Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
Und MM Hartwell hatte ziemlich finster geblickt. Irgendetwas musste die Brechstange bedeuten.
Was das war, würde sie zur rechten Zeit herausfinden.
»Heute haben wir etwas Besonderes für euch, Jungs und Mädels.«
Chief Petty Officer John Wagner sah aus wie von einem Werbeplakat für die Space Navy. Groß, blond und mit Schnurrbart verkörperte er einfach das Geschenk Gottes an die Weiblichkeit. Das Gute an ihm war, dass er damit nicht angab und sich Dana gegenüber nie auch nur die leiseste Anzüglichkeit erlaubt hatte. Andererseits schien es ihm mächtigen Spaß zu bereiten, schlechte Nachrichten weiterzugeben. Dass er Flugspaß angeordnet hatte, ließ deshalb nichts Gutes erahnen.
»Seit C-West in Dienst gestellt ist, sind vier neue Grav-Ball-Hallen geöffnet«, sagte der CPO mit einem breiten Grinsen.
Das löste ein kollektives Stöhnen der versammelten Mannschaft aus.
»Also, Zeit für Helme und Polster«, schloss er und grinste von einem Ohr zum anderen. »Also, wegtreten zum Freizeiteinsatz.«
»Was ist denn an Grav-Ball auszusetzen?«, wollte Dana wissen. Eigentlich war sie recht gespannt darauf. Sie hatte schon von der Sportart gehört, aber die Einzigen, die sie anscheinend betrieben, waren die Marines. Und man hatte sie mit Nachdruck davor gewarnt, gegen die Marines zu spielen.
»Wo soll ich da anfangen?«, fragte Sean und nahm von dem Zivilisten in der Ausgabe einen Satz Knie- und Ellbogenschützer, sowie einen Helm entgegen. »Kennst du die Regeln?«
»So ähnlich wie beim Hockey.« Dana nahm ihre Polster entgegen. »Fünf Personen pro Team. Ein Torhüter, zwei im Angriff, zwei in der Verteidigung. Zwei Tore. Wenn man den Ball gefangen hat, darf man sich nicht mehr von den Wänden abstoßen und muss passen. Okay, einerseits wie Hockey, anderseits so ähnlich wie Frisbee. Man darf den Ball gegen die Wand spielen. Und dann den Platz hinunter, um ihn ins gegnerische Tor zu bringen.«
»Hast du darüber jemals nachgedacht?«, erkundigte sich Sean. »Die Wände sind gepolstert. Ein wenig. Der Ball muss abprallen, also ist die Polsterung nicht besonders dick. Dann ist da die Sichtwand, die besteht aus optischem Saphir, und das ist sehr, sehr hartes Zeug, das kann ich dir sagen. Deshalb die Polster und der Helm. Die erste Einheit von Marines, die das gespielt hat, hatte etwa zehn Prozent Verletzte, die ärztlich behandelt werden mussten. Aber die haben natürlich inzwischen ein Spiel erfunden, das sie Dschungelball nennen, und das würdest du wirklich nicht spielen wollen.«
»Was ist Dschungelball?«, fragte Dana, als sie die Null-Grav-Halle erreicht hatten.
»Für Null-Grav gibt es genaugenommen an die hunderttausend Regeln«, erklärte Sean. »Die meisten beziehen sich darauf, dass man nicht schlagen, beißen, kratzen oder dem anderen in die Eier treten darf. Die Marines tragen da einen Schutz. So ähnlich wie beim Football nach Aussie-Regeln. Die erste Regel im Dschungelball lautet ›Keine Waffen‹. Und dann gibt es noch sieben weitere.«
»Oh«, sagte Dana.
Allmählich wurde Dana klar, weshalb Sean von Null-Grav-Ball nicht gerade erbaut war.
Die Sichtwand grenzte an den Korridor, eine dreistöckige Wand aus optischem Saphir. Selbst die Tür bestand aus Saphir mit einer kleinen eingelassenen Klinke. Die anderen fünf Wände waren leicht gepolstert. Ein Ende der Halle war in auffälligem Blau, das andere in Rot gehalten. Alles in allem sah der Raum wie eine etwas größer geratene Handballhalle aus.
Die Tore waren in die Wände eingelassene etwas zurückversetzte, etwa zwei Meter breite Netze mit sechs ebenfalls in die Wand eingelassenen Handgriffen. Dana erinnerte sich, dass sich nur der Torhüter an den Griffen festhalten durfte.
Die Halle war offenbar noch unter Schwerkraft, da das Technikpersonal der Ersten Division gerade erst hereinkam. Die Technikercrew, ein paar Spacemen aus der Verwaltung, darunter auch Sarin und Coxswain’s Mate Glass. Glass hatte einen Fußball in der Hand, warf ihn immer wieder hoch und fing ihn auf und wirkte ausgesprochen glücklich.
»Da ich in dieser Gruppe nicht neutral bin, werde ich nicht mitspielen, sondern den Part des Unparteiischen übernehmen. Bigus und Carter, Sie sind die Teamkapitäne. Teilen Sie sie auf.«
Dana kam in Carters Team, wurde aber mit Sarin nicht für den ersten Einsatz eingeteilt. Wie alle anderen Auszubildenden wurden sie zunächst auf die Zuschauerplätze verbannt.
»Das wird jetzt verrückt«, sagte Sarin. »Carter hat die
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