Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
das war eine bemerkenswerte Leistung. Aber steuern – weit gefehlt.
Zum Glück gab es keinen Verkehr. Sämtliche in der Luft befindlichen Flugzeuge waren von den großen Flughäfen umgeleitet worden, und diejenigen, die über genügend Treibstoff verfügten, hatten Anweisung erhalten, so lange zu kreisen, bis sie landen mussten. Als das
veranlasst war, beeilten sich die meisten Fluglotsen zu verschwinden, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Sonst hätten sie vermutlich den außer Kontrolle geratenen Weltraumjäger wüst beschimpft.
»Ganz ruhig, lassen Sie sich einfach treiben«, sagte Steve.
»Ich habe angefangen, über meine glückliche Situation nachzudenken, und dabei ist mir eingefallen, dass ich pinkeln muss«, sagte Tyler. »Und zwar dringend.«
»Das ist mein Ernst«, sagte Steve.
»Die Zerstörung des Planeten Erde kann nicht viel ernster werden«, erklärte Tyler. »Ich muss trotzdem pinkeln. Da …«
»Besser«, sagte Steve, als der Jäger wieder nach oben ruckte. »Wir müssen bloß richtig zusammenarbeiten.«
»Wie beim Tanzen«, nickte Tyler. »Zwei schwule Tänzer, aber immerhin Tanz … tanzen. Steve, hören Sie Musik?«
»Oh, Sie machen jetzt doch nicht einen auf Der stählerne Adler , oder?«, sagte Steve, als der Vogel wieder zu torkeln begann. »Konzentrieren Sie sich! So klappt das nie. Das ist hier kein Film.«
»Nein, das sind zwei Leute, die versuchen, synchron zu arbeiten«, sagte Tyler.
»Was für Musik hören Sie denn?«
»Heavy Metal.«
»Uhh. Ich bin ein Country-Fan«, sagte Ty.
»Unter keinen Umständen«, erregte sich Steve. »Ich werde nicht beim Klang von Country-Music sterben.«
»Was für Metal?«
»Einfach treiben lassen«, wiederholte Steve.
Die Implants konnten selbstverständlich Musik spielen.
»Was zum Teufel ist das denn?«, fragte Ty, als die Maschine wieder zu trudeln begann und an Höhe verlor.
»Godsmack«, sagte Steve. »Und Sie haben Recht. Auch wenn Sie die Musik nicht besonders mögen, sind wir doch besser synchronisiert.« Nach dem Torkeln gewannen sie wieder deutlich an Höhe.
»Ist ja nicht schlecht«, sagte Tyler. »Bloß ein bisschen überraschend. Was haben Sie sonst noch?«
»Eine ganze Menge. Ich habe sogar eine Playlist. Die ich jetzt … einschalte. Und jetzt können wir uns darauf konzentrieren, die Horvath zu erledigen.«
»Die nähern sich uns nicht schneller als üblich«, sagte Tyler. Seit die beiden besser synchronisiert waren, hatte ihre Maschine die Atmosphäre ein gutes Stück hinter sich gelassen. Jetzt mussten sie sich bloß noch ihren Weg durch den Schrottgürtel bahnen, der den Planeten umgab. »Die rücken auf beinahe … bedrohliche Art näher.«
»Ich … glaube nicht, dass die uns sehen«, sagte Steve.
»Seit der Seuche und dann dem Bombardement ist alles mögliche andere Zeug auf den Nachrichtenkanälen.« Tyler machte einen kurzen Suchlauf. »Das Gleiche gilt für Blogs, Astronomiekanäle … nirgends auch nur ein Hinweis auf uns, bloß Meldungen in den Nachrichten, dass der SAPL nicht genügend Kraft hat, um das Horvath-Schiff zu erledigen, und dass die Star Fury nicht einmal flugtauglich ist.«
»Radar? Satellit?«
»Die örtlichen Radarstationen der Flugaufsicht haben die abgeschaltet, als wir gestartet sind«, sagte Tyler, immer noch mit seinem Suchlauf beschäftigt. »Das Satellitennetz ist in den letzten zwei Jahren einigermaßen gesichert
worden. Steve … wir werden von niemandem wahrgenommen.«
»Und wie sieht es mit den Horvath-Systemen aus?«
»Die haben ein Gravitik-Sensorsystem«, sagte Tyler. »Wir sind noch im Gravitationstrichter … wir sollten beschleunigen, so stark wir können, dann abschalten und ein Slingshot-Manöver um den Mond versuchen.«
»Auf dem Weg nach draußen beschleunigen?« Steve nahm die entsprechenden Schaltungen vor.
»Dann können wir sie, wenn sie hereinkommen, von der Flanke angreifen«, sagte Tyler und warf einen Blick auf die Darstellung ihrer Flugbahn. »Aufhalten können wir die Projektile nicht; die haben bereits Höchstgeschwindigkeit erreicht. Wir müssen uns nur bemühen, sie nicht in den Orbit kommen zu lassen.«
»Alle.« Steve gab den Kurs ein. »Das wird jetzt leichter.«
»Ich nehme an, dass Athelkau ein wenig Turing-Code in die Software eingebaut hat«, sagte Tyler. »Damit lernt sie gleichzeitig mit uns.«
»Richtig«, sagte Steve. »Zeit, etwas Energie in diesen Vogel zu pumpen.«
»Den Hamstern die Peitsche geben.« Tyler schloss die
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