Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
ist pleitegegangen, als einer von ihren anderen Satelliten von unseren Freunden, den Horvath, ausradiert wurde. Sie war billig. Relativ.«
»Über oder unter einer Million?«, wollte Tyler wissen. »Aber egal. Ich habe sie bekommen. Könnte man sie auch für allgemeine astronomische Forschung einsetzen? So wie ich das begriffen habe, ist das VLA ein großes Teleskop. Potenziell.«
»Ich dachte, Sie wollten Asteroiden aufheizen?«, fragte Dr. Foster. »Das VLA würde ein großartiges Teleskop abgeben. Selbst bei der relativ niedrigen Qualität der VLA-Spiegel könnte man damit gewaltige Aufnahmen machen. Im Augenblick verfügen wir über dreitausenddreihundert Quadratmeter Weltraumspiegel. Das ist das Äquivalent von etwa 900 Hubbles. Ziehen Sie davon vielleicht zehn Prozent für die schlechte Qualität ab, und wir reden immer noch vom leistungsstärksten Teleskop, das je gebaut wurde. Bei manchen der Beschwerden geht es darum, dass wir ein so gewaltiges Teleskop für, tut mir leid, industrielle Zwecke einsetzen.«
»Was mit der Zeit die Mittel für ein verdammt gutes Teleskop beschaffen wird«, sagte Tyler. »Bekommen wir irgendetwas anderes als Staub?«
»Das wird seine Zeit dauern«, sagte Dr. Bell geduldig.
»Ich bin mir mit dieser ganzen Übung immer noch nicht sicher«, wandte Dr. Houseley ein. »Wir können das Material erhitzen, aber formen können wir es nicht. Und wie sollen wir es zu den Industriebetrieben auf der Erde schaffen?«
»Eines nach dem anderen«, beruhigte ihn Tyler. »Zuerst müssen wir die grundlegenden Techniken entwickeln. Ganz abgesehen davon, dass wir einen Asteroiden finden müssen, der nicht bloß eine Kugel aus Sand ist.«
»Wir haben immer noch keinen brauchbaren Hinweis darauf, was er ist«, widersprach ihm Dr. Bell. »Aber mehr als Sand auf alle Fälle. Wir bekommen ein paar ausgeprägte Anzeichen für Kohlenstoff.«
»Wenn es nicht Kohlenwasserstoff ist, nützt es mir nicht viel«, sagte Tyler. »Und was Dr. Houseleys Frage angeht: Gehen Sie von einem mehr oder weniger homogenen Nickeleisen-Asteroiden aus.«
»Viel Glück«, empfahl Dr. Foster. »Aber ich will Ihre Annahme im Sinne unserer Diskussion akzeptieren.«
»Vielen herzlichen Dank, Dr. Foster«, sagte Tyler. »Die Transvaal-Formationen stammen von einem Nickeleisen-Asteroiden, ebenso wie die Sudbury-Komplexe.«
»Ich bin Experte für Nickelabbau«, entgegnete Dr. Houseley gereizt. »Das ist mir bewusst.«
»Sie sind auch Metallurge und wissen, dass in keinem der beiden Fälle reines Nickeleisen vorliegt. Aber haben Sie einmal darüber nachgedacht, wie das entstanden ist? Ein Klumpen Nickeleisen und … anderes Zeug …«
»Ein Konglomerat«, warf Dr. Foster ein.
»Kam durch die Atmosphäre hereingeschossen. Aufgeheizt. Das leicht verdampfbare Material ist größtenteils
beim Eintritt in die Atmosphäre weggebrannt. Übrig geblieben sind Materialien mit hohem Schmelzpunkt. Nickel. Eisen. Die Platingruppe. Et cetera.«
»Akzeptiert«, nickte Dr. Houseley.
»Und was wir jetzt machen, ist sozusagen ein Abklatsch davon«, erklärte Tyler. »Irgendwie. Der Asteroid dreht sich. In dem Maße wie er erhitzt wird, wird sich das Material, das am leichtesten verdampfbar ist … wie lautet der Terminus dafür, Dr. Foster?«
»Sublimieren, im Wesentlichen.«
»Also im Grunde genommen wird es wegbrennen. Und abblättern, wie Dr. Bell es formuliert hat. Ganze Brocken werden von dem leichter verdampfbaren Material darunter weggeblasen werden. Dass die leicht verdampfbaren Stoffe entfernt werden, also der höhere Bereich des Periodischen Systems im Allgemeinen, wird den Materialien mit hohem Schmelzpunkt, also, allgemein gesprochen, dichterem Material, eine Kontraktion ermöglichen. Infolge der Rotation sollte sich daher mit der Zeit ein kompakter Ball aus Metall bilden. Und je mehr der sich erhitzt, umso mehr Material mit niedrigem Schmelzpunkt wird an die Außenseite wandern.«
»Ich verstehe«, sagte Dr. Houseley mit beginnendem Respekt für seinen Chef. »Zentripetale thermale Schmelzung.«
»Genau«, sagte Tyler. »Bis unser Freund hier so weit aufgeheizt ist, dass es sich lohnt, Zeug davon abzuziehen, sollte ich ein paar Weltraumbots der Glatun hier haben, die das erledigen. Und dann werden wir anfangen, das wertvolle Material abzuziehen, so wie man Toffee zieht. Mir macht nur Sorgen, dass wir zusammen mit dem Silizium auch das Kupfer und das Zinn verlieren.«
»Weil Sie gerade davon sprechen«, warf Dr. Bell
Weitere Kostenlose Bücher