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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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beiden Enden platte Stahlzylinder mit zwei Metern Durchmesser. Sie waren voll gepackt mit Gravplatten hoher Dichte, einem großen Hyperkondensator aus Nanorohr und ein paar kleineren Steuerelementen für die Kursanpassung. Ihr Steuerungssystem war ziemlich simpel: Sie konnten dichte Quellen von Gravstrahlung wie die Antriebsaggregate eines Schlachtschiffs anpeilen, bekamen aber ihre Richtungsimpulse in erster Linie von einem vernetzten Gefechtsfeldsystem. Seit das neue Hyperkomsystem der Troy in Betrieb war, sollten sie auch auf kurze Distanz mit Störsignalen fertig werden, und sobald sie einmal die Distanz und die Flugbahn des Ziels kannten, und das war gewöhnlich der Fall, ehe sie ihre Ladebucht verließen, waren sie intelligent genug, sich mit eigenen Mitteln zurechtzufinden.
    Rangora-Schiffe verfügten natürlich über Lenkwaffenabwehrsysteme. Sie besaßen Dutzende von Laserclustern für die Verteidigung gegen Lenkwaffen sowie eigene Anti-Lenkwaffengeschosse und Schilde. Diese Verteidigungssysteme konnte man nur überwinden, indem man sie mit einem massiven Angriff überforderte. Jedes Projektil hatte einen »Brecherkopf«, im Prinzip eine Nahdistanz-Gravlanze, die die Schilde durchdringen konnte. Wenn ein einzelnes Geschoss einen kleinen Bereich des Schilds zerstörte, wurde es dabei auch selbst zerstört. Der Schätzung nach mussten zweihundert Lenkwaffen ein Rangora-Schlachtschiff innerhalb einer Sekunde treffen, um dessen gesamtes Schildsystem aufzubrechen.
    Das erste Lenkwaffenmagazin der Troy fasste dreihundertfünfzig tausend Projektile. Die »Wurfgeschwindigkeit« betrug ein Geschoss pro Zehntelsekunde, und das aus achtundvierzig Werfern . Vierhundertachtzig Geschosse pro Sekunde zusätzlich zum SAPL garantierten so ziemlich, dass ein Rangora-Schlachtschiff davon in Stücke gerissen wurde.
    Gegenwärtig gab es ein Magazin und fünfzehn Werferrohre. Das Magazin war ganz einfach. Die Geschosse hatten keine beweglichen Teile und waren ziemlich »schlau«. Sie konnten sich selbst versorgen, und deshalb war das Magazin kaum mehr als ein sehr großer würfelförmiger Hohlraum, den man in die Wände der Troy geschnitten und anschließend abgedichtet hatte. Zur Aufnahme der produzierten Lenkwaffen gab eine »kleine« – einhundert Meter lange – vierfache Luftschleuse mit vier Schotttüren. Die Abschussrohre waren komplexer. Man hatte für sie »Tunnels« mit zwei Meter Durchmesser durch das Innere der Wände von Troy bohren und dazu mehrfache Schotttüren anbringen müssen, um das Magazin vor feindlichem Beschuss zu schützen.
    »Die haben den Brocken von dem Schlachtschiff, den wir reingebracht haben, schon fast aufgezehrt«, sagte Dana. »Ich schätze, das ist der Grund, weshalb sie uns wieder auf Bergungseinsatz schicken.«
    »Bei einem Geschoss alle zehn Sekunden … Klar.« Hartwell nickte. »Ich kapier bloß nicht, weshalb die den Fabber nicht näher am Magazin positioniert haben.«
    »Weil die fünf Magazine planen?«, meinte Dana. » Irgendwo wäre er da immer im Weg gewesen.«
    »In hundert Jahren vielleicht«, erwiderte Hartwell. »Aber jetzt sind sie uns im Weg.«
    »Wenigstens brauchen wir uns nicht mehr um SAPL -Strahlen zu sorgen«, sagte Dana. Die SAPL -Umleitungen waren teilweise fertiggestellt; der Großteil der Strahlen wurde jetzt von externen Kollimatoren gesammelt und durch die Wände geleitet.
    »Außer wenn sie für zusätzliche Arbeiten eingesetzt sind«, meinte Thermo.
    »Und die gibt es ständig irgendwo«, schmunzelte Dana.
    Im Augenblick war das auffälligste Projekt der Einbau von Gravantrieben und einem Scharnier an den Haupttüren. Der Bolzen für das Scharnier war aus einem der Brocken entstanden, die man vorher aus der Wand von Troy geschnitten hatte. Man hatte ihn im Schleudergussverfahren auf Orbit hergestellt und anschließend gehärtet, damit er sich nicht verbog. Im Augenblick war der SAPL damit beschäftigt, Haken und Ösen dafür herzustellen, wie erkennbar wurde, als Rotte Charlie den Tunnel verließ.
    Das Scharnier schwebte unweit von ihrem Kurs im Weltraum, und es war groß, eben so wie alles, was mit Troy zu tun hatte. Plötzlich erkannte Dana, dass die Punkte, die sie an der Oberfläche des Scharniers gesehen hatte, in Wirklichkeit Gravschlitten waren. Das stellte den richtigen Maßstab her.
    »Manchmal komme ich mir richtig winzig vor, wenn ich all das sehe«, sagte sie. »Da denkt man, man hätte sich an Troy gewöhnt, und dann erinnert einen irgendetwas wieder

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