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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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ruhig zu atmen. Pascal verzog das bärtige Gesicht zu einem gutmütigen Grinsen.
    „Die Luft unten ist ein bisschen stickig, was? Nun ja, morgen um diese Zeit haben wir es wohl geschafft.“
    Sie nickte tapfer.
    Er streckte den Arm aus. „Dort hinten liegt unser Ziel. Gegen Abend werden wir die Insel schon sehen können.“
    „Schön“, versicherte sie und merkte, wie ihr ein wenig leichter wurde. Das Gespräch lenkte sie ab, und die See schien ruhiger zu werden.
    „Was werden Sie tun, wenn wir angelegt haben?“, wollte Pascal wissen, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Madeleine zuckte mit den Schultern, dann lächelte sie. „Als erstes werde ich Gaston schreiben, wie versprochen. Er soll ja wissen, dass ich die Reise heil überstanden habe. Zuvor suche ich mir natürlich eine Unterkunft.“
    Er nahm aus der Jackentasche Tabak und Pfeife und begann, diese zu stopfen.
    „Wir werden an der Straße des Gesims ankern. Da sind wir durch die Berge geschützt. Nicht, dass wir den Piraten wie Anfänger in die Arme laufen, statt sie zu überlisten.“
    Er hielt ein Feuerholz an den Tabak und zog an dem Mundstück seiner Pfeife. Ohne dieses von den Lippen zu nehmen, nuschelte er: „Falls Sie, aus welchen Gründen auch immer, an eine Rückreise denken, so können Sie in der Bucht vorbeisehen, ob wir noch vor Ort sind. Im Fall des Falles wird Gaston uns sicher nicht böse sein, wenn Sie mit uns zurückfahren.“
    Sie nickte. „Danke, Pascal.“
    Der Wind war endgültig abgeflaut.
    „Vielleicht lege ich mich nun doch ein wenig in meine Kabine“, sagte sie und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
    „Oui, Mademoiselle. Kein schlechter Gedanke.“
    Madeleine stieg die schmale hölzerne Stiege hinab, die unter Deck führte. Es roch muffig und feucht, der Gang, der vor ihr lag, war eng und düster. Gleich die erste Kabine zur Rechten war die ihre. Der Raum war so eng, dass sie meinte, in einem größeren Kleiderschrank zu stehen. Außer einem schmalen Bett und einem Stuhl, der reichlich instabil wirkte, gab es hier unten nichts, was für Behaglichkeit sorgte. Ein winziges rundes Fenster auf Höhe des Wasserspiegels ließ nur wenig Tageslicht herein. Madeleine zog das klebrige Stück rötlichen Stoffes davor, welches als Vorhang diente. Sie mochte das schwappende Meerwasser nicht ansehen. Es kam ihr stets vor, als sei sie kurz vor dem Ertrinken.
    Erschöpft streckte sie sich auf dem harten Lager aus. Die Reise war seit Anbeginn eine einzige Strapaze. Das permanente Schwanken des Schiffes, der stürmische Wind und die erbarmungslose Sonne quälten sie ebenso wie die ungewohnte fade Nahrung, die aus staubtrockenem Schiffszwieback und schalem Dünnbier bestand. Sie sehnte sich nach festem Boden unter den Füßen, einer Möglichkeit, sich zu waschen und umzukleiden, und, sowie ihr Magen wieder versöhnlich gestimmt war, nach einer vernünftigen Mahlzeit. Vor allem aber sehnte sie sich nach Rodrique. Madeleine schloss die Augen. Sie versuchte, sich das Wiedersehen vorzustellen, doch sie war zu müde, um ihre Gedanken beisammenzuhalten, und einige Sekunden später war sie eingeschlafen.
    Sie erwachte von einem ungestümen Schlag, den sie im ersten Moment nicht einordnen konnte. Es krachte und knirschte fürchterlich laut, und um sie herrschte stockfinstere Nacht. Ihr war, als würde sie zur Seite kippen. Träumte sie? War ihr schwindelig? Was war geschehen? Himmel! Mit eisiger Gewalt durchfuhr sie die Erinnerung. Sie war an Bord der Flying Devil! Heftig schwankte die schmale Bettstatt unter ihr. Ihr war nicht schwindelig, und sie träumte auch nicht! Dies war etwas anderes! Madeleine klammerte sich an den Rahmen des Lattengestells und versuchte, sich aufzusetzen. Hart stieß ihr Kopf gegen die Wand. Ein neuer Sturm? Von Deck hörte sie aufgeregte Schreie, das Rennen vieler Füße in schweren Stiefeln. Panik schnürte ihr die Kehle zu. Sie stemmte sich hoch, tastete sich an der Wand entlang und merkte deutlich, wie sich das Schiff mehr und mehr zur Seite neigte.
    Wir gehen unter , durchjagte sie eine grauenhafte Ahnung.
    „Das Mädchen!“, hörte sie jemanden brüllen. „Holt das Mädchen!“
    Pascal? Sie keuchte. Ich muss hier raus , dachte sie und schnappte unwillkürlich nach Luft. Blind tastete sie sich vorwärts, fand die Tür der Kajüte und zerrte daran. Sie klemmte, und Madeleine spürte, wie etwas Nasses, Kaltes über ihre Füße schwappte.
    Nein! Sie hatte schreien wollen, doch es kam nur ein heiseres

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