Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
oben auf der Liste. Wahrscheinlichkeit siebenunddreißig Prozent. Dann die Ogut, die Barche und die Ananancauimor.«
»Wenn das den zentralen KIs bekannt ist, treffen die doch sicherlich Vorbereitungen für einen Krieg«, meinte der Admiral.
»Bedauerlicherweise ist das nicht ganz sicher«, sagte Ldria. »Ihre Spezies ist in die Phase des finalen Niedergangs eingetreten. Die Geburtenrate ist scharf abgesunken. Weniger als ein halbes Prozent Ihrer Spezies stellt sich für den Militärdienst zur Verfügung. Die Anzahl der ständig Arbeitslosen nähert sich der Größenordnung von dreißig Prozent …«
»All das weiß ich«, fiel der Admiral der KI ins Wort. »Aber angesichts von Krieg …«
»Ich glaube nicht, dass Sie alle Details hören wollen, Admiral«, unterbrach ihn jetzt Ldria. »Glauben Sie einfach Ihrer KI. Sie stehen vor einem Krieg und werden ihn höchstwahrscheinlich verlieren.«
»Und eine Intervention im System der Menschen reduziert die Wahrscheinlichkeit eines solchen Krieges?«
»Nein, Sir«, erwiderte die KI. »Es reduziert die Wahrscheinlichkeit, ihn zu verlieren . Der Krieg ist eigentlich unvermeidbar. Möglicherweise hat eine der zentralen KIs das bereits vorhergesagt. Wenn das der Fall ist, wird die Information auf einen sehr kleinen Kreis beschränkt. Aber ich bezweifle, dass sie die Menschen mit einkalkuliert haben. Wenn sie einen ähnlichen Prozesszyklus durchgeführt haben, dann rechnen sie mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als siebzig Prozent mit dem Ende der Glatun-Föderation durch Krieg in fünfzehn bis zwanzig Umläufen. Ohne Überlebenschance.«
»Die Menschen sind doch, tut mir leid, primitive Eingeborene«, sagte der Admiral. »Ich kann sie mir nicht als den entscheidenden Faktor vorstellen, von dem es abhängt,
ob ein größerer interstellarer Krieg gewonnen oder verloren wird.«
»Admiral, Sie sind doch mit den Problemen derartig weitreichender Analysen vertraut«, erwiderte Ldria. »Es müssen einfach zu viele Variable aussortiert werden. Sie und Ihre Artgenossen würden das als eine Vorahnung bezeichnen, nur dass die Resultate als Variable dargestellt sind. Es gibt unzählige Unbekannte. Durch eines der neuen Tore könnten wir jederzeit auf ein Regime stoßen, das feindseliger und dogmatischer und zugleich technisch fortgeschrittener ist als wir. Daher rührt das Zehn-Jahre-Ergebnis. Oder auf eines, das ein besserer Verbündeter als die Menschen wäre, daher die Ergebnisse mit niedrigerer Wahrscheinlichkeit, die auf langfristiges Überleben deuten. Aber meine Resultate sind reell. Ich könnte Ihnen ja ein paar Einzelheiten liefern, die Ihre persönliche Analyse ins Schwanken bringen dürften.«
»Sehr gut«, meinte der Admiral. »Nur zu, versuche mich umzustimmen.«
»Die Menschen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt primitiv«, räumte Ldria ein. »Ihre Technik ist bei weitem nicht so weit entwickelt wie die der Glatun. Aber im Gegensatz zu den meisten Rassen entwickeln sich die Menschen in technologischer Hinsicht alles andere als langsam. Ihre Geschichte wimmelt von Beispielen sehr schnellen Fortschritts, dem dann wieder Perioden relativen Stillstands folgen. Ein Teil der Analyse deutet darauf hin, dass sie sich gerade an einem Wendepunkt befinden, wie die Geschichtswissenschaft das bezeichnet. Sie standen kurz davor, die grundlegenden Technologien für funktionsfähige Weltraumfahrzeuge zu entwickeln, wenn auch nicht für Tore.
Außerdem ist der Vorsprung der Glatun gegenüber den Menschen bei weitem nicht so groß, wie der Vorsprung der Ormatur beim ersten Kontakt mit den Glatun war. Sie sind genaugenommen sogar ein gutes Stück weiter, als wir das damals waren. Und wesentlich weiter als die Horvath bei unserem relevanten ersten Kontakt mit ihnen. Die Horvath verfügten damals über kein mechanisches Transportsystem, keinerlei Informationssysteme. Und Letztere beherrschen sie nach wie vor nur lückenhaft. Die Menschen verfügen über rudimentäre KIs. Sie hatten ein aufstrebendes Weltraumprogramm und ein voll entwickeltes, wenn auch primitives Informationsverteilungssystem. Sie näherten sich fundamentalen Erkenntnissen über Gravitik und stehen kurz vor funktionsfähigen Energieumwandlungssystemen. Sie hatten die Grundzüge der Implanttechnik begriffen und brauchen nur noch einige Verfeinerungen, um sie auch anwenden zu können. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden sie sich nicht langsam weiterentwickeln, sondern sprunghaft . Sie verfügen über eine große
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