Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
der SAPL einen ganzen Schlachtkreuzer ausnehmen kann wie eine Forelle.«
»Was machen die?«, wunderte sich Dana.
Sie hatte sich eine Decke von ihrem Bett genommen und sich für die Einsatzbesprechung darin eingehüllt. Ob das den Vorschriften entsprach oder nicht, war ihr gleichgültig, ihr war verdammt kalt!
»Der Treibstofftank von Primärphase Eins«, sagte Glass und blies sich in die Hände. »Die hatten das für kurz vor dem Einsetzen der Treibstoffknappheit geplant. Weil dafür ein Haufen Bots und eine ganze Menge Schweißarbeiten benötigt werden, mussten sie abwarten, bis genügend Treibstoff zur Verfügung stand, ehe sie weitermachen konnten. Und dann haben sie es offenbar versäumt, uns darüber zu informieren. Die Heizaggregate arbeiten noch. Sie sind bloß auf Kühlen eingestellt.«
»Weil die mit dem SAPL was vorhaben?«, wollte Sean wissen. »Der SAPL ist doch der Strahl, der die Troy schneller als ein Rangora-Sturmschiff aufschlitzen kann, oder?«
»Alle herhören, alle herhören! Es folgt eine Mitteilung des Staffelkommandanten!«
»Als ob die nicht die Sprechanlage benutzen könnten«, sagte Sean und deutete mit einer Kinnbewegung auf das Kästchen an der Wand. Er hatte beide Hände in seine Achselhöhlen gesteckt. »Die Stimmen! Die Stimmen! Jetzt reden die wieder zu mir!«
»In dreißig Minuten werden wir mit der planmäßigen Evakuierung des Bereichs von Rotte Charlie beginnen. Alpha und Bravo sollten nicht betroffen sein. Die gesamte Besatzung hat Erlaubnis, in Anzügen auszuschwärmen und im Haupthangar einen SAPL -Einsatz zu beobachten. Für Beobachter sind die Shuttle-Startrohre vorgesehen. Die Maßnahme dient dem Aufblasen der Panzerung für die primäre Treibstoffstation von Phase Eins. Konstruktionsdokumente stehen für den Download zur Verfügung. Das wäre alles.«
Dana tippte den Link für die Konstruktionsdokumente an und begann zu kichern. »Oh, das ist ja …«, sagte Sean.
»Falsch?«, brachte Glass den Satz für ihn zu Ende. »Und ich bin froh, dass die die Erlaubnis gegeben haben, das muss ich nämlich sehen.«
»Und ich kann die Temperatur in meinem Anzug regulieren«, sagte Dana. »Ich wollte das nicht, weil es ja Energie verbraucht. Aber wenn wir Erlaubnis haben … Erbitte Erlaubnis zum Ausschwärmen im Raumanzug , Coxswain’s Mate!«
»Genehmigt«, sagte Glass. »Einsatzbesprechung ist beendet! In Raumanzügen ausschwärmen.«
»Ich schalte meinen auf tropisch«, verkündete Sean.
Als Dana das erste Mal sämtliche Shuttles der 142. auf Kurs nach draußen gesehen hatte, war das ein wunderbarer Anblick gewesen. Seitdem hatte sie mehrere Staffelformationen hinter sich und war nicht mehr so begeistert.
Aber ihre Kameraden sahen schon verdammt komisch aus, wie sie so über das ganze Andockrohr im Haupthangar verteilt waren. Man konnte die Techniker auf einen Blick von den Coxswains unterscheiden. Die Techniker verbrachten wenigstens die Hälfte ihrer Arbeitszeit in Anzügen und fühlten sich daher in EVA wie zu Hause. Die meisten von ihnen schwebten mit dem Kopf nach unten oder hingen in der Nähe der Shuttles, wenn nicht sogar auf ihnen, herum, um Platz zu lassen für die …
… die Coxswains, die zwar im Großen und Ganzen ihre Anzug-Quali abgelegt hatten, aber nicht gerade EVA- Experten waren. Sie hielten sich zum größten Teil an irgendwelchen vorstehenden Teilen der Shuttles fest und versuchten, nicht im Haupthangar den Holländer zu machen. Nicht dass man weit kommen würde.
»Die scheinen da ein kleines Problem zu haben«, sagte Dana.
Wie die meisten Techniker hatte sie sich in der Nähe eines Coxswains postiert, in dem Fall Glass, aber andersherum als der Coxswain, also mit dem Kopf nach unten. Ihr Helm schwebte etwa einen Meter über dem Staffelkommandanten.
»Ich versuche nur, eine Position einzunehmen, aus der ich besser sehen kann«, sagte Glass, und dabei rotierten seine Füße »nach oben«.
»Ich glaube nicht, dass Sie von dort etwas sehen können.« Dana griff nach unten und tippte seinen Kopf leicht an. »Beim Nullball können Sie das doch auch. Weshalb also das Problem im Haupthangar?«
»Weil es keine Bezugspunkte gibt«, erwiderte Glass. »Ich meine, ja, doch, es gibt natürlich welche, aber wenn man sich einerseits darauf konzentriert, den Anzug zu steuern und andererseits nach Bezugspunkten sucht …«
Dana ließ sich ein Stück treiben, setzte dann ihre Implants ein, um das Navopak zu steuern, und packte seine Beine.
»Ich ziehe
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