudentin einiges erlebt, aber das betraf sie persönlich.
»Das ist eine Nematode«, sagte Dr. Johannsen und holte sich den Monitor zurück. »Und sie ernährt sich offenbar von der Bakterienkolonie in der Verletzung. Ich kenne die genaue Spezies nicht, aber es gibt Fachleute, die sie vielleicht kennen. Möglicherweise trägt die Nematode einige der Bakterien mit sich herum. Sie beschädigt das betroffene Gewebe erheblich, so dass die Bakterien sich festsetzen können, worauf die Nematode sich daran gütlich tut. Ich habe so etwas schon einmal gesehen, aber höchst selten in den USA. In tropischen Regionen, vorzugsweise in Neuguinea. Und jetzt halten Sie ganz, ganz still.«
Er griff nach einer Pinzette und zog den Wurm aus der Wunde.
»So.« Sichtlich zufrieden legte er die Nematode in einen Glasbecher und verschloss ihn. »Das werde ich ein paar Freunden schicken, damit die die Spezies identifizieren können.«
»Dann ist das also ein Zebra«, sagte Dixie. Wenn neue Praktikanten eine einfache Kombination ziemlich normaler Probleme vor sich sahen, identifizierten sie diese
häufig als seltene, nur in fernen Gebieten auftretende Krankheit. Man nannte das »Entdecken eines Zebras«, weil es sich im Allgemeinen dabei um einen Irrtum handelte. »Was hat das Ding in diesem Land verloren? Was hat es in mir verloren? Ich habe bei Patient null sorgfältig alle Hygienevorschriften beachtet.«
»Das ist die Frage«, sagte Dr. Johannsen. »Entscheiden müssen das die Gesundheitsbehörde und die WHO. Aber die Behandlung ist einfach. Die Umgebung der Verletzung desinfizieren und auf Integrität achten. Möglicherweise kann das erneut auftreten. Vielleicht hinterlässt die Nematode Zysten, die es erforderlich machen, dass man die Behandlung bis zu zwei Wochen lang fortsetzt. Aber jedes starke Desinfektionsmittel sollte sie töten, gewöhnlich tötet es auch die Zysten. Und die Bakterien lassen sich mit Antibiotika abtöten. Sorgen Sie dafür, dass genügend Neosporin auf der Wunde ist, dann sollte die Nematode an Unterernährung sterben.«
»Also habe ich richtig entschieden, die Wunde zu desinfizieren und zu bandagieren«, meinte Dixie erleichtert.
»Ja, aber die Antisepsis muss aufrechterhalten werden«, mahnte Jojo. »Ich fürchte, das wird das Problem sein. Jedenfalls an Orten, wo das nicht so selbstverständlich ist. Und normalerweise …« Er hielt inne, als sein Pager sich meldete. »Entschuldigung, die Leichenhalle piepst mich gerade an. Ich nehme an, Sie können sich selber säubern.«
»Kann ich«, sagte Dixie. »Aber ich kann mit …« Ihr Pager ertönte, und sie warf einen Blick darauf. »Mich ruft man auch in die
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