Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
sagte Beor. »Aber das wird nicht geschehen.«
18
»Wir haben gewartet, bis wir sicher waren, dass wir genügend Treibstoff für den Tanker hatten«, sagte Nathan nicht ohne Stolz. »Ist er nicht schön?«
»Das ist ein Luftschiff«, meinte Tyler.
Und so sah es tatsächlich aus. Genauer gesagt wie ein Fesselballon, der erst zur Hälfte gefüllt war. Die Spinnen, die die Rohre für die jetzt – wenn auch langsam – arbeitende Gasmine gewebt hatten, spannen jetzt den Tanker. Sie waren damit etwa zur Hälfte fertig, und deshalb sah das Gebilde aus wie … nun eben wie ein halber großer silberner Fesselballon.
»Das ist nur die innere Blase«, sagte Nathan und zog dabei einen leichten Schmollmund. »Wir werden sie in die Hülle einfügen, um zu verhindern, dass Gas austritt.«
»Ah, und wo ist die Hülle?«, fragte Tyler.
»Die ist noch in Arbeit«, sagte Nathan. »Ein Stück systemauswärts. Sobald sie genügend abgekühlt ist, holen wir sie herein, damit wir die Blase einbringen können. Dann machen wir alles dicht, bringen ein paar Ventile an und dann kann’s losgehen.«
»Dauer?«, wollte Tyler wissen. »Der Verteidigungsminister wird langsam unruhig, weil seine hübsche kleine Flotte immer noch angedockt ist. Und dann sind da noch die Stromrationierungen auf der Erde.«
»Bis der erste Tank an der Gasmine voll ist, sollte der Tanker auch fertig sein«, erklärte Nathan. »Einen Monat, würde ich sagen. Ich schätze, es wird länger dauern, bis die Mine auf voller Leistung ist, als den Tanker fertigzustellen.«
»Na ja, sie liefert immerhin schon genug, um Granadica zu füllen und sie wieder auf Touren zu bringen«, sagte Tyler. »Wir werden ihren Zwilling brauchen. Schnell.«
»Wissen Sie, ich habe nicht gefragt«, sagte Nathan. »Aber dafür braucht man eine Menge Treibstoff. Wo wollen Sie das ganze Zeug hintun? «
»An einen sehr, sehr sicheren Ort«, erklärte Tyler geheimnisvoll.
»Coxswain’s Mate«, sagte Dana und streckte den Kopf durch die Tür des Rottenführers. Sie schlang fröstelnd die Arme um den Leib. »Ist es wegen der Energieknappheit so kalt? Bloß eine Frage.« Sie hatte keine Kaltwetterkleidung auf die Troy mitgebracht. Und der Pullover, den sie unter ihrer Flugkombination trug, brachte nicht viel.
Trotz all der Arbeiten, die unter Einsatz des SAPL an Troy stattfanden, befand sich die Kampfstation ein gutes Stück außerhalb der Lebenszone. Die Sonnenstrahlen reichten nicht aus, um die Temperatur auf der Station über dem Gefrierpunkt zu halten.
Normalerweise gab es dafür Heizelemente, die im Außenbereich der Mannschaftszonen angebracht waren. Bei den Mannschaftsbereichen handelte es sich im Wesentlichen um sich selbst versorgende Raumstationen im Inneren der Kampfstation. Sie waren von Isoliermaterialien umgeben und wurden mit Heizschlangen geheizt.
Aber die funktionierten offenbar nicht.
»Das habe ich mich auch schon gefragt«, meinte Glass und blies sich in die Hände. »Ich habe versucht, den Thermostaten hochzudrehen, aber das hat nichts gebracht. Und wir können ja hier kein Feuer machen. Na ja, wir könnten natürlich schon, aber das wäre wohl nicht so gut …«
»Gibt es jemanden, bei dem wir uns erkundigen können?«
»Colonel Hellberg, Captain DiNote.«
»Hellberg, Captain.«
»Ich habe da einige Anfragen wegen der Temperaturregelung im Staffelbereich.«
»Ah, das, ja, das ist eine Vorsichtsmaßnahme. Sollte demnächst geklärt sein.«
»Vorsichtsmaßnahme?«
»Wir planen in Ihrem Bereich einige größere Arbeiten mit dem SAPL . Es gab Befürchtungen, es könnte ein hohes Maß an thermischer Übertragung geben. Indem wir die Temperatur in Ihrem Sektor senken, stellen wir sicher, dass es keine übermäßige thermische Übertragung gibt, und steigern zugleich die Kühlgeschwindigkeit.«
»Das heißt also … jetzt ist es am Gefrieren und demnächst wird es richtig heiß werden? Könnten Sie sich etwas klarer ausdrücken, was Sie unter ›thermischer Übertragung‹ verstehen?«
»Wir hoffen, dass es einfach nur warm sein wird. Aber wahrscheinlich werden wir vorsichtshalber den Bereich von Rotte Charlie evakuieren.«
»Vielleicht hätte man das ein wenig koordinieren können, Colonel.«
»In letzter Zeit war alles recht kompliziert, Captain. Ich bitte um Entschuldigung.«
»Ich werde es meinen Leuten sagen. Oh, darf ich aus reiner Neugierde fragen, was Sie unter ›größere SAPL -Arbeiten in meinem Bereich‹ verstehen? Schließlich weiß ich, dass
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