Planlos ins Glueck
ihre Lippen ziemlich weich aus. Und ihre braunen Augen waren einfach der Wahnsinn, auch wenn sie so reserviert guckte. Die übrige Jane war ziemlich schwer einzuschätzen. Ihr schwarzer Blazer war so geschnitten, dass er ihre Figur verbarg, und ihr glänzendes braunes Haar hatte sie zu einem festen Knoten hochgesteckt. Der einzige Schmuck, den sie trug, war ein Paar kleine Perlenohrringe.
Sie vermittelte rundum den Eindruck der superkorrekten Sekretärin, die nicht viel davon hielt, sich einfach mal gehen zu lassen.
Ohne mit dem Tippen aufzuhören, warf sie Chase einen kurzen Blick zu. Er schaute schnell weg und studierte das Namensschild auf ihrem Schreibtisch. Jane Morgan.
Irgendetwas an ihrem steifen Erscheinungsbild machte ihn ganz hibbelig.
Er wagte einen weiteren Blick nach oben und ertappte Jane dabei, wie sie sich mit der Zunge über die Lippen leckte. Ihre Zungenspitze hob sich rosafarben von ihren blassen Lippen ab. Falls sie Lippenstift trug, war er mehr als dezent. An dieser glänzenden kleinen Zunge war allerdings rein gar nichts dezent.
Chase verlagerte sein Gewicht und zog damit erneut Janes Aufmerksamkeit auf sich. Diesmal sah sie aber ganz schnell wieder weg. Ihre Wangen liefen ein kleines bisschen rot an, und Chases Puls beschleunigte sich. Normalerweise wäre ihm so ein Hauch von Farbe nicht einmal aufgefallen, aber in Janes Fall schien ihm diese Reaktion ziemlich aussagekräftig. Sie verriet, dass sie sich seiner Anwesenheit bewusst war. Er musterte sie genauer und ließ seinen Blick ihren eleganten Hals hinabgleiten.
Ihre Haut sah verdammt weich aus, was ihn vor die Frage stellte, wie so eine Lady wie Jane wohl darauf reagieren würde, wenn man ein bisschen an ihr herumknabberte. Aber warum zum Teufel dachte er überhaupt darüber nach, an einer wildfremden Frau herumzuknabbern?
Er hatte gerade erst nachdenklich die Stirn gerunzelt, da fiel ihm auch schon ein, was mit ihm los war: die Explosion! Nach einem richtig guten Knall war er immer ziemlich aufgedreht. Aufgedreht und spitz wie Lumpi. Allerdings bezweifelte er, dass die brave Jane diese Enthüllung sonderlich positiv aufgenommen hätte.
Das Klingeln seines Handys verhinderte, dass das Lachen, das in seiner Kehle aufstieg, sich den Weg nach draußen bahnte.
Jane wirkte überrascht, als er ein leises „Entschuldigen Sie bitte“ murmelte und vor die Tür trat. Ob es sie wohl aus dem Konzept brachte, dass er Manieren hatte, obwohl er tätowiert war? Chase lächelte, als er den Anruf annahm. Doch als ihm sein Versicherungsmakler mitteilte, um wie viel der Beitrag für die Berufshaftpflicht gestiegen war, versiegte sein Lächeln jedoch ziemlich schnell.
Ein paar Minuten lang tigerte Chase vor der Bürotür auf und ab und brachte seine Gegenargumente vor, aber es war zwecklos. Der Makler schwor, dass Chase kein Einzelfall sei; alle Beiträge seien angehoben worden, und die Erhöhung habe nichts mit der Erfolgsquote von Extreme Excavations zu tun. „Aber unsere Sicherheitsbilanz ist makellos“, protestierte Chase ein letztes Mal. Währenddessen warf er einen Blick durch die Glasscheibe der Tür, um sicherzugehen, dass ihn die Sekretärin nicht belauschte.
Ihr Blick ruhte auf ihm. Sie beobachtete ihn, aber in ihren Augen lag keinerlei Missbilligung. Nein, Jane, die Eisblocksekretärin, starrte auf seine Brust!
Chase hielt wie gebannt inne und starrte zurück. Plötzlich drang das Geplapper seines Maklers nur noch wie durch Watte an seine Ohren. Dann hob Jane den Blick, sah ihm ganz kurz in die Augen, blinzelte und guckte hastig wieder auf ihren Bildschirm.
Okay …
Er drehte ihr den Rücken zu, beendete das Telefonat und prüfte danach mit einem raschen Schulterblick, ob sie ihn wieder ansah. Pech gehabt! Sie hatte sich erneut in ihre Arbeit vertieft.
Als er das Handy zurück in die Hosentasche schob, fiel ihm ein grauer Schmutzstreifen auf, der sich quer über die Vorderseite seines dunkelblauen T-Shirts zog. Vielleicht war es ja das, was ihre Aufmerksamkeit gerade so gefesselt hatte. „Scheiße“, murmelte er. Er fand es erstaunlich enttäuschend, dass diese Jane gerade wahrscheinlich eher nicht von schmutzigem Sex mit einem Handwerker geträumt hatte.
Achselzuckend ging er wieder nach drinnen, wo Quinn Jennings gerade aus seinem Büro kam.
„Hey, Chase“, sagte der Architekt und streckte ihm die Hand hin.
Chase schlug ein und nahm die Akte, die Quinn ihm entgegenhielt. „Danke, Mann.“
„Tut mir leid, dass ich den
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