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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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das trank und sich durch die Betten schlief. Und was, wenn der Polizeibericht aus Denver auftauchte?
    Und dann würde Lori Mr Jennings bitten, Jane zu feuern, weil sie so eine Frau nicht in der Nähe ihres Freundes haben wollte.
    Endlich gelang es Jane, Luft zu holen. Ein Hauch von Sauerstoff drang bis in ihr Gehirn vor, und für einen Augenblick konnte sie wieder halbwegs klar denken.
    Okay, vielleicht war ihre Reaktion etwas übertrieben.
    Sie holte ein zweites Mal tief Luft.
    Okay, ihre Reaktion war sogar ziemlich sicher etwas übertrieben. Selbst wenn Greg herausgefunden hatte, was in Denver passiert war … würde Quinn Jennings sie wirklich dafür hassen?
    „Keine Frau lässt mich einfach so sitzen, Jane, und du schon gar nicht. Ich hole dich morgen nach der Arbeit hier ab“, sagte Greg. Sein Mund war immer noch zu diesem widerlichen Lächeln verzogen, und sein Blick war kalt und grimmig. „Und zieh dir was Hübsches an!“
    Reglos vor Schock sah Jane zu, wie Greg sich umdrehte und gelassen zum Ausgang spazierte. Hatte er das gerade wirklich gesagt?
    „Oh“, fügte Greg hinzu und hielt für einen Moment inne. „Dieser Typ, mit dem du neulich unterwegs warst … WilliamChase? Ich will nicht, dass du dich jemals wieder mit ihm triffst. Ich will nicht, dass du überhaupt jemals wieder irgendjemanden triffst, bis ich es dir ausdrücklich erlaube.“
    Er versuchte, die Tür hinter sich zuzuknallen, aber die Scharniere waren so weich eingestellt, dass sie trotzdem leise ins Schloss fiel. Wie passend für ihre Situation. Denn gerade war ganz sang- und klanglos alles zunichtegemacht worden, wofür Jane in den letzten zehn Jahren gelebt hatte.
    Sie ließ sich in ihren Stuhl sinken und schloss die Augen.
    Was sollte sie jetzt tun? Sie hatte ihre Vergangenheit so lange geheim gehalten, dass sie nicht einmal mehr wusste, wie sie darüber sprechen sollte. Erst jetzt begriff sie, wie groß ihr Vertrauen in Chase war. Es gefiel ihr nicht, dass er über sie Bescheid wusste – nicht im Geringsten. Aber sie hatte niemals ernsthaft befürchtet, dass er irgendetwas davon ausplaudern würde.
    Greg hingegen … Sie hatte ihn gekränkt. Erst, indem sie ihn verlassen hatte. Dann, indem sie ihm eröffnet hatte, dass sie ihn die ganze Zeit über belogen hatte. Sie hatte ihn verletzt und benutzt, und jetzt war er wütend.
    Es war, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen, um ihr Geheimnis ans Tageslicht zu zerren.
    Sie starrte auf die Tür. Die Uhr an der gegenüberliegenden Wand tickte viel zu laut, und der Sekundenzeiger rückte erbarmungslos weiter in Richtung Katastrophe. Was zum Teufel sollte sie tun? Als sie kurz davor war, sich von der Panik überwältigen zu lassen, ploppte mit einem leisen Bimmeln ein Erinnerungsfenster auf ihrem Bildschirm auf. Das Meeting mit dem Buchhalter. Es war höchste Zeit, sich auf den Weg zu machen.
    Finster starrte Jane den Monitor an. In ihrer augenblicklichen Verfassung kam ihr der Termin vor wie ein unüberwindliches Hindernis. Doch je länger sie das Erinnerungsfenster ansah, desto mehr normalisierte sich ihr Puls. Sie konnte das schaffen! Es war nur ein Termin beim Buchhalter. Sie war Jane Morgan, verdammt noch mal, die graue Eminenz von Jennings Architecture!Sie war gut in ihrem Job! Sie konnte das. Und sie konnte sich beruhigen und in Ruhe nachdenken.
    Jane musste eine wichtige Entscheidung treffen. Wollte sie weiter vor ihrer Vergangenheit davonlaufen? Oder würde sie ihr ins Gesicht blicken?
    Im Augenblick hatte sie keine Ahnung. Also würde sie mit einer einfachen Entscheidung anfangen. Sie packte die Unterlagen zusammen, schulterte ihre Handtasche und machte sich auf den Weg zum Buchhalter. Es war ja nicht so, dass ihre Vergangenheit inzwischen weglaufen würde.

18. KAPITEL
    S ie hatten sich mit dem Staatsanwalt auf einen Deal einigen können: In zwei Tagen würde sich Jessie in zehn Fällen des geringfügigen Diebstahls schuldig bekennen und dafür neun Monate im Bezirksgefängnis absitzen. Nur neun Monate, und die harte Realität des Staatsgefängnisses würde ihm erspart bleiben.
    In Janes Familie war das ein Grund zum Feiern.
    „Im Ernst“, schimpfte Jane auf ihre Mutter ein. „Eine Party? Das ist doch wirklich lächerlich.“ Ihre Schultern schmerzten vor Anspannung. Noch zwei Tage, bis der Deal in Sack und Tüten war. Zwei Tage, in denen Greg alles zunichtemachen konnte. Morgen Abend würde er sie vor dem Büro abfangen und ein Date und Karnickelsex einfordern,

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