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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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einfach zu erden. Die Stützdrähte sind aus Karbonnanorohr und leiten nicht, wenn sie so eng gewebt sind, wie wir das machen. Also geschieht das mit Supraleitern. Wir haben supraleitende stromführende Leitungen, die von der oberen Konstruktion nach unten führen, tiefer ins Innere des Planeten als die längsten Rückrohre. Die sorgen für Erdung.
    Aber die Energie wird gesammelt , die fließt nicht nur durch die Konstruktion. Wenn die Supraleiter hier runterkommen, nutzen wir das Potenzial dazu, um damit den größten Teil der Gasmine zu betreiben. Die verbleibende Energie – und es bleibt noch Energie übrig, obwohl wir das Gas aus den Tiefen der Atmosphäre in den Orbit pumpen müssen – wird geerdet. Deshalb haben wir für die Stützstruktur, die Wohnquartiere und dergleichen nur Notgeneratoren. Die Pumpen werden alle mit ständig zugeführter Potenzialenergie betrieben.«
    »Also … ist es ein Blitzableiter«, sagte Tyler. »Ein fünftausend Kilometer langer Blitzableiter.«
    »Ja. Und außerdem ein System zur Energieerzeugung und eine Gasmine.«
    »War es nicht Benjamin Franklin, der den ersten Blitzableiter gebaut hat?«, wollte Tyler wissen.
    »Ja, ich glaube schon. Der Gründungsvater Ihrer Nation, nicht der meinen.«
    »Ich taufe diese Anlage hiermit auf den Namen Franklin-Gasmine«, sagte Tyler. »Bitte geben Sie ein entsprechendes Memo raus.«
    »Nach allem, was ich höre, war Franklin ein ziemlicher Windbeutel«, meinte Byron. »Das dürfte daher passend sein. Mhm …« Er warf einen Blick auf eine Anzeige. »Sir, Sie haben jetzt die Wahl. Der Sturm hat zugenommen, wie es aussieht, werden wir ziemlich Wind bekommen. Sie könnten rausfliegen, aber das würde ziemlich rau werden. Oder Sie bleiben hier und mischen sich unter die Leute, und ich schicke Ihren Piloten in den oberen Bereich. Dann können Sie später mit dem Aufzug nachkommen. Oder Sie können jetzt wegfliegen.«
    »Ich glaube, ich nehme lieber das Schiff als den Aufzug.« Tyler stellte seine Tasse ab. »Byron, Sie haben hier großartige Arbeit geleistet. Wann übernehmen die Betriebsleute?«
    »Nächsten Monat«, erklärte Byron mit einem Achselzucken. »Wir sind bereits an der Übergabe. Es gibt noch ein paar kleine Probleme zu lösen.«
    »Machen Sie sich’s nur nicht zu bequem, wenn Sie fertig sind«, sagte Tyler. »Nehmen Sie sich etwas Urlaub, aber dann gibt es weitere Bauprojekte, auch wenn wir Krieg haben. Eine ganze Menge Bauprojekte sogar …«
    »Granadica, Statusbericht über deinen Zwilling?«, sagte Tyler, als die Starfire sich den beiden riesigen Fabbers näherte.
    Selbst nach den in letzter Zeit durchgeführten Reparaturarbeiten sah Granadica alt aus. Es gab eben Grenzen für das, was man mit Farbe ausrichten konnte. Der Fabber, der etwa sechshundert Kilometer drehwärts von ihr im Weltraum hing, war allerdings eindeutig nagelneu. Tatsächlich hatte man die Außenhülle erst angebracht, als die Treibstoffsituation geklärt war. Vorher war der neue Fabber im Asteroidengürtel auf Orbit gewesen, um abzukühlen.
    Die Außenhülle musste aus Stahl sein. In Anbetracht der Kräfte, die in einem Schiffsfabber wirkten, reichte Nickeleisen einfach nicht. Und die Herstellung einer Stahlhülle von einem Kilometer Länge und dreihundert Metern lichte Weite war nicht gerade ein Kinderspiel.
    Um sie etwas zu erleichtern, hatte man sich dafür entschieden, zuerst eine Reihe von Platten herzustellen, die sämtliche erforderlichen Materialen enthielten. Rostfreier Stahl war eine Legierung, die aus Stahl – Eisen und Kohlenstoff – mit wenigstens zehn Prozent Chrom und je nach Typ Beimengungen von Nickel, Molybdän oder anderen Metallen bestand.
    Wenn man die Außenplatten aus reinem Eisen fertigte und die anderen Elemente in die Mitte tat und sie am Rand zusammenschweißte, bekam man eine Metallkonstruktion, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer Quesadilla aufwies. Schmolz man dann das ganze Ding und arbeitete vielleicht mit Gravitikschleppern daran, bekam man Stahl. Das war zum ersten Mal beim Bau der Gasmine erprobt und verfeinert worden und stellte inzwischen die übliche Methode für die Stahlproduktion im Weltraum dar. Für die Hülle des neuen Fabbers hatte man Platten mit einem Durchmesser von fast zwei Kilometern gebraucht.
    Die eigentliche Arbeit fing an, sobald eine Kugel aus geschmolzenem Stahl zur Verfügung stand. Diese Kugel wurde mithilfe von Schleppern in Drehung versetzt und dann zu einem dicken Stahlzylinder

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