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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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herrschenden Temperaturen eingerichtet und trug einen dicken Mantel, trotzdem war es eisig kalt.
    »Warum?«, wollte Byron wissen, während er ihm die Hand schüttelte.
    »Er hatte das Recht, diesem Ort hier einen Namen zu geben«, sagte Tyler. »Er hat ihn Nimrod genannt. Ich möchte den Namen aus recht naheliegenden Gründen auf Bespin ändern.«
    »Na ja, die haben die Temperatur nicht so ganz hingekriegt«, räumte Byron ein. »Gehen wir hinein!«
    »Sind das nur Sie, oder quieken hier alle so?«, fragte Tyler, als sie mit schnellen Schritten auf die Eingangstüren der Mine zugingen. Das Quieken war nicht sehr auffällig, aber Byron hatte normalerweise eine ziemlich tiefe Stimme.
    »Das liegt an dem etwas höheren Heliumanteil in der Atmosphäre.« Byron öffnete dem Chef die Tür. »Auf lange Sicht ungefährlich. Es sind nur zwei Prozent. Aber es reicht aus, dass die Stimmen höher klingen.«
    »Verdammt, dort draußen ist’s echt kalt!«, sagte Tyler, als sie in die Wärme kamen.
    »Und heute ist ein guter Tag«, meinte Byron. »Wir erwarten einen Sturm. Und die Stürme hier muss man erst einmal gesehen haben, um zu glauben, dass es so etwas gibt.«
    »Gefährlich?«, wollte Tyler wissen.
    »Wir haben dieses Ding für die Stürme gebaut«, sagte Byron. »Das stand in den Unterlagen, die die Glatun-Banker gründlich gelesen haben, auch wenn Sie das nicht getan haben. Wenn Sie mir folgen wollen, führe ich Sie herum.«
    Der Rundgang hatte zwei Stunden in Anspruch genommen, und Tyler hatte mächtige Maschinen, Rohre größer als die meisten Frachter, gesehen und reichlich Kälte zu spüren bekommen. Alles »Gas«, das verarbeitet wurde, war flüssig. Und das bedeutet kryogenisch. So ziemlich die einzigen beheizten Bereiche waren die Büros und die Mannschaftsquartiere.
    »Tut mir leid, dass ich Sie ständig gedrängt habe«, sagte Tyler, als er sich auf die Couch in Byrons Büro fallen ließ. Das Jackett ließ er noch an, bis ihm richtig warm war. »Wirklich erstaunlich. Um Troy zu bauen, musste man bloß einen Asteroiden aufblasen, das hier ist …«
    »Eine Raffinerie auf halber Höhe eines Weltraumauf zugs, gebaut unter Einsatz von Glatun-Technologie«, sagte Byron und goss sich eine Tasse Tee ein. »Wollen Sie auch welchen?«
    »Bitte.« Tyler nickte. »Jetzt verstehe ich auch, weshalb bei diesem Projekt mehr Kaffee, Tee und Kakao getrunken wird als bei drei anderen Projekten zusammen genommen.«
    »Äh, aber wir verbrauchen weniger Treibstoff«, erklärte Byron.
    »Ja.« Tyler nahm einen Schluck von seinem Tee. »Wieso eigentlich?«
    »Sie wissen doch, dass Wolf ein recht aktiver Stern ist, oder?«
    »Deshalb ist ja hier alles gepanzert. Das macht einen Teil der Kosten aus.«
    »Und Gasriesen haben gewaltige Magnetfelder«, fügte Byron hinzu.
    »Das ist ein ziemlich kleiner Gasriese. Aber, okay.«
    »Und das bedeutet, dass zwischen der oberen und der unteren Ebene ein ziemliches Potenzial besteht.« Byron sah seinen Chef über den Rand seiner Tasse an. »Hatten Sie das bedacht, als Sie den Bau angeordnet haben, Ozymandias?«
    »Bei Troy hatte ich mir überlegt, ob ich ›Seht meine Werke, Mächt’ge und erbebt!‹ einbrennen soll«, sagte Tyler grinsend. »Die Gasmine ist einfach … cool . Okay, hohes Potenzial …« Er überlegte einen Augenblick. »Äh … Potenzial … Soll heißen … Unterschied zwischen Wolken und Erde bei einem Gewitter. Also … Blitz potenzial?« Er hielt inne und sah in seine Teetasse. »Byron, haben wir gerade zweihundert Millionen Credits ausgegeben, um einen Blitzableiter zu bauen?«
    »Ja«, sagte Byron und grinste breit. »Und das ist eine sehr gute Sache.«
    »Das werden Sie mir beweisen müssen.«
    »Ich denke, das ist wirklich ein Blitzableiter«, sagte Byron. »Und viel, viel schlimmer. Es ist auch eine gewaltige elektrische Leitung , die vom Orbit ins Innere des Planeten führt. Da fließt mehr Energie als in ganz Südkalifornien. Vor dem Bombardement.«
    Tyler stellte seine Tasse weg und tippte mit einem Stück Metall an den Tisch. Er bekam keinen Schlag.
    »Habe ich Ihnen jemals gesagt, dass ich Elektrizität noch weniger mag als Vakuum?«
    »Ja.« Byron grinste immer noch. »Und deshalb macht mir dieses Gespräch solchen Spaß. Das Potenzial im Orbit ist höher als das Erdungspotenzial der Atmosphäre des Planeten. Und das bedeutet, dass man tatsächlich Strom bekommt. Jeder Weltraumaufzug muss sich damit auseinandersetzen. Eine Möglichkeit ist, das Potenzial

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